Untersuchungen an ausgewählten Abfallströmen zur gefahrenrelevanten Eigenschaft HP14 „ökotoxisch“

Die EU Verordnung 2017/997 vom 8. Juni 2017 regelt, ab wann Abfälle in Bezug auf die gefahrenrelevante Eigenschaft HP14 „ökotoxisch“ als gefährlich einzustufen sind, wobei zwischen der Gewässergefährdung und dem ozonschichtschädlichen Potential unterschieden werden muss.

Die Einstufung von Abfällen als gefährliche Abfälle soll gemäß der Richtlinie 2008/98/EG u.a. auf den Rechtsvorschriften der Union über Chemikalien erfolgen. Die Vorgaben zur Beurteilung der gefahrenrelevanten Eigenschaft HP14 „ökotoxisch“ wurden in der EU Verordnung 2017/997 festgelegt, welche sowohl das ozonschichtschädigende Potential als auch die Gewässergefährdung berücksichtigt. EPS- und XPS-Platten, sowie Shredderleichtfraktionen wurden in Bezug auf die Einstufung zur gefahrenrelevanten Eigenschaft HP14 untersucht. In den Polystyrol-Platten wurde der Gehalt an fluorierten und chlorierten Kohlenwasserstoffen sowie Hexabromcyclododecan analysiert. Bei den Shredderleichtfraktionen wurden zusätzlich die Schwermetallgehalte bestimmt und beurteilt. Außerdem wurden vier Biotests zur Beurteilung der gewässergefährdenden Eigenschaften durchgeführt. Bei den XPS-Platten mussten 44 % als ökotoxisch im Sinne der gefahrenrelevanten Eigenschaft HP14 (ozonschichtschädigend) und 17 % als reproduktionstoxisch aufgrund hoher HBCD-Gehalte eingestuft werden. Von den Shredderleichtfraktionen musste keine als gefährlicher Abfall eingestuft werden. Keine der untersuchten Proben erfüllte bei den durchgeführten Biotests die gefahrenrelevante Eigenschaft gewässergefährdend nach HP14.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2018 (November 2018)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Univ. Prof. DI Dr. techn. Werner Wruss
Dipl.-Ing. Dr.mont MScTox Klaus Werner Wruss
Oliver Mann
DI Dr. Jutta Kraus
Sonja Löw

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

CO2-Bilanzierung für eine chemisch-physikalische Behandlungsanlage
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Durch neue gesetzliche Vorgaben (z.B. Lieferkettengesetz, Nachhaltigkeitsberichterstattung), diverse Umweltmanagementsysteme und Anfragen von Kunden ist für eine Datenbereitstellung eine bestehende Stoffstrombilanzierung zur Behandlungseffizienz oftmals nicht mehr ausreichend.

Stand der Technik der Abfallablagerung auf Deponien in Deutschland und deren Beitrag zum Klimaschutz zur Vorbereitung der Arbeiten für ein BVT-Merkblatt Deponien
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Der Stand der Technik im Bereich der Deponien soll künftig über ein BVTMerkblatt geregelt werden. So sollen Umweltauswirkungen im Zusammenhang mit dem Deponiebetrieb wie zum Beispiel die Freisetzung von klimarelevanten Methanemissionen minimiert werden.

Mineral Wool Waste – From on-site Analysis to Recycling
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Mineral wool waste has become increasingly challenging to manage within the Austrian waste management system. At present, the only available option for mineral wool waste of unknown origin is landfilling, as there are no existing recycling options.

BVT in der Praxis: Saubermacher CPB-Anlagen als Fallbeispiel
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Die Europäische Kommission veröffentlicht BVT-Merkblätter und BVTSchlussfolgerungen, die Verfahren von industriellen Tätigkeiten beschreiben und Standards für verschiedene Industriezweige, einschließlich der Abfallwirtschaft, festlegen.

Perspektiven und Herausforderungen für die Kreislaufwirtschaft aus Sicht der Sekundärrohstoffwirtschaft
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2024)
In Deutschland ist das Thema Kreislaufwirtschaft seit vielen Jahren fester Bestandteil der umweltpolitischen Diskussionen. Aber das ist deutlich zu wenig. Wir und die europäischen Länder sind eher rohstoffarm und wir werden immer abhängiger von rohstoffreichen Ländern, in denen Diktaturen und politische bis militärische Kämpfe herrschen.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...