Bestimmung der Nutzungsdauerverteilung in Rohrleitungsnetzen anhand limitierter Daten

Die Nutzungsdauerverteilung von Rohrleitungen ist eine wichtige Kenngröße in der Rehabilitationsplanung. Neben Schadensstatistiken liefern Reha-Statistiken hierzu wertvolle Informationen.

Die Qualität der Bestimmung der Nutzungsdauer von Rohrleitungen ist nicht nur von essenzieller Bedeutung für die Simulation und Festlegung von Reha-Strategien. Verfügbare Reha- Statistiken sollten deshalb bei der Ermittlung von Nutzungsdauerverteilungen bzw. Überlebensfunktionen von Leitungsgruppen auf jeden Fall berücksichtigt werden.
Viele Rohrleitungen wurden verlegt, lange bevor Netzbetreiber begonnen haben, detaillierte Netz- und Schadensstatistiken zu führen. Reha-Statistiken sind in der Regel nur für die letzten Jahre verfügbar. Leitungen, die vor diesem Zeitraum verlegt wurden und heute noch in Betrieb sind, stellen die sogenannten „Überlebenden“ ihrer Generation/Kohorte dar. Die Betrachtung einer Zufallsvariable – wie der Nutzungsdauer – mit einer unvollständigen Grundgesamtheit ist „links abgeschnitten“ (left-truncated). Für die Bestimmung des Anteils von ausgewechselten Leitungen eines Baujahrgangs müsste deshalb auch ihr originaler Ausgangsbestand geschätzt werden.
Ein weiteres Problem für die Ermittlung der Nutzungsdauer stellt die Tatsache dar, dass man bei einem begrenzten Beobachtungszeitraum die tatsächliche Nutzungsdauer erneuerter Leitungen nur für einen kleinen Teil aller Leitungen genau kennt. Für die meisten Leitungen steht lediglich fest, dass deren Nutzungsdauer größer als ihr aktuelles Alter am Ende des Beobachtungszeitraums ist. Man spricht in diesem Fall auch von einer „rechts zensierten“ (right-censored) Nutzungsdauer.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: EWP Spezial 2011 (April 2011)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Ingo Kropp
PhD Yves Le Gat
PhD Matthew Poulton

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