Untersuchungen zur Hygienisierung von Fäkalien durch Kompostierung

Bei fehlendem Kanalanschluss (dünn besiedelte Gebiete, Baustellen, Events etc.) stellen Trockentoiletten eine nachhaltige Alternative (Anand 2013) zu „chemischen“ Toiletten dar. Probleme macht jedoch derzeit der Umstand, dass während des Betriebes der Toiletten Sägespäne an Stelle von üblicherweise verwendeten Chemikalien zur Geruchsstoffbindung eingesetzt werden. Damit scheidet eine Entsorgung der Fäkalien in Kläranlagen aus.

In der Laborrotteversuchsanlage des ABF-BOKU (diese erlaubt das Simulieren von Rotteprozessen großtechnischer Kompostanlagen) wurden Rotteversuche mit Bioabfällen ohne und mit 36 % FM Fäkalienzumischung durchgeführt. Durch intensives Monitoring (Rottetemperaturen, CO2-Gehalt der Abluft, Rotteparameter) konnte sichergestellt werden, dass die Rottebedingungen tatsächlich jenen einer offenen Mietenkompostierungsanlage entsprachen. Mittels der Untersuchungen von Leitkeimen (Fäkalcoliforme und E. coli, thermotolerante Fäkacoliforme und E. coli, Enterokokken und Salmonellen) konnte nachgewiesen werden, dass in nach Stand der Technik betriebenen Kompostierungsanlagen Krankheitserreger abgetötet werden. Des Weiteren zeigten CALUX-Wirkungstests (untersucht wurden 10 Wirkungskategorien), dass auch die negativen Auswirkungen von zelltoxischen, gentoxischen, oxidativen Stressoren und endokrinen Substanzen eliminiert werden.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2022 (November 2022)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 4,00
Autor: Dipl.-Ing Erwin Binner
Peter Behnisch
Mag. Dr.rer.nat. Christian Zafiu
Dipl.-Ing. Dr. Marion Huber-Humer

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