Die Beschäftigung mit der Problematik des Einsatzes von nachwachsenden Rohstoffen in zahlreichen Anwendungsgebieten hat aus vielen verschiedenen Gründen aktuell einen sehr hohen Stellenwert. Im Vordergrund steht die Schonung der Umwelt durch den Einsatz von Biomassen zur Energieerzeugung, um somit einen Beitrag zur Reduzierung der CO2-Emissionen zu leisten. Gerade in jüngster Zeit ist das Thema des Klimawandels sehr oft in der Diskussion. Eine wesentliche Rolle als Emittent von Treibhausgasen nimmt der Straßenverkehr durch den Ausstoß der Abgase der Kraftfahrzeuge ein. Auch in diesem Bereich gewinnt der Einsatz von nachwachsenden biogenen Rohstoffen immer mehr an Bedeutung. Ein weiterer Grund ist das seit Juni 2005 in der TA Siedlungsabfall festgeschriebene gültige Verbot der Verbringung von Materialien mit einem Organikanteil von mehr als 5 Gew.-% auf die Deponie. Weiterer Anlass ist durch finanzielle Anreize gegeben, so z.B. das Erneuerbare- Energien-Gesetz oder Prämien für die Nutzung von landwirtschaftlichen Stilllegungsflächen für den Anbau schnellwachsender Energiehölzer und -pflanzen. Für die energetische Verwertung von biogenen Brennstoffen stehen u.a. die Verbrennungs- und die Vergasungstechnologie zur Verfügung.
Die Resultate der theoretischen Betrachtungen und die bisher in den kleintechnischen Untersuchungen gewonnenen Ergebnisse geben Aufschluss über die technische Machbarkeit der Verstromung von aus Biomasse – im vorliegenden Fall aus Holzhackschnitzeln – erzeugtem Brenngas in einem Verbrennungsmotor. Mit der Stoff- und Energiebilanzierung, den Gleichgewichtsberechnungen und den Betrachtungen zur Reaktionskinetik kann ein Überblick gegeben werden, unter welchen Betriebsbedingungen die Reaktionen mit bestimmten Resultaten ablaufen. Im Detail werden hier die Einflüsse der Temperaturen und der Wirkung des Katalysators betrachtet. Die Entwicklungen hinsichtlich der Trends bei den Gaskomponenten und bei den Abbaureaktionen der Teere mit der katalytisch partiellen Oxidation stellen eine Basis dar, welche erfolgversprechende Ergebnisse für die praktischen Untersuchungen erwarten lassen. Mit den Versuchen konnten die positiven Aussagen, welche durch die theoretischen Betrachtungen aufgestellt wurden, bestätigt werden. Es konnten im Reingas unter definierten Betriebsbedingungen Teergehalte erreicht werden, die für einen dauerhaften Motorenbetrieb zufriedenstellend sind. Der Heizwert des Brenngases erreicht ebenfalls Werte, die im oder über dem vom Motorenhersteller empfohlenen Bereich liegen. Eine offene Frage, die in diesem Anwendungsfall noch zu behandeln ist, ist die Staubproblematik. In näherer Zukunft ist eine Erweiterung der Anlagentechnik um eine Gaskühlung und eventuell eine Feinreinigung und eine Entstaubung des Gases angestrebt. Im Rahmen der Optimierung dieser Anlagenkonzeption und mit dem Ergebnis der Bereitstellung eines motortauglichen Gases wird ein Blockheizkraftwerk mit Gas-Otto-Motor in Betrieb genommen und die Betriebsfähigkeit nachgewiesen.
