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Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann spricht bei internationaler EPR-Konferenz in Amman (Jordanien)
Die jordanische Regierung will ab 2024 verbesserte
Sammlungs- und Recyclingstrukturen einführen. Dafür wird sie ein
landesweites System der erweiterten Herstellerverantwortung (EPR)
etablieren. Auf diese Weise überträgt die Regierung den herstellenden
Unternehmen die Verantwortung, für die nachhaltige Verwertung von
gebrauchten Verpackungen zu sorgen. Die Betriebe zahlen EPR-Gebühren auf
der Grundlage der in Verkehr gebrachten Mengen an Verpackungen. Das BMUV hatte Jordanien über das Förderprogramm "Exportinitiative Umweltschutz" (EXI) in Zusammenarbeit mit der GIZ unterstützt, die rechtlichen und administrativen Voraussetzungen für das EPR-System zu schaffen.
Dr. Bettina Hoffmann, Parlamentarische Staatssekretärin im BMUV:
"Durch die Einführung eines verbindlichen, landesweiten EPR-Systems
können Sammel- und Recyclingstrukturen für Verpackungsabfälle in
Jordanien aufgebaut werden. Wir gratulieren der jordanischen Regierung
zu diesem wichtigen Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft, der für die
Umwelttechnologie- und Recyclingbranche des Landes großes
Wachstumspotential bietet. Dies ist auch ein Erfolg der langjährigen und
engen Zusammenarbeit zwischen dem jordanischen Umweltministerium und
dem BMUV im Rahmen unseres Förderprogramms 'Exportinitiative Umweltschutz'."
Am 20. und 21. September 2022 findet in Amman die Konferenz "Getting
EPR to work – best practices and lessons learned from Jordan and other
countries" unter der Schirmherrschaft des jordanischen
Umweltministeriums (MoEnv) statt. Bettina Hoffmann nimmt als Vertreterin
des Bundesumweltministeriums daran teil. Die aktive Teilnahme von
Entscheidungsträgern aus anderen Ländern, die ein EPR-System einführen
(zum Beispiel Malaysia, Tunesien, Kenia und Ägypten), soll den
technischen Austausch fördern und internationale Netzwerke schaffen.
In Jordanien sollen künftig alle Importeure und Unternehmen, deren
Inlandsverkäufe jährlich 50 Millionen jordanische Dinar übersteigen oder
die mehr als 1.000 Tonnen Verpackungsmaterial auf den jordanischen
Markt bringen, am landeseigenen System der erweiterten
Herstellerverantwortung (EPR-System) teilzunehmen. Bis 2026 werden diese
Schwellenwerte sukzessive verschärft, um die Wiederverwertung von
Verpackungsabfällen zu verbessern. Mit Inkrafttreten der Regularien kann
das jordanische Umweltministerium mit dem Aufbau einer
Betreiberorganisation (Producer Responsibility Organisation/PRO)
beginnen, die das EPR-System in Jordanien umsetzt. Gemeinsam mit den
Kommunen des Landes sollen nach und nach Wertstofftonnen eingeführt und
der Recyclingsektor im Land aufgebaut werden. Laut einer von der
Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) durchgeführten Studie
lag der Verbrauch an Haushaltsverpackungsmaterialien in Jordanien 2019
bei insgesamt 385.000 Tonnen, wovon knapp die Hälfte (147.000 Tonnen)
Plastikverpackungen waren.
Im Rahmen der "Exportinitiative Umweltschutz" (EXI) des BMUV hat die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH gemeinsam mit der Firma cyclos GmbH
die jordanische Regierung bei der Ausarbeitung der Regularien
unterstützt und wird auch beim Aufbau der PRO technische Unterstützung
leisten, unter anderem durch die Bereitstellung eines digitalen
Registrierungssystems zur Erfassung von Verpackungsmengen. Seit 2016
unterstützt das Bundesumweltministerium mit seinem Förderprogramm
deutsche GreenTech-Unternehmen dabei, innovative Umwelttechnologien
"Made in Germany" zu verbreiten. In den Zielländern sollen optimierte
Umfeldbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung und bessere Umwelt-
und Lebensbedingungen (SDG-Umsetzung) befördert werden. Die Projekte der
BMUV-Exportinitiative
Umweltschutz tragen durch die Unterstützung geeigneter Infrastrukturen
dazu bei, grüne Daseinsvorsorge und umweltgerechte Dienstleistungen
weltweit zu implementieren. Seit Programmstart wurden über 150 Vorhaben
in 75 Ländern unterstützt.
Copyright: | © Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (20.09.2022) | |