Im Rahmen der Sanierung der Altlast O76 „Kokerei Linz“ wurde zur Grundwasserabstromsicherung ein Funnel & Gate-System implementiert. Dabei wird der gesamte kontaminationsrelevante Grundwasserabstrom erfasst und gezielt durch die in bestimmten Abständen in der Dichtwand situierten, durchlässigen Gates geleitet.
Im Falle der gegenständlichen Altlast wird die Grundwasserkontamination im Zustrom vor allem durch eine Verunreinigung mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) und leichtflüchtigen aromatischen Kohlenwasserstoffen (BTEX) verursacht.
Der Nachweis einer korrekten Durchströmung sowie der Funktionalität der eingesetzten reaktiven Filtermaterialien (Aktivkohle) erfolgte vor Inbetriebnahme mit fluoreszierenden und nicht fluoreszierenden Tracern. Diese wurden zustromseitig der Gates in den Aquifer eingebracht und mithilfe von speziellen Messmethoden abstromseitig überwacht.
Ein erforderlicher Funktionsnachweis kann mithilfe einer solchen Methode schnell, kostengünstig und nachvollziehbar erbracht werden.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Roland Mayr Christoph Angermayer Günter Hirsch Gregor Gnjezda | |
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Abraumkippen des Braunkohlenbergbaus – ein Problem für die Zukunft?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2009)
Am Niederrhein entstehen durch den Braunkohlenbergbau bis zum Jahr 2045 Abraumkippen mit einer Gesamtfläche von etwa 300 Quadratkilometern. Nach dem Wiederanstieg des abgesenkten Grundwasserspiegels wird es in deren Abstrom für Jahrzehnte zu hohen Sulfatbelastungen kommen. Die erwartete Ausbreitung der eingetragenen Stoffe ist für langfristige wasserwirtschaftliche Planungen bereits heute von Interesse.
Sanierung Altstandort München-Moosach durch ein Funnel-and-Gate-System
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Fast 100 Jahre nach dem auf dem Gaswerksstandort in München-Moosach die Produktion von Stadtgas aus Kohle begonnen hatte (1907), begann der letzte Schritt der Sanierung dieses Standortes. 2005 wurde Europas größtes Funnel-and-Gate-System in Betrieb genommen. Von 1907 bis 1967 wurde von dem Gaswerk Kohle in Stadtgas umgewandelt. Bis 1975 wurde das Gelände weiter für die Gasverarbeitung genutzt, bevor es endgültig still gelegt und später saniert wurde. Während der Produktionszeit wurden um die 15 Mio. t Kohle verarbeitet. Dabei entstanden ca. 500.000 t Teer und Teeröl als Nebenprodukte, die zu einem nicht unerheblichen Teil in den Untergrund gelangten und diesen kontaminierten.
CKW-Sanierung durch großkalibrige Austauschbohrungen und In-situ-Verfahren
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Mitte der 80er Jahre wurden in verschiedenen Grundwasserfassungen des unteren Limmattales (Region Zürich) Belastungen mit Tetrachlorethen (Perchlorethylen), einem chlorierten Kohlenwasserstoff (CKW) festgestellt. CKW wurden/werden teilweise noch immer zur Entfettung insbesondere in galvanischen Betrieben sowie in chemischen Reinigungen eingesetzt. Perchlorethylen (Per) hat für diese Art von Verwendungen den Vorteil, dass es leicht flüchtig (rasches Trocknen) sowie nicht feuergefährlich oder explosiv ist und löste deshalb in den 50er Jahren das bis dorthin verwendete Benzin ab.
In-situ-Sanierung mittels Grundwasser-Zirkulationsbrunnen (GZB)
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Die Grundwasser-Zirkulations-Brunnen zur In-situ-Sanierung des kontaminierten Grundwassers und der Bodenluft werden seit mehreren Jahren in Deutschland, USA, Holland, Frankreich, Italien, und neuerdings in China und Israel eingesetzt. Besonders erfolgreich werden sie unter erschwerten Bedingungen, wie Überbauung des Geländes oder große Tiefe der Kontamination, angewendet. Durch die Grundwasser-Zirkulation bildet sich im Grundwasserleiter radialsymmetrisch um den GZB eine Reaktionszone, die im Laufe der In-situ-Sanierung mehrfach von kontaminiertem Grundwasser durchströmt wird. Neben der Infiltration von sauerstoffangereichertem Prozesswasser werden mit Hilfe von GZB lösungsvermittelnde Stoffe und biologische Aufbaustoffe in den Grundwasserleiter eingespült.
Bewertung verschiedener Elutionsmethoden der BBodSchV an ausgewählten bayerischen Altlastenstandorten mittels Lysimeteruntersuchungen
© Bayerisches Landesamt für Umwelt (10/2003)
Von verschiedenen Altlastenstandorten wurden Bodenmonolithe für Lysimeterversuche entnommen. Parallel dazu erfolgte eine Bodenprobenahme, um damit unterschiedliche Elutionsverfahren zu testen. Des Weiteren wurden in einer Datenbank Gesamtstoff- und Eluatgehalte von kontaminierten Bodenmaterialien zahlreicher Altlastenuntersuchungen zusammengestellt mit dem Ziel, Geringfügigkeitsschwellen für Gesamtstoffgehalte zu überprüfen.