HDD-Bohrungen für die Netzanbindung „HelWin 1“

Für das Frühjahr 2013 ist die Fertigstellung einer 576 MW starken
Netzanbindung für Offshore-Windparks geplant, die in der Nordsee nahe Helgoland errichtet werden sollen. Das Projekt trägt den Namen HelWin 1. Es umfasst den Bau einer insgesamt 130 km langen Hochspannungsgleichstromverbindung von der Konverterplattform auf See bis zum Umspannwerk in Büttel. Auf dem Weg von See an Land quert die Kabeltrasse die Küstenlinie, die durch den Landesschutzdeich und den Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer geprägt ist.

Im Juni 2009 wurde das Wattenmeer zum UNESCOWeltnaturerbe ernannt. Das deutsche Gebiet des Welt - naturerbes deckt sich mit dem Nationalpark Schleswig- Holsteinisches Watten meer und dem Nationalpark Nie - dersächsisches Wattenmeer. Der Schleswig-Holsteinische Teil besteht größten Teils aus Wattflächen, Prielen, Dünen und Salzwiesen, die ein weites, abwechslungsreiches und lebendiges Naturgebiet bilden. Aufgrund der Einzigartigkeit des Wattenmeeres und einer seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gewachsenen Aufmerksamkeit für die Bedrohung des Systems durch menschliche Nutzung, wie Tourismus, Fischerei und Schifffahrt, unterliegt das Wattenmeer einer Reihe internationaler Schutzabkommen, die durch diverse nationale Naturschutzmaßnahmen ergänzt werden. Die Erlangung dieses außergewöhnlichen Schutzstatus hat gleichzeitig zur Folge, dass Bauprojekte einer absoluten Ausnahmeregelung unterliegen und bereits in der Genehmigungsphase kritisch hinsichtlich der Verträglichkeit für Natur und Umwelt untersucht und bewertet werden. Wird eine Genehmigung er teilt, ist diese generell an eine Reihe von Auflagen geknüpft, deren strikte Einhal tung für ausführende Bauun ter nehmen oberste Priorität hat (Abb 1). Der 130 km lange Bauabschnitt von der Konverterplattform auf See bis zum Umspannwerk stellt besonders hohe Ansprüche an die Qualität der Bauausführung und gleichzeitig an das Umweltbewusstsein der ausführenden Unternehmen. Gegenstand der Arbeiten ist die Unterbohrung des Landesschutzdeiches zur Installation einer Kabellehrrohranlage als Verbindung zwischen der See- und der Landtrasse. Eine größere Ausdehnung der Bauaktivitäten auf den Wattbereich ist dabei unumgänglich (Abb. 2).



Copyright: © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH
Quelle: Heft 12 - 2011 (Dezember 2011)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 6,00
Autor: Dipl.-Ing. Timo Mücke

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