Nachhaltigkeitsstrategie der Stadtreinigung Hamburg© Witzenhausen-Institut fĂĽr Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Zur Erreichung der in 2015 für 2030 gesetzten Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens sowie der Sustainable Development Goals (SDGs) ist bereits über die Hälfte der Umsetzungszeit verstrichen.
UnterstĂĽtzung der mikrobiellen reduktiven Dechlorierung von
Perchlorethen mit nullwertigem Eisen (ZVI) – Labor- und Feldversuche© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Chlorierte Ethene sind an zahlreichen Altlasten in Ă–sterreich zu finden. Oft
handelt es sich um sehr kleinräumige Kontaminationen im verbauten Gebiet, was die Sanierung mit In-Situ-Methoden sinnvoll macht. Im Projekt STIMBAK wurde die Stimulation der anaeroben mikrobiellen Dechlorierung durch Dehalococcoides mit Hilfe von Eisensuspensionen untersucht.
Hierzu wurden zunächst fünf Standorte chemisch-physikalisch und mit molekularbiologischen Methoden charakterisiert. Am für die Durchführung eines Feldversuches geeignetsten Standort wurden Monitoringpegel errichtet und das im Zuge der Errichtung gewonnen Aquifermaterial für Mikrokosmosversuche im Labor verwendet.
PFAS im Altlastenbereich – Erfahrungen aus Europa und Ă–sterreich© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) sind eine Gruppe synthetischer,
persistenter organischer Schadstoffe, die aufgrund ihrer breiten Anwendungsmöglichkeiten und ihrer stofflichen Eigenschaften ubiquitär in der Umwelt vorkommen. In den vergangenen beiden Jahrzehnten wurden in Europa zahlreiche PFAS-Verunreinigungen in Böden und Gewässern identifiziert. Zu den wichtigsten Eintragsquellen zählen die PFAS-produzierende Industrie, die Ausbringung von Reststoffen der Abwassereinigung, die Verwendung PFAS-hältiger Feuerlöschschäume, sowie diffuse atmosphärische Deposition. In Österreich wurden in jüngster Zeit mehrere Monitoring-Programme und Studien zu der Thematik durchgeführt. Auf Basis der Ergebnisse wurden in der Folge zwei Fälle im Detail untersucht, bei denen es durch die Verwendung von Löschschäumen zu weitreichenden Grundwasserverunreinigungen gekommen ist.
30 Jahre kommunale Abwasserbeseitigung im Freistaat Sachsen© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (4/2021)
Seit der deutschen Wiedervereinigung hat sich bei der Abwasserbeseitigung im Freistaat Sachsen viel getan. Ein Abriss des Umwandlungsprozesses kommunaler Aufgabenträger wird gegeben. Der Prozess des Aufbaus der kommunalen Abwasserbeseitigung im Freistaat Sachsen wird nachgezeichnet.
Membranbioreaktor zur Reinigung von Oberflächenwasser eines Abfallbehandlungsbetriebs© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Bei Abfallbehandlungsbetrieben ist Niederschlagswasser aufgrund der Lagerung von Abfällen im Freien im Regelfall organisch und anorganisch erheblich belastet. Nach dem Stand der Technik ist anthropogen verunreinigtes Niederschlagswasser vor der Direkteinleitung zu reinigen. Die stark schwankenden Quantitäten und Qualitäten des Oberflächenwassers stellen jedoch hohe Anforderungen an die Reinigungstechnologie. In Membranbioreaktoren (MBR) wird biologische Abwasserreinigung mit Membrantechnik zum vollständigen Rückhalt von Biomasse und Partikeln kombiniert. Am Standort des Abfallbehandlungsbetriebes wurde dieses Verfahren zunächst pilotiert und anschließend wurde darauf aufbauend die Großanlage wasserrechtlich bewilligt, errichtet und in Betrieb genommen. Die Grenzwerte für die Direkteinleitung werden seit Beginn stets gleichbleibend stabil eingehalten. Selbst längere Zeiten ohne Durchsatz in Folge von Trockenperioden, die kalte Winterperiode oder plötzliche hohe hydraulische Belastungsstöße zeigen weder auf die biologische Reinigungsleistung noch auf die Permeabilität der Membran negative Auswirkungen.
