Einflussgrößen auf die separate Bioguterfassung unter besonderer Berücksichtigung der Qualität

Vor dem Hintergrund steigender Bioabfallmengen und gleichzeitig zu verzeichnender Verringerung der Sortenreinheit von Biogut wurde eine Studie zum Thema „Einflussgrößen auf die separate Bioguterfassung unter besonderer Berücksichtigung der Qualität“ durchgeführt. Im Ergebnis ist festzuhalten, dass im Hinblick auf eine hochwertige und nachhaltige Verwertung von Biogut der Erzeugung eines fremdstoffarmen Produktes (Kompost, Gärprodukt) Priorität eingeräumt werden muss. Dieses Ziel kann nur über ein Zusammenspiel der verschiedenen Akteure – der Bürgerinnen und Bürger, den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern sowie den Verantwortlichen für Planung und Betrieb von Entsorgungsanlagen – erreicht werden. Auch hier gilt es, den Paradigmenwechsel von der Entsorgungswirtschaft hin zu einer Versorgungswirtschaft umzusetzen.

Im Hinblick auf die geforderte flächendeckende Erfassung von Bioabfällen nach KrWG und die damit steigenden Biogutmengen stehen die Akteure der Biogutbehandlung und -verwertung vor der Herausforderung, im Sinne eines versorgungsorientierten Kreislauf- und Ressourcensystems, eine gleichmäßige und hohe Qualität ihrer Produkte zu gewährleisten. Allerdings belegen verschiedene Untersuchungen eine kontinuierliche Qualitätsverschlechterungen über die letzten Jahre, wodurch eine gestiegene Sensibilität in der Bevölkerung und bei Anwendern festzustellen ist. Biologische Behandlungsanlagen stehen vor der Herausforderung aus teils stark verunreinigtem Bioabfall hochwertige Produkte zu erzeugen. Mancherorts ist die flächendeckende Erfassung des Bioguts selbst ein Jahr nach Inkrafttreten der Regelung noch nicht umgesetzt. Zu groß scheinen die Hemmnisse einer Einführung. Vor diesem Hintergrund hat die EdDE über ihren Arbeitsausschuss „Biologische Abfallbehandlung“ das Forschungsprojekt „Einflussgrößen auf die separate Bioguterfassung unter besonderer Berücksichtigung der Qualität“ in Auftrag gegeben, welches durch das Institutes für Siedlungswasserbau, Wassergüte und Abfallwirtschaft (ISWA) der Universität Stuttgart und das Ingenieurbüros für Sekundärrohstoffe und Abfallwirtschaft (ISA) in enger Abstimmung mit den Mitgliedern des EdDE-Arbeitsausschusses durchgeführt wurde. Ziel war es, relevante Sachverhalte zusammenzustellen, Handlungsempfehlungen abzuleiten und weiteren Forschungsbedarf aufzuzeigen.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Recy & Depotech 2016 (November 2016)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert
Dipl.-Ing. Lea Böhme
Dipl.-Ing. Anna Fritzsche
Dipl.-Ing. Ralf Gottschall

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