Wie schwierig die Gratwanderung zwischen dem durchaus ehrenwerten Wunsch, die Wasserversorgung in ärmeren Gebieten dieser Welt zu verbessern, und den gesetzlichen Bestimmungen und Fallstricken ist, zeigt ein aktuelles Langzeitprojekt der „Ingenieure ohne Grenzen e. V.“ in einer der ärmsten Gegenden von Afrika: dem Hochland von Karagwe in Tansania.
Spätestens seit dem Millenium-Gipfel der Vereinten Nationen im Jahre 2000, bei dem festgestellt wurde, dass über eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben, und der Festsetzung der „Millenium Goals“, ist Wasser ein Thema in aller Munde. Jede international tätige Hilfsorganisation, die etwas auf sich hält, muss zum Thema Wasserversorgung mindestens einen Punkt im Grundsatzprogramm aufzuweisen haben. Dies führt nicht nur zu einer starken Emotionalisierung der durchaus berechtigten und notwendigen Grundsatzdebatteüber die Frage, ob Wasser ein Grundrecht oder eine Handelsware sein sollte, es führt weiterhin dazu, dass feststehende Begriffe durch deren inflationäre Verwendung im wahrsten Sinne des Wortes „verwässert“ werden. Von „dreckigem Trinkwasser“ ist da tatsächlich teilweise die Rede, das großen Teilen der Weltbevölkerung lediglich zur Verfügung stünde. Dieses „dreckige Trinkwasser“ wird durch die eine oder andere (geeignete wie ungeeignete) Methode „gereinigt“, so dass am Ende „Trinkwasser besserer Qualität“ erhalten würde, welches jedoch immer noch nicht mit „deutschem Trinkwasser“ vergleichbar wäre.
Copyright: | © wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH | |
Quelle: | Heft 12 - 2009 (Dezember 2009) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. chem. M. Kurt Saygin | |
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Steigende Huminstoffeinträge in Trinkwassertalsperren – Belastung aus naturbelassenen Standorten
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (11/2010)
Steigende Huminstoffeinträge in Trinkwassertalsperren führen zunehmend zu Schwierigkeiten bei der Trinkwasseraufbereitung im Wasserwerk. Der Beitrag erläutert am Beispiel der sächsischen Trinkwassertalsperre Carlsfeld die Problematik, nennt potenzielle Ursachen und stellt Maßnahmen des Talsperrenbetreibers zur Verringerung der Einträge vor.
Ist das Programm „Reine Ruhr“ des Landes NRW für die Trinkwasserversorgung aus der Ruhr zukunftsweisend?
© DIV Deutscher Industrieverlag GmbH (6/2010)
Aus der Ruhr werden mehr als 5 Millionen Menschen im Ruhrgebiet und in den angrenzenden Regionen mit Trinkwasser versorgt. Gleichzeitig nimmt die Ruhr die Abwässer einer stark industrialisierten Region mit mehr als 2 Millionen Einwohnern auf. Die Abwässer werden vor allem im Mittellauf der Ruhr und in ihre Nebenfl üsse eingeleitet. Das Wasser für die Trinkwasserversorgung wird aber vor allem im Unterlauf der Ruhr entnommen. Die Pfade der Abwasserentsorgung und der Trinkwasserversorgung kreuzen sich so in der Ruhr.
Das Vorkommen von Pflanzenschutzmitteln und ihren Metaboliten – nationale Bewertung und Lösungsansätze im Vollzug und auf freiwilliger Basis
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (5/2010)
Aus Sicht des DVGW ist der Gewässerschutz eine wesentliche Voraussetzung für eine hohe Versorgungssicherheit in der Trinkwasserversorgung. Je geringer die genutzten Gewässer belastet sind, desto sicherer ist der Betrieb der Anlagen zur Gewinnung und Aufbereitung. Ziel muss es sein, die Gewässer so zu schützen, dass aus ihnen allein mit naturnahen oder einfachen Aufbereitungsverfahren Trinkwasser gewonnen werden kann. Solche Verfahren zeichnen sich durch einen möglichst geringen stofflichen und technologischen Aufwand aus.
Das neue Wasserhaushaltsgesetz aus Sicht der Trinkwasserversorgung
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (5/2010)
Für eine erste Orientierung über Veränderungen des neuen Bundes-
Wasserhaushaltsgesetzes gegenüber dem bisherigen Recht lohnt ein Blick auf das gescheiterte Umweltgesetzbuch. Ferner ist das neue Wasserhaushaltsgesetz einzuordnen in die Kaskade rechtlicher Regelungen auf europäischer Ebene oberhalb und einer Vielzah von – sich nun auch zwangsweise ändernder – Landesgesetzen unterhalb des Normenwerks. Der Beitrag gibt den Inhalt eines Vortrages des Autors vom 6. Oktober 2009 in Potsdam wieder.
Zentraler Einsatz von Silikat-Mischungen als Korrosionsinhibitoren – das neue DVGW-Arbeitsblatt W 215-2
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (4/2010)
Die zentrale Dosierung von Korrosionsinhibitoren zum Trinkwasser ist ein seit vielen Jahren bewährtes Verfahren, um bei korrosionschemisch ungünstigen Verhältnissen eine Beeinträchtigung der Trinkwasserqualität und metallischer Rohrwerkstoffe zu verhindern. Hierzu werden neben Phosphaten auch Silikat-Mischungen erfolgreich eingesetzt. Das neue DVGW-Arbeitsblatt W 215-2 beschreibt die Silikat-Mischungen, ihre Wirkungsweise und die Grundsätze, die bei der zentralen Dosierung zu beachten sind. Der vorliegende Beitrag gibt außerdem Informationen über neueste Forschungsergebnisse.