Ă–konomische und ökologische Bewertung des DeponierĂĽckbaus: Fallbeispiele aus Brandenburg© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Im gegenständlichen Beitrag wird das Online-Werkzeug OnToL zur ökologischen und ökonomischen Bewertung von Deponierückbauprojekten vorgestellt und die Anwendung zur Bestimmung des Ressourcenpotentials von Altdeponien anhand von zwei Fallbeispielen in Brandenburg illustriert. Die Bewertung der beiden Deponien im Berliner Umland ergibt in Bezug auf das Treibhauspotential Einsparungen gegenüber dem Status quo im Ausmaß von 0,19 bzw. 0,15 Mg CO2-Äqu./Mg Abfall. Ein positiver Projektbarwert (50 €/Mg Abfall) ergibt sich jedoch nur für eine der beiden Altdeponien. Ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit dieses Rückbauprojektes ist der hohe Grundstückspreis am Standort (250 Euro pro m²) in Verbindung mit der vorteilhaften Deponiegeometrie (hohes Fläche-zu-Volumen-Verhältnis), der zu hohen Erlösen durch die Flächenrückgewinnung führt. Dementsprechend stellt diese Deponie eine Ressource dar, die unter den derzeitigen wirtschaftlichen Randbedingungen genutzt werden kann. Insgesamt ermöglicht das Online-Werkzeug eine schnelle und einheitlichen Bewertung als Grundlage zur Identifikation und Entwicklung vielversprechender Deponierückbauprojekte.
KASKADE - Enzymatischer Abbau persistenter Mineralölkohlenwasserstoffe© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Die mikrobielle in situ Sanierung stellt ein vielversprechendes Konzept zur Dekontamination von Ölverunreinigungen dar. Generell werden Mineralöl-kohlenwasserstoffe durch endogene Mikroorganismen vergleichsweise schnell abgebaut. Allerdings können sich in Folge persistente Schadstofffraktionen anreichern. Enzyme haben sich als vielversprechendes Agens für den Abbau von persistenten Kontaminanten herausgestellt. In dieser Studie werden enzymatische Verfahren zur Metabolisierung von schwer abbaubaren Erdölfraktionen entwickelt, wodurch diese einer Mineralisierung durch endogene Mikroorganismen zugänglich gemacht werden.
Chancen und HĂĽrden einer optimierten Verwertung von Fettabscheider - Inhalten in einer Tiroler Tourismusregion.© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Fette und Öle, die in das Abwasser gelangen, verursachen weltweit Probleme in den Kanalnetzen und in Abwasserreinigungsanlagen. Um dies zu verhindern, sind in Betrieben, in denen große Mengen an Fetten verarbeitet werden, Fettabscheider als Stand der Technik vorgeschrieben. Um den ordnungsgemäßen Be-trieb der Fettabscheider zu gewährleisten, sind vor allem regelmäßige Entleerungen sowie die richtige Betriebsweise unabdingbar. In dieser Studie wurden 19 Fettabscheider in einer Tiroler Tourismusregion auf die Zusammensetzung der Fettschicht, sowie auf den Energiegehalt untersucht.
Im Mittel bestanden rund 60 % der Fettschicht aus Störstoffen (Speisereste, Plastik) und Wasser. Dies wirken sich negativ auf die Qualität der Fette und auf den Energiegehalt der Fettabscheiderinhalte aus. In Österreich ist ein gängiger Verwertungsweg der Fettabscheiderinhalte die Co-Vergärung im Faulturm auf Kläranlagen. Der mittlere Biomethanertrag bei den untersuchten Proben lag bei 927 NL/kg oTR. Eine energetische Verwertung der Fettabscheiderinhalte auf Kläranlagen ist daher sehr vorteilhaft.
Abbaubare Kunststoffe unter nicht optimierten Umweltbedingungen© Lehrstuhl fĂĽr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Plastik in der Umwelt hat sich zu einem der bedeutendsten und am meisten wahrgenommenen Umweltprobleme entwickelt. Viele Bestrebungen, etwa das Verbot von Einwegkunststoffen, höhere Kunststoffrecyclingraten oder Biokunststoffe, versuchen dieses Problem zu lösen. Doch gerade Biokunststoffe werden sehr kontrovers diskutiert. Der Zerfall von Kunststoffen in Fragmente und die biologische Abbaubarkeit hängen stark von den Umgebungsbedingungen des Kunststoffes ab. Kompostierbare Kunststoffe werden also nicht zwangsläufig ebenso gut in Gewässern abgebaut. Über Zeitdauer von Zerfall und biologischen Abbau kompostierbarer Kunststoffe in natürlichen Gewässern sind kaum Informationen vorhanden. Heimkompostierbare und EN13432 zertifizierte Kunststoffe wurden für 4,5 bzw. 10 Monaten in ei-nen Gartenteich gehängt und untersucht. Es wurde kein Zerfall oder Abbau beobachtet.