Ersatzbrennstoffherstellung mit mechanisch-physikalischen Stabilisierungsverfahren

Bei den mechanisch-physikalischen Stabilisierungsverfahren handelt es sich um eines der alternativen Verfahren zur Müllverbrennung, mit denen Siedlungsabfälle schadlos entsorgt werden können. Ziel ist nicht nur die Behandlung und Entsorgung des Abfalls, sondern vorrangig die Herstellung von Ersatzbrennstoffen aus Restabfällen und damit deren Verwertung. Der Abfall wird in den Behandlungsanlagen in mehreren Schritten im Wesentlichen in die Bestandteile Eisenmetall- und Nichteisenmetallschrott, Inerte und Ersatzbrennstoff aufgetrennt bzw. überführt. Das Prinzip der Aufbereitung zu Ersatzbrennstoffen basiert auf einer Trocknung des vorher mechanisch aufbereiteten Abfalls in einer beheizten Trockentrommel. Die nach verschiedenen Sichtungsstufen hergestellten Ersatzbrennstoffe können dann energetisch verwertet werden. In Deutschland produzieren derzeit drei Anlagen mittels mechanisch-physikalischer Stabilisierung Ersatzbrennstoffe. Zwei dieser Anlagen wurden in Berlin errichtet und in den Jahren 2005 bzw. 2006 in den Betrieb genommen (Lage s. Bild 1). Es handelt sich um die MPS Reinickendorf und die MPS Pankow mit einer Kapazität von jeweils durchschnittlich 160.000 Mg/a. Beide Anlagen werden von der MPS Betriebsführungsgesellschaft mbH, einer gemischtwirtschaftlichen Gesellschaft, betrieben.

Wie in Kapitel 4 beschrieben, zeigen die dargestellten Analysereihen, dass das MPS-Verfahren in der Lage ist, einen hochwertigen Ersatzbrennstoff herzustellen. Die Hochwertigkeit des EBS aus den MPS-Anlagen generiert sich insbesondere aus der gleichmäßigen Qualität des Outputmaterials. Hierbei ist die Güte des Ersatzbrennstoffes weitgehend unabhängig von Schwankungen, die durch die jahreszeitlich bedingte Zusammensetzung des angelieferten Input-Materials begründet würden. Auch ein hoher Anteil von gewerblichen Abfällen und Monochargen hat keine signifikanten Schwankungen bei den chemisch- physikalischen Parametern des Ersatzbrennstoffs zur Folge. Die MPS Betriebsführungsgesellschaft wird das Verfahren stetig optimieren, um insbesondere die Materialqualität weiter anzuheben und die Schwankungsbreite der EBS-Parameter zunehmend einzuengen. Ein Hauptziel ist, den Forderungen der Verwerter nach einem Ersatzbrennstoff mit immer gleich guten Eigenschaften zu entsprechen.




Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Energie aus Abfall 3 (2007) (September 2007)
Seiten: 13
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Doris Michalski
Andreas Wendt
Dipl.-Ing. Uwe Büll

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Co-Processing von Ersatzbrennstoffen: Beitrag der Zement-industrie zur Recyclingrate
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen (EBS) gewinnt in der Zementindustrie immer mehr an Bedeutung. In Österreich besonders hervorzuheben sind dabei kunststoffrei-che EBS, die mittlerweile den größten Anteil der eingesetzten Ersatzbrennstoffe aus-machen (Mauschitz 2019; Sarc et al. 2020). Auch die Zementindustrie könnte dadurch einen Beitrag zur Erreichung der im EU Kreislaufwirtschaftspaket festgelegten Recyclingziele leisten, sofern der recycelte bzw. in den Klinker eingebundene Anteil des EBS auch rechtlich als stoffliches Recycling anerkannt und den EU Recyclingzielen zugerechnet wird. An der Montanuni-versität Leoben wurde daher mittels Analysen des Aschegehalts und der Aschezu-sammensetzung damit begonnen, eine wissenschaftlich fundierte Datengrundlage für diese Fragestellung zu schaffen.

Splitting of heterogeneous waste by sensor-based sorting as a basis for optimized material-specific waste-routing
© Wasteconsult International (5/2011)
In the presented work material-specific sensor-based sorting was evaluated for its technical application on heterogeneous wastes on a pilot and a large scale, in order to optimize the routing options of waste streams in an economically attractive way.

Lohnende Investition - Der Recyclingpark Eisenerz verwertet Schredderabfälle
© Deutscher Fachverlag (DFV) (4/2008)
Im alten obersteirischen Eisenzentrum Eisenerz, am Fuß des Erzberges (Österreich), läuft seit mehr als zwei Jahren die erste Aufbereitungsanlage in Österreich für die Shredder-Leichtfraktion. Die Erfahrungen sind so gut, dass die Kapazität verdoppelt werden soll.

Qualitätsdifferenzierte Brennstofferzeugung im mechanischen Teil von MBA/MA-Anlagen
© Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH (12/2003)
Der Einsatz von Ersatzbrennstoffen in industriellen Feuerungsanlagen ist über die Qualität und den Preis reglementiert. Bei der Qualität sind die Bereiche: Verbrennungseigenschaften, Schüttguteigenschaften und Umwelteigenschaften, d.h. im Wesentlichen das Emissionsverhalten umweltschädlicher Stoffe bei der Verbrennung differenziert zu betrachten.

Schadstofffrachten von Restabfällen am Beispiel des MHKW Bamberg
© Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban (12/2002)
Die bisher als ausreichend betrachteten Angaben über Menge, Wassergehalt, Glühverlust und über einige wenige ausgewählte Inhaltsstoffe von Abfällen reichen bei weitem nicht mehr aus, um den Anforderungen nach Umweltverträglichkeit von Verbrennungsprodukten und -vorgängen zu genügen. Gleiches gilt ebenfalls für die Verwertung dieser Abfälle oder daraus erzeugter Ersatzbrennstoffe.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...