Copyright: | © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH | |
Quelle: | Energie aus Abfall 3 (2007) (September 2007) | |
Seiten: | 22 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Dorith Böhning | |
Artikel weiterleiten | Artikel kostenfrei anzeigen | Artikel kommentieren |
Stroh und Getreide – Energie vom Acker
© OTH Amberg-Weiden (6/2008)
Die Nutzung erneuerbarer Energien und nachwachsender Rohstoffe gewinnt immer mehr an Bedeutung im Energiemix Deutschlands. In der Vergangenheit war diese Entwicklung vor allem klimapolitisch motiviert. Gegenwärtig stellt sich nicht mehr die Frage ob es einen vom Menschen mitverursachten Klimawandel gibt, sondern wie hoch der Temperaturanstieg auf der Erde sein wird. Im Zentrum der aktuellen Debatte stehen vielmehr Fragen nach wirtschaftlichen Alternativen zu zunehmend teurer werdenden fossilen Energieträgern sowie der immer stärker werdenden Importabhängigkeit Deutschlands bzw. der EU im Erdgas- bzw. Erdölbereich.
Ökologischer und ökonomischer Vergleich der stofflichen und energetischen Nutzung von Grünabfällen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2008)
Die finanzielle Förderung der Energieerzeugung aus nachwachsenden Rohstoffen führt dazu, dass zunehmend auch Grünabfälle in immer größerem Umfang der stofflichen Verwertung entzogen und der energetischen Verwertung über thermische Verfahren (Biomassekraftwerke) zugeführt werden. Der aus der energetischen Grünabfallverwertung in thermischen Verfahren gewonnene Strom unterliegt dementsprechend den Richtlinien des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG). Dies bedeutet konkret, dass für den so erzeugten Strom ein Förderbetrag von 5 bis – im günstigsten Fall – ca. 13 € Cent/kWh bereitgestellt wird. Dieser Förderbetrag ergibt sich als Differenz des Garantiepreises nach EEG zum Stromgestehungspreis im konventionellen Energiemix.
Biogasherstellung, -aufbereitung und -nutzung mit den Technologien von Ros Roca
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2008)
In diesem Beitrag werden die verschiedenen Technologien beschrieben, die von Ros Roca zur Biogasherstellung, -aufbereitung und -nutzung angeboten und als Generalunternehmer realisiert werden. Die Biogas-Technologie von Ros Roca wird eingesetzt für Biomasse aus dem kommunalen, industriellen und landwirtschaftlichen Bereich. Neben organischen Abfällen werden in den Biogasanlagen auch nachwachsende Rohstoffe verwertet. Die Biogas-Technologie ist in zahlreichen großtechnischen Anlagen europaweit für unterschiedlichste Inputstoffe seit vielen Jahren im Einsatz.
Biogasanlagen der Firma STRABAG Umweltanlagen GmbH vormals LINDE Umweltanlagen GmbH Dresden
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2008)
Die STRABAG Umweltanlagen GmbH ist eines der führenden Unternehmen auf dem Gebiet der Biogaserzeugung. Die Breite der Eigenentwicklungen und mit Referenzanlagen belegbaren Verfahren und Technologien zur Biogaserzeugung ist außergewöhnlich. Bereits seit 1971 wurden Anlagen zur biologischen Abwasser- und Schlammbehandlung entwickelt und realisiert. 1980 wurde dieses Arbeitsgebiet um eine weitere Disziplin, die anaerobe Behandlung von organischen Stoffen durch Vergärung, erweitert. 1983 ging die erste großtechnische Anlage zur Biogaserzeugung aus Gülle mit einem 500 m³-Reaktor in Betrieb. Bis zum heutigen Tag wurden zahlreiche Vergärungsanlagen für unterschiedlichste Inputmaterialien realisiert.
Stand und Perspektiven der energetischen Nutzung von fester Biomasse in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2008)
Die aktuelle Energieversorgung weltweit und in Deutschland stützt sich derzeit zu ca. 90 % auf fossile Energieträger (Welt 2003: 87 % [28, 29], Deutschland 2006: 94 % [12]), was aufgrund der Ressourcenendlichkeit und des durch den CO2-Ausstoß verursachten Klimawandels nicht aufrechterhalten werden kann. Die Energieversorgungsstruktur unterliegt derzeit aber auch aufgrund der Liberalisierung des Energiemarktes und der Verfügbarkeit neuer Technologien einem raschen Wandel [19].