Zur Erforderlichkeit eines Abfallbeauftragten fĂŒr den Lebensmitteleinzelhandel nach den §§ 59 KrWG, 2, 7 AbfallbeauftrV© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (2/2023)
Die Anwendbarkeit der AbfbeauftrV imAnwendungsbereich des ElektroGhat derGesetzgeber in § 2Abs. 3 S. 1 ElektroG ausdrĂŒcklich klargestellt.2Nach § 2Abs. 3 S. 1 ElektroG gelten, soweit das ElektroG keine abweichenden Vorschriften enthĂ€lt, das KrWG, mit Ausnahme von § 17 Abs. 4 und § 54 KrWG, und diejenigen Rechtsverordnungen in der jeweils geltenden Fassung, die auf der Grundlage des KrWG oder des bis zum 31.5.2012 geltenden KrW-/AbfG erlassen wurden. Damit ist auch die auf ErmĂ€chtigungsgrundlagen des KrWG gestĂŒtzte AbfBeauftrV auf die Entsorgung von Elektro- und ElektronikaltgerĂ€ten anwendbar. § 2Abs. 3 S. 2 ElektroG erklĂ€rt auĂerdem unter anderem die §§ 27, 59 Abs. 1 S. 1 und Abs. 2 KrWG sowie die §§ 60, 62 und 66 KrWG fĂŒr entsprechend anwendbar.
Mining the Future â Untersuchungen zur Tunnelausbruchverwertung am
Beispiel des Future Circular Collider am CERN© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
CERN (Conseil Européen pour la Recherche Nuléaire) ist mit ca. 3400 Mitarbeiter,
23 Mitgliedstaaten und mit mehr als 14.000 Gastwissenschaftlern aus 85 LĂ€ndern das weltweit gröĂte Forschungszentrum fĂŒr Teilchenphysik. Mit dem Nachweis des Higgs-Boson gelang 2012 einer der gröĂten Erfolge im Bereich der experimentellen Physik. Mit dem Future Circular Collider (FCC) soll ein neuer Teilchenbeschleuniger zur VerfĂŒgung stehen, der mit einer LĂ€nge von ca. 100 km eine der gröĂten jemals gebauten unterirdischen Infrastrukturen darstellen wird.
Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie zum RĂŒckbau von Deponien in
Brandenburg© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Im Rahmen eines COCOON-Projektes wurde im Jahr 2020 von der UniversitÀt
Kassel, Fachgebiet Ressourcenmanagement und Abfalltechnik eine Studie zur Machbarkeit des RĂŒckbaus von Deponien im Berliner Umland zur Gewinnung von Grund und Boden durchgefĂŒhrt.
In der FortfĂŒhrung der Machbarkeitsstudie wurden 9 vorausgewĂ€hlte Standorte im âSpeckgĂŒrtelâ von Berlin detaillierter im Hinblick auf Lage, Ausdehnung, Ablagerungsvolumen, abgelagerte Abfallarten sowie aktuelle RĂŒckbau- und Entsorgungskosten einerseits und Baulandkosten/potenziellen Erlös andererseits untersucht. Im Ergebnis wurden 3 Altlablagerungen/Deponien identifiziert,
an denen ein RĂŒckbau der abgelagerten AbfĂ€lle wirtschaftlich sinnvoll sein kann. Eine Empfehlung zur Detailbetrachtung dieser Standorte wurde ausgesprochen. Im nĂ€chsten Schritt sollte die jeweilige Gemeinde feststellen, ob sie das RĂŒckbauprojekt weiter planen lassen möchte.
Verbesserung der SammelqualitĂ€t biogener AbfĂ€lle© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Der Kunststoffanfall in biogenen AbfĂ€llen gefĂ€hrdet immer mehr die Verwertung biogener AbfĂ€lle zu Kompost als DĂŒnger und Bodenverbesserer, die eine tragende SĂ€ule der modernen Kreislaufwirtschaft ist. Beschwerden ĂŒber den sichtbaren Kunststoffgehalt in Kompost nehmen stark zu. Als Folge davon sinken die Vermarktungserlöse fĂŒr Kompost, wodurch die Ăbergabekosten der Kommunen an die Kompostierer steigen und RĂŒckweisungen zu stark störstoffbehafteter Chargen an die Kommunen erfolgen. In der Steiermark haben beispielsweise einzelne Kompostierer
ihre ĂbernahmevertrĂ€ge mit Kommunen aufgrund der hohen Störstoffbelastungen gekĂŒndigt. Fallweise mĂŒssen sich die Kommunen zumindest verpflichten, aussortierte Kunststoffe vom Kompostierer zurĂŒckzunehmen, was zusĂ€tzlich steigende Kosten verursacht.
OBOMa - eine Software zur Betriebsoptimierung von MĂŒllverbrennungsanlagen© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Die thermische Verwertung von AbfĂ€llen hat sich in vielen LĂ€ndern zu einer wesentlichen SĂ€ule der Abfallwirtschaft entwickelt. Sie ermöglicht es, gemischte AbfĂ€lle zu verwerten, dabei Energie (WĂ€rme und/oder Strom) zu gewinnen und negative Umweltauswirkungen wie Methanemissionen oder persistente Sickerwasseremissionen, die bei einer Deponierung dieser AbfĂ€lle entstehen wĂŒrden, zu minimieren (Brunner & Rechberger 2015, Zhang et al. 2015). Innerhalb der EuropĂ€ischen Union werden derzeit nahezu 90 Millionen Tonnen an SiedlungsabfĂ€llen einer thermischen Verwertung zugefĂŒhrt.
