Vor gut 25 Jahren wurde unter dem Begriff “Cradle to Cradle” die Vision von Produkten lanciert, welche am Ende ihres Lebens nicht Abfall werden. Seither wurde viel geforscht und entwickelt und es sind tausende von kreislauffähigen Produkten auf den Markt gebracht worden. Für viele Produktegruppen konnte gezeigt werden, dass der Rohstoffkreislauf auch bei modernen, industriellen Produkten geschlossen werden kann. Doch leider hat sich diese Produktionsform in der Breite noch nicht durchgesetzt. Was braucht es für den ökonomischen Erfolg von Kreislaufdesign?
Für viele Produktegruppen konnte gezeigt werden, dass der Rohstoffkreislauf auch bei modernen, industriellen Produkten geschlossen werden kann. Diese Produktionsform hat sich in der Breite jedoch noch nicht durchgesetzt. Ein zentraler hinderlicher Faktor ist das lineare Verkaufsmodell: Der Hersteller gibt das Eigentum am Produkt ab. Investiert er in Kreislaufdesign, kreiert er einen Mehrwert, von dem er selbst nicht profitiert. Für die kreislauffähige Produkte (“Hardware”) ist das lineare Geschäftsmodell die falsche “Software”!
Der Schlüssel liegt bei Miet- und Dienstleistungsgeschäftsmodellen, bei denen der Hersteller den Besitz am Produkt und den Ressourcen nicht abgibt. In diesen Modellen können Kreislaufeigenschaften der Produkte direkt in zusätzlichen Ertrag umgemünzt werden. Investitionen in Kreislaufdesign lohnen für den Hersteller und werden Teil der ökonomischen Optimierung. Eine ökonomisch-ökonomische Win-Win-Situation entsteht. Wird also die Verbreitung von Miet- und Dienstleistungsmodellen gefördert, wird dies den Einsatz von Kreislaufdesign und die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft als Ganzes stimulieren.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Raphael Fasko L. Karrer | |
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Umsetzung der GewAbfV im Baubereich
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2023)
Der größte Abfallstrom in Deutschland sind die Bau- und Abbruchabfälle mit 229 Mio. Tonnen pro Jahr. Die 2017 novellierte GewAbfV sollte das Recycling auch in diesem Bereich fördern. Analysen von Verbänden und auch die eigenen Erfahrungen aus der Branche zeigen, dass es der Novelle an Durchsetzungskraft und Realitätsnähe mangelt.
Von der linearen Abfallwirtschaft zur Circular Economy in Brasilien
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Brasilien verfügt seit 2010 über eine fortschrittliche Abfallpolitik, die im Frühjahr 2022 im Umsetzungsplan PLANARES um ambitionierte Recyclingquoten ergänzt wurde. Der Umsetzungsplan sieht u.a. eine Recyclingquote für Wertstoffe von 20 % bis 2040 vor, was einer Vervierfachung des aktuellen Wertes entspricht. Dies stellt die für die Abfallwirtschaft zuständigen Kommunen vor große Herausforderungen. Regionale und nachhaltige Abfallwirtschaftskonzepte, die lokale Rahmenbedingungen berücksichtigen und auf die Herstellung von Sekundärrohstoffen abzielen, sind Teil der Lösung und tragen zur Erreichung der Recyclingziele bei. Diese Konzepte bestehen aus verschiedenen Technologiekombinationen, die fraktionsspezifisch und nach definierten Kriterien geplant werden müssen. Für eine effektive und effiziente Planung sollten Maßnahmen in den Bereichen Technisierung, Modularität, Standorte und Dynamiken berücksichtigt werden.
Umsetzung der Ressourcenschutzstrategie in Hessen im Bereich Kreislaufwirtschaft und Recycling
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Bereits 1972 wies der Club of Rome in seinem Bericht „Die Grenzen des Wachstums“ [1] auf die Notwendigkeit hin, die wirtschaftliche Entwicklung nicht auf Kosten, sondern im Einklang mit den Ökosystemen zu gestalten. Leider hat die Menschheit dieses Problem bislang noch nicht in den Griff bekommen.
The new Waste Framework Directive and its impact on textile waste
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In the course of implementing the circular economy package of the European Union, the Waste Framework Directive was amended recently. Textiles are no longer the poor relation of waste management but have come to the fore.
Packaging recycling in EU member states – requirements from the circular economy package
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The EU has established concrete recycling targets for packaging waste for 2025 and 2030. Furthermore, the methodology for calculating the corresponding recycling rates has been amended. The new and stricter calculation methodology will potentially lead to decreases of the current rates. This will be particularly the case for plastic packaging, where denkstatt calculated a gap far above 10 % compared to smaller decreases (> 2 %) to be expected for glass or steel packaging.