Jährlich werden in Deutschland ca. 40.000 erdgekoppelte Wärmepumpen
installiert, mit steigender Tendenz. Jedoch sind nur selten so große grundwassergekoppelte Anlagen dabei, wie am Standort Bonn Rheinwerk. Dort sollen im Endausbau über 100.000 m2 Nutzfläche mit oberflächennaher Geothermie beheizt und gekühlt werden. Über insgesamt zehn Brunnen wird Grundwasser aus den Rheinterrassen entnommen, thermisch genutzt und wieder in den Aquifer zurückgeleitet. Bis zu 600 l/s können in Zeiten des Spitzenbedarfs dem Untergrund an Kühlung entnommen werden. Durch eine durchdachte Brunnenwechselschaltung, kombiniert mit einer Campusstruktur der Gebäude, durch die häufig gleichzeitig Kühl- und Heizbedarf gegeben ist, wird die Energiequelle Geothermie optimal genutzt. Damit können hervorragende Arbeitszahlen erwartet werden. Die im September 2009 in Betrieb gegangene Anlage kann als Musteranlage für große, grundwassergekoppelte Wärmepumpen gelten.
Schon seit mehr als fünf Jahren wird das erste Gebäude des „Bonner Bogens“, damals noch als „BonnVisio“ bezeichnet, mit einer monovalent betriebenen, grundwassergekoppelten Wärmepumpe beheizt und gekühlt (BT F in Abb. 2). Dazu werden jährlich 275.000 m3 Grundwasser über zwei Brunnen gefördert und über zwei Reinfiltrationbrunnen dem Untergrund wieder zugeführt. Die Fließrichtung des Grundwassers im Gebäudestrang wurde dabei nicht in jahreszeitlichem Wechsel geführt. Vielmehr wurde diese Anlage so berechnet, dass die thermische Front des jeweiligen jahreszeitlichen Betriebs in etwa mit dem Wechsel zum nächsten Frühjahr bzw.Herbst die Förderbrunnen erreicht. Die Wirtschaftlichkeit dieser Anlage überzeugte den Investor so stark, dass er 2006 beschloss, die geplanten Flächen des Fünf-Sterne-Hotels (BT D in Abb. 2) , Kongresszentrums, der Büros und der hochwertigen Wohnbebauung mit Kindertagesstätte ebenfalls mittels Geothermie zu beheizen und zu kühlen.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Sonderherft 2010 (Februar 2010) | |
Seiten: | 7 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Dr. Erich Mands Dr. Burkhard Sanner Dipl.-Geol. Marc Sauer Dipl.-Geol. Edgar Grundmann Dr. Dirk Brehm | |
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Bewertungsverfahren zur flächenhaften Ermittlung von Risikopotenzialen aus der Nutzung von Erdwärme
© DIV Deutscher Industrieverlag GmbH / Vulkan-Verlag GmbH (11/2012)
Ungeachtet des Vorteils der alternativen Energiegewinnung gehen von geothermischen Nutzungen Risikopotenziale, insbesondere auch für die Qualität des Grundwassers, aus. Daher ist es aus wasserwirtschaftlicher Sicht entscheidend, eine flächenhafte Bewertung der Risiken von Erstellung, Nutzung und nicht zuletzt dem Rückbau geothermischer Anlagen antizipativ ermitteln zu können.
Im Ergebnis des vorgestellten Bewertungsverfahrens können, standortbezogen und je nach vorhandenem Risikopotenzial, Empfehlungen ausgesprochen werden, die zu einer Minimierung des Risikos einer negativen Grundwasserbeeinträchtigung durch die Erdwärmenutzung führen.
Geothermie und Schutz des Grundwassers – ein Widerspruch?
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (10/2012)
Die Gewinnung von Energie für Heiz- oder Kühlzwecke mittels der Oberflächennahen Geothermie hat sich fest etabliert. Sie kann bei ungenügender Ausführungsqualität der Erdwärmesonden aber auch zu einer Gefährdung des Grundwassers führen.
Energieversorgung von Gewerbeobjekten mit Energiepfählen
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (6/2010)
Energiepfähle werden bei Gebäuden eingesetzt, die aus Gründen der Statik auf Gründungspfählen errichtet werden. Die Bewehrungskörbe der Energiepfähle werden dazu mit wasserführenden Rohrschlangen aus Polyethylen mäanderförmig belegt und dienen somit als geothermischer Absorber für die Wärme- und Kälteversorgung des Gebäudes aus dem Untergrund. Aufgezeigt wird die planerische Vorgehensweise anhand des Ausführungsobjekts „Ärztehaus in Mannheim“.
Oberflächennahe Geothermie: Optimierung – Notwendigkeit oder Luxus?
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (4/2010)
Erdwärme bietet die Chance einer klimaschonenden Energieversorgung, die Technik zur Erdwärmenutzung ist jedoch nur so gut wie ihre Anwendung vor Ort. Die Nutzung der Erdwärme ist in der Regel mit einem Eingriff in das Grundwasser verbunden. Bei unsachgemäßer Ausführung kann das Grundwasser qualitativ und quantitativ nachteilig beeinflusst werden.
Genehmigungsverfahren für die oberflächennahe geothermische Nutzung
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (2/2010)
Der Errichtung und dem Betrieb von erdgekoppelten Wärmepumpenanlagen können dem Grunde nach andere Gemeinwohlbelange entgegenstehen. Dies betrifft insbesondere den vorsorgenden Grundwasserschutz und die Nutzung von Grundwasser zu Trinkwasserzwecken. Vor dem Hintergrund der (wasser)rechtlichen Grundlagen und der sich daraus ergebenden grundsätzlichen Anmerkungen, die sich aus Sicht des Gewässerschutzes mit der Nutzung von Erdwärme ergeben, soll der vorliegende Artikel die rechtlichen Grundlagen neben konkreten Ausführungen aus der Praxis aufzeigen.