In der EU werden jährlich etwa 88 Millionen Tonnen an Lebensmittelabfällen verursacht; dies entspricht einem monetären Wert von rund 143 Milliarden Euro (Stenmarck et al. 2016). Entlang der gesamten Wertschöpfungskette - bei jedem Verarbeitungsschritt und auf jeder Ebene - entstehen vermeidbare Lebensmittelabfälle. Insgesamt zeigen die Zahlen für Österreich, Deutschland und die Europäische Union, dass Haushalte für rund 50 % aller Lebensmittelabfälle verantwortlich sind. Das vermeidbare Lebensmittelabfallaufkommen von österreichischen Haushalten wird aktuell auf rund 521.000 Tonnen pro Jahr geschätzt (Obersteiner & Luck 2020).
Rund 50 Prozent aller Lebensmittelabfälle werden von Haushalten verursacht. Prinzipiell sind bereits zahlreiche Maßnahmen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen bei Haushalten bekannt und werden auf unterschiedlichste Weise auch kommuniziert. Dennoch konnte trotz zahlreicher Maßnahmen bisher vor allem im Bereich der Haushalte noch keine relevante Wirkung im Sinne von einem Rückgang der Lebensmittelabfälle erzielt werden. Eine umfassende Wissensbasis über Hindernisse und Widerstände zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen in Haushalten fehlt jedoch nach wie vor. Mit Hilfe einer im Rahmen des ERDF finanzierten Projektes CEWA (Circular Economy of Waste) durchgeführten repräsentativen Umfrage wurden nun erstmals für Österreich, Verbrauchergruppen identifiziert, um gezielt Maßnahmen zur Lebensmittelabfallvermeidung anbieten zu können. Mithilfe von k-medians-Clustering erfolgte eine Aufteilung in Verbrauchergruppen. Die bevorzugte Clusterlösung mit vier Clustern erlaubt die Unterscheidung in zwei Gruppen mit niedrigem Abfallaufkommen und zwei mit hohem Abfallaufkommen wobei die Gruppe der „Unwissende Verschwender“ (mit viel Abfall und wenig Wissen zu Lebensmittelabfällen) als Brennpunktgruppe identifiziert wurde.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2022 (November 2022) | |
Seiten: | 2 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 1,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Gudrun Obersteiner S. Luck L. Ortega Menjivar Dipl.-Ing. Maximilian Pamperl DI Elisabeth Schmied | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Ist die europäische Abfallwirtschaft bereit für Biokunststoffabfälle?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Biokunststoffe werden in drei Arten unterteilt (European Bioplastics 2020): biobasierte, biologisch abbaubare Kunststoffe (Gruppe 1), biobasierte, nicht biologisch abbaubare Kunststoffe (Gruppe 2) und fossil basierte, biologisch abbaubare Kunststoffe (Gruppe 3) und werden oft als umweltfreundlicher Ersatz für fossil basierte, nicht biologisch abbaubare Kunststoffe angesehen (Meeks et al. 2015), (Nandakumar et al. 2021). Sie machen derzeit etwa 1 % der gesamten weltweit produzierten Kunststoffe aus (European Bioplastics, 2020).
Der Einsatz digitaler Werkzeuge zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen
– ein Umweltvergleich
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
In diesem Konferenzbeitrag werden die Auswirkungen der Vermeidung von Lebensmittelabfällen den Auswirkungen der Nutzung digitaler Werkzeuge gegenübergestellt, wobei Umweltkategorien wie Klimawandel, Versauerung, Eutrophierung, Landnutzung, Wasser und Ressourcennutzung berücksichtigt werden. Die Umweltbilanz wird anhand von Beispielen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen aus der Praxis erläutert.
Mengen, Qualitäten und Märkte für gütegesicherte Komposte und Gärprodukte – Aktuelle Entwicklungen
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2022)
Die Menge an Einsatzstoffen zur Erzeugung gütegesicherter Komposte und Gärprodukte konnte in den letzten Jahren zunehmend gesteigert werden. Gleichzeitig hat sich die Qualität der Einsatzstoffe und gütegesicherten Düngeprodukte deutlich verbessert, was insbesondere an den abnehmenden Kunststoff- und Fremdstoffgehalten erkennbar ist. Die Absatzmärkte sind derzeit nicht nur durch die gestiegenen Düngemittelpreise verbessert, sondern vor allem durch die Nachfrage durch den Ökolandbau und Erdenwerke für mögliche Torfalternativen. Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die allgemeine Akzeptanz für den Einsatz von Komposten und Gärprodukten stark gestiegen ist und neben der Düngewirkung auch Effekte, wie Wasserhaltefähigkeit, Reduzierung des Krankheitsdrucks und Bodenbelebung, zunehmend gefragt sind.
Fremdstoffdetektion während der Sammlung von Bioabfall
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2022)
Die zuverlässige Erkennung von Fremdstoffen in der Sammlung von Bioabfall ist Voraussetzung für eine Verbesserung der Inputqualität an der Behandlungsanlage. Nach der Novelle der Bioabfallverordnung gibt es erstmals Grenzwerte für den Fremdstoffgehalt von Bioabfall, die der Entsorger sicherstellen muss. Ein elektromagnetisches Verfahren ermöglicht eine Erkennung von Fremdstoffen noch vor der Leerung des Behälters: Das Zurückweisen fehlbefüllter Behälter und eine anschließende Nachsortierung durch den Nutzer oder eine kostenpflichtige Entsorgung als Restmüll führen erfahrungsgemäß am schnellsten zu verbesserter Inputqualität. Damit können Kompostanlagen Erden hoher Qualität erzeugen und gleichzeitig die kostenträchtige Entsorgung der Restmüllmenge minimieren.
Torfminderungsstrategie
© Bundesgütegemeinschaft Kompost e.V. (6/2021)
Die Bewahrung der Moore und die Reduzierung der Torfverwendung in
Kultursubstraten ist in der politischen Klimadebatte angekommen. Komposte
sind zusammen mit Holzfasern und Rinde die bedeutendsten heimischen Torfersatzstoffe.