Die physikalisch-chemischen Eigenschaften des Restmülls sind Schlüsselfaktoren für die technischen und ökologischen Erfordernisse der Entsorgung.
Ziel der Untersuchung war es, die Restmülleigenschaften am Beispiel TOC-Gehalt, Blei-, PAK- und PCB-Konzentration mittels stochastischer Simulationen darzustellen und einer Mittelwertbetrachtung gegenüberzustellen. Grundlage bildeten 769 sortierte Stichprobeneinheiten à 1,1 m3. Die physikalisch- chemischen Kenngrößen wurden in 18 Analysestoffgruppen (ASG) bestimmt. Die Hochrechnung auf den Gesamtrestmüll erfolgte durch Summation der mit dem Massenanteil und Wassergehalt der jeweiligen ASG gewichteten Konzentrationen. Alternativ zur Mittelwertbetrachtung erfolgte die Berechnung nach dem Monte-Carlo-Verfahren, das die Zielgrößen anhand von Häufigkeitsverteilungen wiedergibt. Im Mittel ergaben sich die TOC-, Blei-, PAKund PCB-Konzentration zu 22 Mass.-%, 134 mg/kg, 2.700 µg/kg und 66 µg/kg. Die stochastische Simulation lieferte z.T. ausgeprägt rechtsschiefe Häufigkeitsverteilungen. Damit ist das arithmetische Mittel zur Restmüllcharakterisierung vielfach unzureichend. Ein detaillierteres Bild liefern die mittels Monte-Carlo-Simulation erzielten Häufigkeitsverteilungen, die als Perzentile von Wahrscheinlichkeitsfunktionen wiedergegeben werden können.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | DepoTech 2006 (November 2006) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dr. Harald Weigand | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Projekt „low carb“ – CO2-Minderungspotenziale und ihre Grenzen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Seit Anfang 2024 unterliegen auch Müllheizkraftwerke der CO2-Bepreisung nach dem Brennstoffemissions-Handelsgesetz (BEHG) und der Emissionsbericht- Erstattungsverordnung (EBEV). Obwohl dieser Einbezug noch immer stark umstritten ist – und aktuell auch gerichtlich beklagt wird – ist das Gesetz in Kraft und von den Anlagen derzeit zu vollziehen.
KI-basiertes Abfallqualitätsmanagement am Beispiel einer Waste-to-Energy-Anlage
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
Die Herausforderungen, denen Müllheizkraftwerke tagtäglich gegenüberstehen, sind vielfältig und erfordern innovative Lösungen. Es gibt kein automatisches System, was hochvolumige Stoffströme in Echtzeit auf Eigenschaften und Inhaltsstoffe analysieren kann. Versteckte Störstoffe können zu Trichterstopfern führen, mangelnde Homogenisierung zu Heizwertanomalien. Die Aufgabe des Materials in den Trichter erfolgt bisher oft nach dem Bauchgefühl des Kranführers, und das aufgegebene Material ist nicht rückverfolgbar.
Ausnahmen von Grenzwerten für Müllverbrennungsanlagen in einer Gasmangellage?
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (5/2023)
Nach § 31g BImSchG i.V.m. § 6 Abs. 6, § 24 17. BImSchV „sollen“ Müllverbrennungsanlagen eine Ausnahme von der Einhaltung von immissionsschutzrechtlichen Grenzwerten bzw. einzelnen Anforderungen dieser Verordnung erhalten.1 Besteht unabhängig von diesen neuen Ausnahmeregelungen ein zwingender Anspruch nach Katastrophen- und Infektionsschutzrecht, allgemeinem Ordnungsrecht, grundrechtlichen Schutzpflichten oder auf der Basis einer behördlichen Duldung? Oder können diese Gesichtspunkte das Ermessen bei Erteilung einer über § 31g BImSchG zu erteilenden Ausnahmen zu einem Anspruch verdichten? Zwar trat in diesem Winter keine Gasmangellage auf. Das Thema bleibt aber akut.
Methanolsynthese zur CO2-Nutzung aus dem Rauchgas der Müllverbrennung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Die thermische Entsorgung des Abfalls ist heute anerkannter Stand der Technik. Bei der stattfindenden Verbrennung entstehen verschiedene Abgasvolumenströme, so insbesondere Kohlenstoffdioxid. Es wird ein Konzept zur stofflichen Nutzung von Kohlenstoffdioxid, mittels Kohlenstoffrecycling in Methanol aufgezeigt. Das geplante konkrete Projekt am Standort der Restabfallbehandlungsanlage (RABA) des Zweckverbandes für Abfallwirtschaft Südwestthüringen (ZASt) in Zella-Mehlis wird vorgestellt, der aktuelle Stand dargelegt sowie Chancen und Risiken präsentiert.
ReWaste4.0 und ReWaste F: Entwicklung des Recyclingindex für Ersatzbrennstoffe zum internationalen Standard
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Nachhaltigkeit, regionale und globale Abfallproblematik, Umwelt- und Klimaschutz sowie materialspezifische Recyclingfähigkeit und technisches Recycling mit dem Einsatz von qualitätsgesicherten sekundären Roh- und Brennstoffen in der industriellen Produktion von neuen Produkten sind international aktuelle gesellschaftliche Themen mit hohem Stellenwert. Aus diesem Grund haben 2017 zwei wissenschaftliche und acht Unternehmenspartner im Rahmen des FFG-geförderten COMET K-Projekts "ReWaste4.0" den ehrgeizigen Paradigmenwechsel eingeleitet, der für die Weiterentwicklung der Umwelttechnik & Abfallwirtschaft für nicht gefährliche, gemischte kommunale und gewerbliche Abfälle in Richtung „Circular Economy 4.0“ erforderlich ist.