MaĂnahmenrelevante Faktoren auf RestmĂŒllzusammensetzung und Altstofferfassungsgrade in Ăsterreich© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Das Ziel des 2017 abgeschlossenen Forschungsprojekts âErstellung eines Leitfadens fĂŒr die DurchfĂŒhrung von RestmĂŒll â Sortieranalysenâ war es, österreichweit vergleichbare Daten ĂŒber die gemischten SiedlungsabfĂ€lle zu erhalten, um gezielt bundesweite oder regionale abfallwirtschaftliche MaĂnahmen insbesondere im Bereich der Sammelinfrastruktur und Ăffentlichkeitsarbeit setzen zu können (Beigl 2020). Damit soll die Abfallvermeidung forciert und der Anteil der getrennt zu sammelnden und somit stofflich verwertbaren Abfallfraktionen gesteigert werden. Im Leitfaden wurde erstmals eine österreichweit verbindliche Methodik festgelegt, die abfallwirtschaftliche, abfalltechnische und statistische Kriterien erfĂŒllt.
Digital Waste â Der Abfall, der ĂŒbersehen wird!© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Digital Waste umschreibt die vielfĂ€ltigen Formen der Inanspruchnahme unserer Umwelt durch die digitale Welt. Die unbegrenzt erfolgende digitale Speicherung von Dokumenten, Fotos und Videos in der Cloud und auf lokalen DatentrĂ€gern gleicht einer gewaltigen Digitaldeponie, die Energie zum Betrieb und zur KĂŒhlung der Rechenzentren benötigt. Gleichsam fragmentieren DatentrĂ€ger und werden unnutzbar. Der vorliegende Beitrag widmet sich einem Thema, das in der Wissenschaft noch nicht ausreichend beleuchtet wird, was auch mit der Intransparenz des Systems zu tun hat.
Neue Wege beim Wiederaufbau der BioabfallvergÀrungsanlage
Leonberg© Witzenhausen-Institut fĂŒr Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2022)
Durch einen GroĂbrand im September 2019 wurde die BioabfallvergĂ€rungsanlage des Landkreises Böblingen fast vollstĂ€ndig zerstört. Erst etliche Monate vorher hatten die beiden Landkreise Böblingen und Esslingen fĂŒr die Vertiefung der interkommunalen Zusammenarbeit eine gemeinsame Gesellschaft â die Bioabfallverwertung GmbH Leonberg â gegrĂŒndet. Die bisherige Anlage sollte erweitert werden, um zusĂ€tzlich zu den BioabfĂ€llen aus dem Landkreis Böblingen auch BioabfĂ€lle aus dem Landkreis Esslingen an diesem Standort zu verwerten. Nach den AufrĂ€umarbeiten und einem neuen Genehmigungsverfahren entsteht nun hier in Leonberg die gröĂte BioabfallvergĂ€rungsanlage in Baden-WĂŒrttemberg mit einer VerarbeitungskapazitĂ€t von 72.000 Mg pro Jahr (60.000 Mg BioabfĂ€lle zuzĂŒglich 12.000 Mg GrĂŒnabfĂ€lle).
Störstofffreie Biotonne durch Verbraucherkommunikation und Tonnenkontrollen mit der geodatenbasierten Handy-App© Witzenhausen-Institut fĂŒr Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2022)
Im Kreis Borken wurde anhand von 90 Chargenuntersuchungen und zwölf Bioabfallanalysen festgestellt, dass ca. 25 % der erfassten Bioabfallanlieferungen nicht die neuen Anforderungen der novellierten BioAbfV einhalten. Mit den Abfallberatern der StĂ€dte und Gemeinden wurden Strategien fĂŒr eine sortenreinere Erfassung von BioabfĂ€llen entwickelt. Neben der gezielten Verbraucherinformation wurden Tonnenkontrollen mit einer geobasierten Handy-App durchgefĂŒhrt. In einem Pilotversuch wurde der Störstoffgehalt innerhalb von einem Jahr durch gezielte Verbraucherkommunikation von 3,5 auf 1,75 % und durch Tonnenkontrollen weiter auf 0,4 % reduziert.
Kinetische Modellierung einer Kunststoff Pyrolyse© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2020)
Das ReOil Verfahren der OMV Refining & Marketing GmbH ist ein vielversprechender Weg, die Recycling Ziele von Kunststoffverpackungen der EuropĂ€ischen Kommission zu erreichen. In diesem Pyrolyse Prozess werden gemischte KunststoffabfĂ€lle chemisch recycelt und die daraus gewonnen Kohlenwasserstoffe werden wieder zu petrochemischen Grundstoffen oder Treibstoffen weiterverarbeitet. Da die RentabilitĂ€t eines solchen Prozesses stark von der verarbeitenden Menge abhĂ€ngt, muss eine wesentliche VergröĂerung des MaĂstabs erfolgen. Zu diesem Zweck wird ein Modell benötigt, welches aus der Zusammensetzung des Einsatzstroms die Ausbeuten vorhersagen kann und damit die Möglichkeit bietet optimale Prozessbedingungen einzustellen. Darum wurde ein Reaktormodell fĂŒr die im ReOil Verfahren verwendeten Rohrreaktoren aufgebaut, welches sich der Methode des sogenannten âLumped Kinetic Modelingâ bedient, um die Vielzahl an auftretenden Kohlenwasserstoffspezies erfassen zu können. Mit Hilfe einer Pilotanlage werden Reaktionsdaten fĂŒr die Kunststoffpyrolyse gesammelt und so das Modell stetig weiterentwickelt.