Dieser Beitrag beschreibt die dynamische Darstellung der Leistungsfähigkeit der Siedlungsabfallwirtschaft in der Europäischen Union (EU) mittels der Ternärdiagrammmethode. Diese Leistungsfähigkeit hängt in erster Linie von drei Behandlungskategorien ab: Recycling & Kompostierung, Verbrennung und Deponierung.
Die Rahmenbedingungen der aktuellen Siedlungsabfallwirtschaft einschließlich der Zielvorgaben für Recycling, etc. sind in der Abfallrahmenrichtlinie 2008/98/EG vorgegeben. Das vorgeschlagene Kreislaufwirtschaftspaket (2015) soll Europas Übergang zu nachhaltigeren Ressourcen- und einer energieorientierten Abfallwirtschaft fördern. Das Paket umfasst auch einen überarbeiteten Gesetzesvorschlag zum Thema „Abfälle“, der ehrgeizige Recyclingquoten bei Siedlungsabfällen für 2025 (60 %) und 2030 (65 %) vorsieht. Außerdem soll eine neue Berechnungsmethode zur Überwachung der Annäherung an die bzw. Erfüllung der Zielvorgaben angewandt werden.
2014 wurden in der EU ca. 240 Mio. Tonnen Siedlungsabfälle generiert. Während in 2005 17 % recycelt und kompostiert, 14 % verbrannt und 64 % auf Deponien abgelagert wurden, wurden in 2014 bereits ca. 71 % verwertet, und nur 28 % auf Deponien abgelagert. Anhand der Leistungsfähigkeit der (Siedlungsabfall-) Behandlung können die 28 EU-Mitgliedsstaaten in drei Gruppen aufgeteilt werden, nämlich in „Verwertungsländer“, „Übergangsländer“ und „Deponierungsländer“.
Mittels der Ternärdiagrammmethode wurden drei Darstellungsarten für die Beschreibung der Leistungsfähigkeit der Siedlungsabfallwirtschaft untersucht und im gegenständlichen Beitrag ausführlich beschrieben. Zum besseren Verständnis der Entwicklung dieser Leistungsfähigkeit über die letzten 20 Jahre wurde die dynamische Darstellung der in Tabellenform veröffentlichten „Eurostat“-Daten für alle 28 EU-Mitgliedsstaaten auf drei verschiedene Arten vorgenommen:
Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Ternärdiagrammmethode sehr gut eignet, um bisherige Entwicklungen und Zusammenhänge nachzuvollziehen, die aktuelle Lage zu beobachten undzukünftige Wege zu prognostizieren. Einer der interessanten Zusammenhänge, den das Verfahrenauf zeigt, ist die eng verknüpfte Entwicklung von Recycling & Kompostierung (60 – 65 %) und Verbrennung (40 – 35 %) bei den 28 Mitgliedsstaaten im Laufe der letzten 20 Jahre.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) | |
Seiten: | 20 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 10,00 | |
Autor: | Univ.-Prof. DI Dr. mont. Roland Pomberger Dipl.-Ing. Dr. mont. Renato Sarc Em.o.Univ.-Prof. Dr.-Ing. Karl E. Lorber | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Reporting of food waste in the EU – Results of current estimates in Germany
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In February 2019, the German Federal Cabinet adopted the 'National Strategy for Reducing Food Waste', setting a framework for the future direction of this initiative. Among other things, it stipulated that an inter-ministerial "Indicator 12.3 Working Group" should prepare the data bases and methods for nationwide balancing of food waste generation (baseline). Based on existing 2015 data, this status quo analysis will be used as a starting point to agree on milestones for the respective sectors.
Bioabfall im europäischen Vergleich - Erfassung, Aufkommen, Qualitäten, Verwertung, Kosten
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2018)
In der Europäischen Union fallen jährlich 118 bis 138 Millionen Tonnen Bioabfälle an, von denen zurzeit nur 32 bis 37 % (ca. 40 Millionen Tonnen pro Jahr (M tpa) effizient recycelt werden und zu hochwertigen Komposten und Gärprodukten verarbeitet werden. Größtenteils werden die Bioabfälle nach wie vor in Europa deponiert, womit eine unkontrollierte Freisetzung von Treibhausgasen einhergeht. Mit bis zu 50 % Bioabfall im Siedlungsabfall ist Bioabfall ein wesentlicher Abfallstrom, der in einer Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Ressourcenpolitik eine wesentliche Rolle spielt.
Muss die Abfallhierarchie entsorgt werden?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Mit der Richtlinie 98/2008/EG wurde in Europe eine Prioritätenfolge, die so genannte Abfallhierarchie, für Maßnahmen in Bereich der Abfallwirtschaft festgelegt. Diese fünfstufige Reihung bietet auf den ersten Blick eine einfache und rasche Entscheidungshilfe, welche Behandlungsarten für Abfälle zu bevorzugen bzw. zu vermeiden sind. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die in der Abfallhierarchie bevorzugen Optionen, Vermeidung und Wiederverwendung, zu wenig zur Anwendung kommen und die Abfallmenge weiterhin ansteigt.
Weiterentwicklung EDM-Portal
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Die gläserne Abfallwirtschaft ist seit 2008 kein Zukunftsszenario mehr. Sie ist längst Realität. Den Unternehmen soll dazu das EDM (elektronisches Datenmanagement) eine rechtssichere Basis zur Erfüllung ihrer umfangreichen Verpflichtungen darbieten. Die Komplexität der rechtlichen Anforderungen und die damit verbundenen Meldeverpflichtungen sind bereits hinsichtlich ihrer eindeutigen Datenerfassung grundsätzlich als schwierig einzustufen. Kombiniert man diese Tatsache mit dem operativen Leistungsumfang der AVE, einem Entsorgungsunternehmen mit 28 Standorten in mehreren Bundesländern mit weit über 2 Mio. EDM Datensätzen, wird die Situation weder einfacher noch überschaubarer. Anhand mehrerer Fallbeispiele werden Optimierungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Das EU-Projekt GreenCook - Erste Ergebnisse der AVL zum Konsum- und Wegwerfverhalten in privaten Haushalten
© Universität Stuttgart - ISWA (10/2011)
Allein in Deutschland fallen jährlich 20 Mio. Tonnen Lebensmittelabfälle an. Für deren Entsorgung würden 2 Mio. Müllfahrzeuge benötigt – aneinandergereiht eine Strecke von 11.270 km bzw. die Luftlinienentfernung zwischen Stuttgart und Buenos Aires. Diese Zahlen sind erschreckend, und es stellt sich die Frage: wie kann das sein?