Produzentenverantwortung fĂŒr Einweg-Kunststoffprodukte© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
GemÀà EU-Richtlinie 2019/904 (EU 2019) haben Produzenten bestimmter Einweg- Kunststoff-Produkte ab dem Jahr 2023 bzw. 2024 die Kosten der Sammlung dieser Produkte in der öffentlichen Abfallsammlung sowie die Kosten von Reinigungsaktionen fĂŒr achtlos weggeworfene Produkte (Littering) zu tragen. Im gemeinsamen Auftrag von StĂ€dtebund, Gemeindebund und den AbfallverbĂ€nden war nun zu ermitteln, welche Abfallmengen im öffentlichen Raum aus den betroffenen Produkten anfallen und welche Kosten deren (Ein-)Sammlung und Behandlung verursachen.
Quellen, Arten und Ströme von Makro- Kunststoffverschmutzungen in
und entlang der Donau© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Mithilfe einer Materialflussanalyse (MFA) konnten die wesentlichen Hauptquellen, EintrĂ€ge, Transport- und Entsorgungswege von KunststoffabfĂ€llen (KSA) der Donau und den angrenzenden UferflĂ€chen zwischen Wien und der LĂ€ndergrenze AT-SK dargestellt werden. Die MFA zeigt, dass jĂ€hrlich etwa 96.000 t durch die getrennte Kunststoffsammlung und Verwertung im Projektgebiet ordnungsgemÀà entsorgt werden, wĂ€hrend rund 1.260 t an PlastikmĂŒll vor allem durch Littering in die Umwelt gelangen. Davon werden etwa 890 t KSA durch öffentliche ReinigungsmaĂnahmen (z.B. StraĂenreinigung) bzw. 200 t durch freiwillige SammelaktivitĂ€ten (wie Flurreinigungsaktionen, etc.) erfasst, rund 170 t verbleiben jĂ€hrlich in der fluvialen und terrestrischen Umgebung. Als relevante Verschmutzungsquellen konnten die Haushalte (62 Gew.- %), die Binnenschifffahrt (17 Gew.-%) und der Bausektor (12 Gew.-%) identifiziert warden.
Ăkologische Bewertung eines Closed Loop Recyclings am Beispiel PET© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Die EuropĂ€ische Kommission möchte mit dem Kreislaufwirtschaftspaket die aktuell vorherrschende lineare Wertschöpfung hin zu einem zirkulĂ€ren Wirtschaftssystem transformieren. Konkret mĂŒssen bis 2030 unter anderem 55 % der Kunststoffverpackungen rezykliert werden, aktuell liegt die Recyclingquote von Kunststoffverpackungen in Ăsterreich bei 25 %. Aktuell werden 45 % der PET-GetrĂ€nkeflaschen in Ăsterreich wieder in den Produktkreislauf zurĂŒckgefĂŒhrt. Andere Verpackungen werden ĂŒberwiegend thermisch verwertet, wie zum Beispiel 96 % der formstabilen Verpackungen.
KreislaufschlieĂung von Polyolefin-Verpackungen© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2022)
Das Projektkonzept wird anhand von zwei Use Cases demonstriert, die (I) das Blasformen von Flaschen aus Polypropylen (PP) oder High Density Polyethylen (HDPE) fĂŒr Kosmetikanwendungen und (II) das Thermoformen von Bechern aus PS oder PP fĂŒr Lebensmittelanwendungen umfassen. Am Ende des Projekts wird der Kunststoffindustrie ein Handbuch zur VerfĂŒgung gestellt, das wissenschaftlich fundiertes Grundlagenwissen ĂŒber (a) eine qualitative Verarbeitung von Post-Consumer-Rezyklaten und (b) die Etablierung eines "Design for/from Recycling" fĂŒr nachhaltige und wiederverwertbare Verpackungen zusammenfasst. Dieses Handbuch berĂŒcksichtigt die Ziele der EuropĂ€ischen Union in Bezug auf das Recycling von Kunststoffverpackungen auf kurze Sicht und wird langfristig zu den UN-Zielen fĂŒr nachhaltige Entwicklung beitragen.
