Der folgende Beitrag beschreibt die aufbereitungstechnischen Untersuchungen, welche im Zuge des Research Studio Austria (RSA) Plastic Reborn zwischen Juni 2014 und Juni 2016 durchgeführt wurden. Anfangs wird dabei auf die technischen wie auch wirtschaftlichen Aspekte eingegangen, die zur Initiierung des Projektes führten.
Vor dem Hintergrund dieser Betrachtungen wird das zu erforschende nassmechanische Aufbereitungsverfahren beschrieben. Dabei wird einerseits der Aufbau der Technikumsanlage, aber auch die Funktionsweise des Herzstückes der Anlage - des Zentrifugalkraftscheiders - erläutert.
Es wird ein Überblick über durchgeführte Versuchsreihen gegeben. Einerseits handelt es sich dabei um statistische Parameterstudien zu Optimierungszwecken, andererseits um eine vergleichende Betrachtung der erzielten Trennleistungen der Technikumsanlage zu Laborergebnissen für verschiedeneindustrielle Reststoffe.
Abschließend folgen eine Zusammenfassung über die erbrachten Arbeiten und ein Ausblick für weitere Forschungstätigkeiten.
Aktuell werden Kunststoffabfälle zum Großteil in Zementwerken oder Verbrennungsanlagen als Ersatzbrennstoffe genutzt und somit thermisch verwertet. Ein stoffliches und werkstoffliches Recycling ist derzeit mengenmäßig nur von untergeordneter Bedeutung, da die verfügbaren Reststoffe in zu heterogener Form anfallen. Die Forderung nach hohen Reinheitsgraden der aufbereiteten sekundären Rohstoffe ergibt sich, da viele entscheidende physikalische Eigenschaften von Kunststoffen (Dichte, Hitzebeständigkeit, Zugfestigkeit …) bereits durch geringfügige Verunreinigungen stark beeinflusst werden können. Betrachtet man vor diesem Hintergrund die aktuellen Verwertungswege von Kunststoffabfällen in Österreich wird ersichtlich, dass in diesen Reststoffen ein großes ungenutztes Rohstoffpotential steckt.
An diesem Punkt setzt das RSA Plastic Reborn an, das mit der Förderzusage durch die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) im Sommer 2014 seine Arbeit aufnehmen konnte. Ein Konsortium - bestehend aus den Lehrstühlen für Aufbereitung und Veredlung (AuV), Verfahrenstechnik des industriellen Umweltschutzes (VTIU) und Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft (AVAW) sowie industriellen Partnern - befasst sich mit der Aufgabe, die stoffliche bzw. werkstoffliche Verwertungsquote bei Kunststoffabfällen zu erhöhen. Zu diesem Zweck wird an der Weiterentwicklung eines nassmechanischen Aufbereitungsverfahrens geforscht, das es ermöglichen soll, hochreine Kunststofffraktionen aus den ansonsten sehr heterogenen industriellen Reststoffen zu generieren. Neben ökologischen Vorteilen entsteht für Abfallerzeuger ein neuer Absatzmarkt und für Abfallverwerter eine weitere Quelle für sekundäre Rohstoffe. Hiermit soll ein Beitrag zum nachhaltigeren Umgang mit der Ressource Kunststoff geleistet werden.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Daniel Schwabl Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. mont. Helmut Flachberger DI Lukas Kranzinger Dipl.-Ing. Dr.mont. Markus Bauer Wolfgang Hofer | |
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Das Einwegkunststofffondsgesetz aus Sicht der kommunalen Entsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebe
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Von der traditionellen Stadtreinigung zur Herstellerfinanzierung von Reinigungsleistungen
A novel approach to environmental cleanup of inland water courses
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Despite growing awareness and improving practices, littering is a worldwide
challenge with catastrophic impact on the ecosystem. Inland waters in particular represent one of the main sources of pollution for the oceans. Detecting and retrieving this waste when still in rivers is an effective and efficient way to remediate the environment before the damage spreads over large areas. Implementing barriers faces a range of technical and economic challenges, leading to long and complex project developments. For this reason, the Italian company Mold S.r.l. decided to adopt a life-cycle perspective to study potential projects with their innovative barrier River Cleaning system and focus on the most impactful. In this paper we present LCA results done on exemplary regions and derive the learnings and criteria for future market developments of the system, linking thus life-cycle thinking and business development.
Nudging als Mittel zur verringerten Nutzung verpackter Lebensmittel in
Supermärkten
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Das Projekt 1, 2, 3 - Verpackungsfrei (nachfolgend 1, 2, 3) von Universität Graz, SPAR Steiermark und Österreichischem Ökologieinstitut, (vgl. (Gelbmann 2022) in diesem Band) erforscht, wie die Menge an Verkaufsverpackungen im Supermarkt reduziert werden kann. Neben der Verpackungsreduktion durch die Produkthersteller kommt der Bereitschaft der Konsument*innen zur Veränderung ihres eigenen Umgangs mit Verpackungen große Bedeutung zu. Schlagworte in diesem Kontext sind Einkauf von unverpackten Produkten (in selbst mitgebrachten Behältnissen)
und Einkauf von Mehrwegprodukten.
Packaging recycling in EU member states – requirements from the circular economy package
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The EU has established concrete recycling targets for packaging waste for 2025 and 2030. Furthermore, the methodology for calculating the corresponding recycling rates has been amended. The new and stricter calculation methodology will potentially lead to decreases of the current rates. This will be particularly the case for plastic packaging, where denkstatt calculated a gap far above 10 % compared to smaller decreases (> 2 %) to be expected for glass or steel packaging.
The circular packaging design guideline and holistic sustainability assessment in circular economy
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
The FH Campus Wien Circular Packaging Design Guideline provide recommendations for circular design for the whole supply chain. Circular design is a necessary prerequisite to achieve the goals of the European Circular Economy Package which requires full recyclability of packaging by 2030. Circular packaging should re-duce resource consumption and environmental impacts of packaging. The assessment of packaging sustainability requires the calculation of direct and indirect environmental impacts and circularity at the same time. A method for holistic sustainability assessment of packaging has been proposed by FH Campus Wien and developed in an ECR-working group (Efficient Consumer Response) with the participation of a number of companies along the whole supply chain (brand owners, retailers, packaging manufacturers and packaging systems).