Industrie-Kraftwerke für die Verwertung eigener und fremder Ersatzbrennstoffe

Der nachfolgende Beitrag widmet sich der konzeptionellen Herangehensweise an die Planung von Industrie-Kraftwerken. Zunächst wird allgemein die in der Industrie benötigte Energiebedarfssituation in Relation zum Ersatzbrennstoffangebot gesetzt. Im Ergebnis kommen wir zu der Auffasung, dass bestenfalls maximal 4 % des Energiebedarfs der Industrie in Deutschland durch Ersatzbrennstoffe gedeckt werden können. Im Weiteren wird das hieraus resulierende CO2-Einsparpotenzial ermittelt. Entgegen zahlreichen anderen Veröffentlichungen, haben wir uns dafür entschieden, das Einsparpotential von ersatzbrennstoffbefeuerten Industrie-Kraftwerken im echten Vergleich zum deutschen Energiemix zu betrachten. Im dargestellten realen Beispiel (IHKW Korbach) wird somit nach unseren Berechnungen eine Einsparung von 41 % CO2-Äquivalenten erreicht. Im zweiten Teil des Beitrages gehen wir auf konkrete Planungsgrundsätze ein, die bei einem neuen ersatzbrennstoffbefeuerten Industrie-Kraftwerk zwingend zu beachten sind. Wir betrachten drei zentrale Säulen:
- die Auswahl des geeigneten Verfahrens,
- ie Kreislaufberechnung als ein Grundstein einer soliden Kraftwerksauslegung,
- ie bau- und verfahrenstechnische Aufstellungsplanung, der insbesondere an Standorten mit vorhandener industrieller Nutzung ebenfalls eine zentrale Bedeutung zukommt.
Wir betrachten bei der Planung von ersatzbrennstoffbefeuerten Kraftwerken die vorgenannten zentralen Säulen einer Planung gleichrangig und zeitgleich, um effiziente interdisziplinär geplante Lösungen anbieten zu können.

Das Einbinden eines Dampferzeugerkreislaufs in Kleinanlagen ist zwar möglich, aber die Kosten können auch auf Dauer durch die geringe Produktion von Dampf nicht aufgefangen werden. Abhängig vom Heizwert und Preis des eingesetzten Ersatzbrennstoffs sind Industrie-Kraftwerke ab ca. 25 MW Feuerungswärmeleistung wirtschaftlich zu betreiben. Werden in der Anlage zusätzlich zum EBS betriebseigene Abfälle mitverbrannt, deren externe Entsorgung sehr teuer wäre, ist eine wirtschaftliche betriebsweise bereits ab 5 MW Feuerungswärmeleistung denkbar.



Copyright: © Thomé-Kozmiensky Verlag GmbH
Quelle: Energie aus Abfall 3 (2007) (September 2007)
Seiten: 14
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dipl. Ing. Nils Oldhafer
Daniel Depta
Dr.-Ing. Christoph Wünsch

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