Maßnahmen zur Verbesserung des Langzeitverhaltens von Hausmülldeponien und deren Auswirkung auf die Wirtschaftlichkeit im Rahmen der Stilllegung und Nachsorge - Kriterien, Zielvorgaben und Umsetzung

Die Praxisbeispiele zeigen, dass in Hausmülldeponien bzw. Altdeponien noch ein erhebliches organisches Potenzial vorhanden ist. Die vorhandenen Gasfassungssysteme sind allerdings in ihren bestehendem Zustand zumeist nicht in der Lage, das potentiell vorhandene Gasdargebot des Deponiekörpers, insbesondere die tief liegenden Deponiebereiche zu fassen.

Das aktuelle Deponierecht eröffnet Möglichkeiten, Maßnahmen zur Verbesserung des Langzeitverhaltens zu ergreifen. Anhand konkreter Ergebnisse von Langzeiterfahrungen und aktuellen Gasabsaugversuchen wird gezeigt, dass bei Anwendung der anaeroben in situ Stabilisierung ein zusätzliches Gaspotential und damit die Grundlage für eine höhere Deponiegasausbeute und für eine wirtschaftlichere Nutzung und/oder Behandlung von Deponiegas in einer nennenswerten Größenordnung erschlossen werden kann. Als Nebenprodukt fällt die Möglichkeit an, über die anaerobe und in der Folge aerobe in situ Stabilisierung eine stoffliche Entfrachtung bzw. Emissionsreduzierung auf hohem Niveau zu bewirken. Als genereller Nutzeneffekt ist die Verbesserung des Langzeitverhaltens, d. h. die Minimierung der Aufwendungen in der Nachsorgephase und - kosten zu sehen. Eine Kosten-Nutzen-Analyse zeigt, dass innerhalb eines wirtschaftlich vertretbaren Zeitraums die für eine Umrüstung der Gasbrunnen erforderlichen Investitionen durch die Einspielung von Verstromungserlösen kompensiert und damit die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine technisch und genehmigungsrechtlich einwandfreie Umsetzung für eine in situ Stabilisierung geschaffen werden kann.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Praxistagung Deponie 2010 (Dezember 2010)
Seiten: 17
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. (TU) Dipl.-Wirt.Ing. (Uni) Christoph Bröcker

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