Die Abschätzung der Abfallmengenentwicklung ist ein unverzichtbarer erster Schritt in der abfallwirtschaftlichen Planung.
Unzulänglichkeiten können zu kostspieligen Unter- oder Überkapazitäten bei Behandlungsanlagen bzw. bei der Sammelinfrastruktur führen. Im Rahmen eines europäischen Forschungsprojektes wurde eine Methode zur genaueren, computergestützten Abschätzung der Mengenentwicklung in europäischen Großstädten entwickelt. Auf der Grundlage einer europaweiten Erhebung wurden Zusammenhänge zwischen demographischen, sozialen und wirtschaftlichen Indikatoren und der langfristigen Abfallmengenentwicklung für kommunale Abfälle anhand von statistischen Methoden näher untersucht. Es wurde ein Prognosemodell entwickelt, das besonders für ost- und südeuropäische Städte mit rasch wachsender Wirtschaft als Entscheidungsgrundlage für die abfallwirtschaftliche Planung dienen soll. Diese Modell wurde anhand der erhobenen bis zu 21 Jahre langen Zeitreihen getestet, wobei sich zeigte, dass die jährliche Zuwachsrate des kommunalen Pro-Kopf-Abfallaufkommens über einen Zeitraum von 5 bis 21 Jahre auf 0,6 % genau abgeschätzt werden kann.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | DepoTech 2006 (November 2006) | |
Seiten: | 8 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 4,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Mag. Peter Beigl | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Verpflichtende Nachhaltigkeitsberichterstattung in Unternehmen der Abfallwirtschaftsbranche
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Abfallwirtschaftsunternehmen (AWU) definieren ihre Nachhaltigkeit (NH) bisher hauptsächlich über ihre Produkte und Dienstleistungen, die anderen helfen, Abfälle zu entsorgen oder zu recyceln.
Abfallwirtschaft: Wir Schweizer machen's anders. Warum?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Dieser Beitrag soll einen Vergleich zwischen den Abfallwirtschaftsstrategien der Schweiz und der Europäischen Union (EU) ermöglichen. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Spannungsfeld zwischen ökologischer Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Machbarkeit - beides im Rahmen der Abfallwirtschaftspolitik.
Wieviel ist (noch) drin? Realistisch abschöpfbare Wertstoffe aus Siedungsabfällen in Österreich
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Vor dem Hintergrund ambitionierter EU-Zielvorgaben für stoffliches Recycling ist zunehmend Augenmerk auf effektive getrennte Abfallsammlung als dafür erforderlichen Zwischenschritt zu legen.
Wachstumsmarkt Biogut- und Grüngutkomposte – Bedarfsanalyse 2030
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Obwohl die pflanzenbaulichen Märkte Biogut- und Grüngutkomposte bereits seit 40 Jahren als hochwertige kombinierte Bodenverbesserungs- und Düngemittel sowie Kultursubstrate nachfragen, werden diese in Deutschland nach wie vor verordnungsmäßig als „Abfälle zur Verwertung“ erfasst (BioAbfV, 2022). Dementsprechend behandelt man Biogut und Grüngut in der Kreislaufwirtschaft noch überwiegend als „Abfälle“ und nicht als wichtige sekundäre Rohstoffe. Im Hinblick auf die „Psychologie der Märkte“ übt dies einen negativen Einfluss aus.
Stand der Bioabfallerfassung in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2023)
Mit 39 Prozent stellen nativ-organische Abfälle die größte Fraktion in einer durchschnittlichen Restmülltonne in Deutschland dar. Im Bezugsjahr der Erhebung 2017 entsprach dies einer jährlichen Gesamtmenge von etwa 4,1 Mio. Mg bzw. 50 kg pro Einwohner*in und Jahr (E*a) und setzte sich aus 2,9 Mio. Mg Küchen- und Nahrungsabfällen, 0,8 Mio. Mg verpackter Lebensmittel, 0,4 Mio. Mg Gartenabfällen und einem kleinen Rest sonstiger Organik zusammen. Rund vier Millionen Tonnen biogener Abfälle standen somit der stofflichen (und energetischen) Verwertung nicht zur Verfügung (das Entfernen der Verpackung bei verpackten Lebensmittelabfällen vorausgesetzt). Zwar ist davon auszugehen, dass seit 2017 durch regionale Fortschritte bei der Getrenntsammlung mehr Bioabfälle vom Restmüll in die Biotonne umgelenkt werden konnten, das Potenzial ist jedoch zweifelsohne weiterhin enorm.