Bioabfall in der Offensive: Schnittstelle zwischen Biogasnutzung und Kompostierung gesucht

Die Vergärung von Bioabfällen zusammen mit Grünschnitt gewinnt bundesweit an Bedeutung. Sie wird der anschließenden Kompostierung vorgeschaltet und leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, ohne dem Kreislaufgedanken zu widersprechen. Dabei schlummern in vielen Städten noch Reserven, die für eine kombinierte Vergärung und Kompostierung noch mobilisierbar sind.

Foto: D. Jensen(22.04.2011) Wenn die Brüsseler Juroren ihre Nase nur in die Mülltonnen Hamburgs gesteckt und nicht noch andere Umweltindikatoren berücksichtigt hätten, dann wäre die Stadt an Elbe und Alster wohl kaum ‚Europäische Umwelthauptstadt’ geworden. Nehmen es doch die Hamburger gemeinhin nicht so genau mit ihren Abfällen, weshalb sie bundesweit Schlusslicht in der Abfalltrennung sind. Beispielsweise landen mehr als 30 Prozent des Bioabfalls in der grauen Tonne und damit in der Verbrennung. Dies wirft kein gutes Licht auf die vermeintliche ‚Umwelthauptstadt 2011’, weshalb die Hamburger Bürgerschaft im Dezember noch eilig eine Wertstoffverordnung auf den Weg gebracht hat, die die Hauseigentümer nun verpflichten soll, Bio- und Papiertonnen aufzustellen...


Unternehmen, Behörden + Verbände: Stadtreinigung Hamburg (SRHH), E.ON GmbH, Vertriebsgesellschaft Kompostprodukte Nord (VKN), Verband der Humus- und Erdenwirtschaft Region Nord (VHE-Nord), Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu), Abfallwirtschaft Rendsburg-Eckernförde (AWR)
Autorenhinweis: Dierk Jensen, Hamburg
Foto: D. Jensen



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: April 2011 (April 2011)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dierk Jensen

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