Strategien zur Vermeidung von Mikroplastikemissionen der Kunststoffindustrie© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2021)
Kunststoff in der Umwelt nimmt aktuell eine zentrale Stellung im gesellschaftlichen und politischen Diskurs ein. Im Rahmen einer Befragung von rund 100 Stakeholdern wurden die Bedeutung von Mikroplastikemissionen der Kunststoffindustrie konkretisiert sowie Treiber, Hemmnisse und geeignete GegenmaĂnahmen ausdifferenziert.
Verbringung von KunststoffabfĂ€llen in Europa unter Druck© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (1/2021)
Seit dem 1.1.2021 gelten neue EintrĂ€ge fĂŒr die Kunststoffabfallverbringung in der EU-Abfallverbringungsverordnung. Diese neuen EintrĂ€ge im Zusammenspiel mit einem Leitlinienentwurf der EU-Kommission darĂŒber, wie die neu eingefĂŒhrten unbestimmten Rechtsbegriffe auszulegen sind, haben zu Verwerfungen beim innereuropĂ€ischen Handel mit KunststoffabfĂ€llen gefĂŒhrt. In ihrem Leitlinienentwurf sieht die EU-Kommission einen maximalen und unterschiedslosen Störstoffanteil von 2 Masse-% fĂŒr grĂŒn gelistete KunststoffabfĂ€lle vor. Warum ein solcher starrer und einheitlicher Grenzwert nicht mit der Intention des Verordnungsgebers in Einklang steht und das europĂ€ische Kunststoffrecycling bedroht, erlĂ€utert dieser Artikel und zeigt mögliche LösungsansĂ€tze auf.
Kinetische Modellierung einer Kunststoff Pyrolyse© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2020)
Das ReOil Verfahren der OMV Refining & Marketing GmbH ist ein vielversprechender Weg, die Recycling Ziele von Kunststoffverpackungen der EuropĂ€ischen Kommission zu erreichen. In diesem Pyrolyse Prozess werden gemischte KunststoffabfĂ€lle chemisch recycelt und die daraus gewonnen Kohlenwasserstoffe werden wieder zu petrochemischen Grundstoffen oder Treibstoffen weiterverarbeitet. Da die RentabilitĂ€t eines solchen Prozesses stark von der verarbeitenden Menge abhĂ€ngt, muss eine wesentliche VergröĂerung des MaĂstabs erfolgen. Zu diesem Zweck wird ein Modell benötigt, welches aus der Zusammensetzung des Einsatzstroms die Ausbeuten vorhersagen kann und damit die Möglichkeit bietet optimale Prozessbedingungen einzustellen. Darum wurde ein Reaktormodell fĂŒr die im ReOil Verfahren verwendeten Rohrreaktoren aufgebaut, welches sich der Methode des sogenannten âLumped Kinetic Modelingâ bedient, um die Vielzahl an auftretenden Kohlenwasserstoffspezies erfassen zu können. Mit Hilfe einer Pilotanlage werden Reaktionsdaten fĂŒr die Kunststoffpyrolyse gesammelt und so das Modell stetig weiterentwickelt.
Aggregierte Kennzahlen zur Bewertung von Ressourceneffizienz© Lehrstuhl fĂŒr Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der MontanuniversitĂ€t Leoben (11/2020)
MessgröĂen fĂŒr Technologien und MaĂnahmen, die zu einer Steigerung ressourceneffizienten Handelns fĂŒhren, können ebenso mannigfaltig sein, wie die Wege zu einer Steigerung der Ressourceneffizienz selbst. Um Empfehlungen fĂŒr unternehmerische und politische Entscheidungsprozesse aussprechen zu können ist jedoch eine Vergleichbarkeit solcher MessgröĂen relevant. Vor diesem Hintergrund wurde eine fĂŒr Ăkobilanzen nutzbare Methodik entwickelt, die den abiotischen Ressourcenverbrauch ganzheitlich messbar macht.