Erdgas und Biogas im Energiesystem von morgen

Es spricht viel dafür, dass Erdgas und Biogas bei der Umgestaltung der Energieversorgungssysteme eine wichtige Rolle spielen werden. Dezentral stationierte Gasmotoren eignen sich beispielsweise ideal dafür, im virtuellen Verbund mit Wind- und Solarstromanlagen zuverlässig verfügbare Stromerzeugungskapazitäten oder Regelenergie zur Netzstabilisierung bereitzustellen. Doch bis zur Realisierung des Zukunftsszenarios sind noch diverse Herausforderungen zu bewältigen.

Mit ihrem Eckpunktepapier „Der Weg in die Energie der Zukunft“ vom 6. Juni 2011 hat die Bundesregierung deutlich gemacht, dass sie den in ihrem Energiekonzept vom 28. September 2010 skizzierten Umbau der Energieversorgung beschleunigen will. Der nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima beschlossene schnellere Ausstieg aus der Kernenergie ändert nichts an den ambitionierten Klimaschutzzielen: Im Vergleich zu 1990 sollen in Deutschland die Treibhausgasemissionen bis 2020 um 40 Prozent, bis 2030 um 55 Prozent, bis 2040 um 70 Prozent und bis 2050 um 80 bis 95 Prozent reduziert werden. Neben diversen Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz bezeichnet die Bundesregierung den „weiteren zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien“ als zentralen Baustein für die künftige Energieversorgung. Die damit verbundene Dezentralisierung der Energieerzeugung geht einher mit dem Umbau der Versorgungsnetze. Wörtlich heißt es dazu im Eckpunktepapier: „Die erneuerbaren Energien sollen stärker bedarfsgerecht Strom erzeugen und Systemdienstleistungen für die Netz- und Versorgungssicherheit erbringen können. Umgekehrt sollen Speicher und ein zunehmend flexibler konventioneller Kraftwerkspark die fluktuierende Stromerzeugung aus Erneuerbaren stärker ausgleichen.“ Gemeint ist vor allem das witterungsbedingt schwankende Wind- und Sonnenstromangebot.
Auch wenn Erdgas in den 39 Eckpunkten der Bundesregierung nicht explizit auftaucht, ist klar, dass der umweltfreundlichste fossile Energieträger mittelfristig eine zunehmend wichtige Rolle bei der Energiebereitstellung spielen wird: einerseits in großen Gas-und-Dampf(GuD)-Kraftwerken, andererseits in einer notwendigerweise stark steigenden Anzahl dezentraler KWK-Anlagen auf Gasmotorenbasis. In beiden Einsatzfeldern glänzt die Gastechnologie mit einem Höchstmaß an Flexibilität (bei Bedarf schnell verfüg- und regelbar) sowie Effizienz (höchste Energienutzungsquoten im GuD- und/oder KWK-Prozess).



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 07/08 - 2011 (August 2011)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Jürgen Winterholler

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

LNG-Beschleunigungsgesetz als Blaupause?
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2023)
Terminals zurRegasifizierung von Flüssigerdgas, auch LNGTerminals genannt, machen seit gut einem Jahr in Deutschland (wieder) Schlagzeilen. LNG steht für „Liquified Natural Gas“ – zu Deutsch Flüssigerdgas, also Erdgas, das auf – 162°C heruntergekühlt wird. Das Flüssigerdgas ist gut transportfähig, da das Volumen dabei im Vergleich zum gasförmigen Zustand um das Sechshundertfache reduziert wird. LNG hat den Vorteil, dass es ohne Pipelines, mithilfe von Schiffen, nach Deutschland transportiert werden kann.Mit LNG-Terminals kann das LNG zurück in Erdgas umgewandelt werden.

EEG-Novelle auf dem Prüfstand
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (10/2014)
Der folgende Vortrag beschäftigt sich mit der Fragestellung, in wie weit das am 01.08.2014 in Kraft getretene EEG 2014 verfassungsrechtlich zu beanstanden ist. Dabei werden folgende Schwerpunkte gesetzt: das zügige Inkrafttreten sowie zu kurz bemessene Übergangsfristen des EEG 2014, die Begrenzung der förderfähigen Strommenge bei bestehenden Biogasanlagen und die Einbeziehung der Eigenversorgung in die EEG-Umlage.

Die CE-Kennzeichnung bei der Biomethan-Einspeisung
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (4/2014)
Damit Waren und Investitionsgüter in der EU vertrieben werden dürfen, müssen sie grundlegenden europäischen Sicherheits- und Gesundheitsschutzanforderungen entsprechen. Auch Konstrukteure von Biomethan-Einspeisetechnik müssen die CE-Konformität ihrer Produkte mit entsprechenden Richtlinien nachweisen.

UVP-Pflicht und Öffentlichkeitsbeteiligung
© Rhombos Verlag (12/2013)
Die aktuelle Gesetzgebung stellt an Biogasanlagen neue genehmigungsrechtliche Anforderungen

Die planungsrechtliche Zulässigkeit von Anlagen der gewerblichen Tierhaltung und Biogasanlagen nach der BauGB-Novelle 2013
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2013)
Am 20.6.2013 wurde das Gesetz zur Stärkung der Innenentwicklung in den Städten und Gemeinden und weiteren Fortentwicklung des Städtebaurechts, welches in Art. 1 Änderungen des Baugesetzbuches (BauGB) enthält, im Bundesgesetzblatt verkündet. Das Gesetz wurde vom Deutschen Bundestag am 26.4.2013 beschlossen. Der Deutsche Bundesrat hat den Gesetzentwurf der Bundesregierung am 3.5.2013 unverändert angenommen. Das Gesetz regelt u.a. eine erhebliche Einschränkung der sogenannten Außenbereichsprivilegierung gewerblicher Tierhaltungsanlagen, die zum 20.9.2013 in Kraft tritt.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...