Ziel des Projekts „RUN“ (ReUse Notebook) ist der Aufbau eines Systems zur Sammlung, Wiederaufarbeitung und Wiederverkauf gebrauchter Notebooks und ähnlicher Geräte aus privaten Haushalten sowie von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Die Sammlung von Notebooks konzentriert sich zunächst auf den deutschen und österreichischen Markt. Im Fokus der Wiederverkaufsaktivitäten stehen vorerst Osteuropa, Deutschland und Österreich.
Europäische, umweltpolitische und rechtliche Vorgaben geben der (Vorbereitung zur) Wiederverwendung Vorrang vor den weiteren Abfallbewirtschaftungsmaßnahmen. Untersuchungen zeigen, dass i.d.R. negative Umweltauswirkungen stärker während der Produktion als während der Gebrauchsphase von Notebooks auftreten. Zur Vermeidung dieser negativen Umweltauswirkungen sollte die Nutzungsdauer verlängert werden. Um die (Vorbereitung zur) Wiederverwendung von Notebooks und ähnlichen Geräten voranzutreiben, soll im RUN Projekt ein System zu deren Sammlung, Aufarbeitung und Wiedervermarktung aus privaten Haushalten sowie von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) aufgebaut werden. In Österreich wird das System mit einem zusätzlichen sozialen Nutzen umgesetzt. Durch die Sammlung und Wiederaufarbeitung von gebrauchten Notebooks soll sozialen benachteiligten Personen der Zugang zu IT Geräten ermöglicht werden. In Wien konnten bereits Sammelstellen an allen Standorten der Wiener Volkshochschulen eingerichtet und ausgewählte Pilotstandorte mit Geräten ausgestattet werden.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Recy & Depotech 2016 (November 2016) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Ralf Brüning Julia Wolf Elisabeth Herbeck | |
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Lessons Learned – Erfahrungen aus dem RUN Projekt
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2018)
Nach drei Jahren Laufzeit ist die finanzierte Phase des EU-Projekts RUN (ReUse Notebook) zum Ende gekommen.
Optimierte kommunale Erfassung von Elektroaltgeräten, Lithium-Jonen Akkus und Waren zur Wiederverwendung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Die Idee, Elektrogeräte überdacht am Annahmetisch anzunehmen sowie gut
erhaltene Dinge aus dem Abfallstrom zu retten und für die Wiederverwendung zu erhalten, wurde im Modellprojekt Dasing realisiert. Alle Beteiligten im Landkreis Aichach-Friedberg, von Politik bis Presse, von den Mitarbeiter:innen bis zu den Besucher:innen der Wertstoffhöfe sind mit der Materie vertraut und der Umsetzung mehr als zufrieden.
Wieviel Recycling steckt in einer Tonne Zement?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Zement ist ein hydraulisches Bindemittel, welches in Kombination mit Wasser infolge einer chemischen Reaktion selbstständig erhärtet und raumbeständig bleibt. Daher ist Zement ein essentieller Bestanteil von Mörtel und Beton, da er die dauerhafte Bindung zwischen natürlichen oder künstlichen Zuschlagsstoffen zu einem festen Baumaterial ermöglicht (Locher 2000). Beton ist
nach Wasser das am zweithäufigsten verbrauchte Material der Welt und das am häufigsten verwendete
Baumaterial, wobei Beton neben seinen hervorragenden bautechnischen Eigenschaften
auch ökologische Nachteile mit sich bringt (Makul 2020).
Thermische Behandlung und Konditionierung von Hüttenreststoffen zur stofflichen Verwertung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Mineralische Baustoffe machen weltweit den größten Anteil aller Baustoffe aus und verursachen als Bauschutt einen Großteil des Abfallaufkommens (Sobek 2014). Der Portlandzementklinker, derzeit der Hauptbestandteil der für solche Baustoffe eingesetzten Bindemittel, ist für 5 – 10 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich (Favier et al. 2018) (International Energy Agency 2018). Auf dem Weg zu einer vollständigen Dekarbonisierung der mineralischen Baustoffe werden dringend neue Klinkersubstitutionsstoffe für emissionsarme und nachhaltige, entweder portlandzementbasierte Bindemittel oder alternative Bindemittel wie z.B. Geopolymere, benötigt (Favier et al. 2018).
Ressourcenschutz durch Abfallvermeidung, Wiederverwendung und stoffliche Verwertung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2022)
Gerade die Städte und Kommunen kristallisieren sich immer mehr als Treiber für umfassende Konzepte zur Reduzierung der Abfallmengen und zum Klima- und Ressourcenschutz heraus. Neben einer fortlaufenden Optimierung und Erweiterung der Getrennterfassungssysteme für die verschiedenen Wertstoffe befinden sich aktuell vielerorts Re-Use-Strategien und Zero-Waste- Konzepte in der Erarbeitung oder Umsetzung. Gerade auf kommunaler Ebene können die für eine Umsetzung solch umfassender Konzepte erforderlichen Akteur:innen zusammengeführt und aktiv in die Projekte einbezogen werden (Bildungs- und öffentliche Einrichtungen, Behörden, NGOs/Initiativen, die Zivilgesellschaft und Unternehmen).