Optimierung des Abbaus organischer Belastungen durch die Kombination von Ozonung und Untergrundpassage

Das durch die Berliner Wasserbetriebe und Veolia geförderte und durch das KompetenzZentrum Wasser Berlin koordinierte Forschungsvorhaben OXIRED hat das Ziel, die Verfahrenskombination von Oxidation (Ozon) und Untergrundpassage auf ihre Machbarkeit für die Grundwasseranreicherung hin zu untersuchen.

Das Auftreten von organischen Spurenstoffen in Oberflächen- und Grundwässern erregt zunehmend öffentliches und damit einhergehend politisches und wissenschaftliches Interesse [1, 2, 3]. Die Entfernung der Spurenstoffe bei der Trinkwasseraufbereitung erfolgt in Berlin hauptsächlich auf natürlichem Wege während der Untergrundpassage (Uferfiltration und künstliche Grundwasseranreicherung). Unter den heutigen Bedingungen ist die Versorgung der Berliner Bevölkerung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser gewährleistet. Innerhalb des partiell geschlossenen Wasserkreislaufs sorgen die verschiedenen Barrieren wie Kläranlagen, Uferfiltration und Wasserwerke für eine vollständige Reduktion von Spurenstoffen, sodass im Reinwasser der Wasserwerke keine Spurenstoffe vorliegen bzw. alle Konzentrationen unterhalb des gesundheitlichen Orientierungswerts (GOW) liegen. Zukünftige Entwicklungen wie z. B. höherer Arzneimittelverbrauch und der damit einhergehende Anstieg der Emissionen, die Verringerung von Niederschlag und/oder Wasserfluss in Berliner Raum im Zuge des Klimawandels könnten zu einer Erhöhung der Spurenstoffkonzentration in den Oberflächengewässern und die natürlichen Verfahren an Grenzen führen.
Ein Hauptaugenmerk sollte zunächst auf Vermeidungs- und Verminderungsstrategien an der Eintragsquelle von Spurenstoffen gerichtet sein. Dann könnte die Kombination von Untergrundpassage und weitergehenden Oxidationsverfahren (Ozon) als vor- oder nachgeschaltete Reinigungsstufen Einschränkungen im Hinblick auf die Elimination von DOC und organischen Spurenstoffen überwinden. Das durch die BWB (Berliner Wasserbetriebe) und Veolia geförderte und durch das KompetenzZentrum Wasser Berlin koordinierte Forschungsvorhaben OXIRED hat das Ziel, diese Verfahrenskombination auf ihre Machbarkeit für die zukünftige Grundwasseranreicherung zu untersuchen. Für die Berliner Verhältnisse ist dieses Verfahren vor allem hinsichtlich des semi-geschlossenen Wasserkreislaufs interessant und bietet die Möglichkeit für eine maximale, aber kosten- und energieeffiziente Entfernung von DOC und organischen Spurenstoffen. Die natürlichen Bedingungen während einer Bodenpassage werden simuliert und Aussagen über biotische Prozesse und sorptive Effekte können getroffen werden. Die bei der Ozonung entstehenden Transformationsprodukte werden hinsichtlich ihres Abbauverhaltens und ihrer Toxizität bewertet.



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 06 - 2011 (Juni 2011)
Seiten: 4
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing. Regina Gnirss
Dipl.-Ing. Uwe Hübner
Professor Dr.-Ing. Martin Jekel
Dr. Gesche Grützmacher

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