Das Abfallaufkommen in der Bundesrepublik Deutschland ist seit Beginn dieses Jahrhunderts annähernd stetig von mehr als 400 Mio. Tonnen im Jahr 2000 auf etwa 340 Mio. Tonnen im Jahr 2006 zurückgegangen. Den größten Teil des Abfallaufkommens machen mit annähernd 200 Mio. Tonnen Bau- und Abbruchabfälle aus. Die übrigen Abfallhauptgruppen – Siedlungsabfälle, Abfälle aus Produktion und Gewerbe sowie Bergematerial aus dem Bergbau – tragen jeweils mit gut 40 – 56 Mio. Tonnen fast zu gleichen Teilen zum Rest des Gesamtaufkommens bei
Die Abfallwirtschaft in Deutschland hat sich seit dem ersten Abfallgesetz von 1986 systematisch von der Entsorgungswirtschaft zu einer Mittlerposition zwischen Entsorgung und Versorgung entwickelt; das betrifft die Bereiche Rohstoffe und Energie. Begünstigt wird diese Position durch die Zwangssituation des notwendigen sicheren – d.h. auch hygienischen, umwelt- und klimaschonenden – Umgangs mit Abfällen einerseits und durch das in den Abfällen enthaltene Ressourcenpotential andererseits.
Zahlreiche Abfallwirtschaftsunternehmen, die ihre Aktivitäten nur oder zu erheblichem Anteil in den Bereichen der thermischen Abfallbehandlung und der energetischen Abfallverwertung hatten, beschränken sich heute nicht mehr auf ihr ursprüngliches Aufgabenfeld. Nicht selten betreiben sie auch Wind-, Biomasse-, Biogas- und Solaranlagen. Auch die Unternehmen der Energiewirtschaft haben sich längst zusätzlich zu ihren traditionellen Aufgaben der energetischen Abfallverwertung angenommen. Fast alle auch in der Abfallwirtschaft tätigen Energiekonzerne und zahlreiche Unternehmen im vollständigen oder teilweisen kommunalen Besitz haben diesen Trend erkannt und die Nutzung erneuerbarer Energien einschließlich der Abfälle in ihre Strategie einbezogen und in diese Bereiche kräftig investiert.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) | |
Seiten: | 10 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 5,00 | |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h. c. Karl J. Thomé-Kozmiensky Dr.-Ing. Stephanie Thiel | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Nachhaltigkeit von dezentralen Energiesystemen in Wohnquartieren unter Berücksichtigung von Maßnahmen zur Lebensdauerverlängerung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Die Produktion und Nutzung von dezentralen Energiesystemen, wie Wärmepumpen, Batteriespeichern und Photovoltaikanlagen, steht im Fokus der nachhaltigen Energieentwicklung in Deutschland.
Die Novelle der Erneuerbare Energien-Richtlinie (EU) 2018/2001 (RED III)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Inhalte und ausgewählte Umsetzungsfragen
Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau
der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland
Das Schiffsenergierecht der FuelEU-Maritime- Verordnung als Konsolidierung emissionshandelsrechtlicher Regelungsstrukturen im (Umwelt-)Ordnungsrecht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Die Schifffahrt ist neuerdings zwei Klimaschutzinstrumenten unionsrechtlichen Ursprungs unterworfen, die erstmals eine Reduktion ihrer Treibhausgasemissionen zum Ziel haben: Einerseits ist der Schiffsverkehr seit Beginn des Jahres 2024 in das Emissionshandelssystem der Europäischen Union eingebunden, andererseits gelten ab 2025 die Vorschriften der FuelEU- Maritime-Verordnung.
Die Gesetzentwürfe zur Umsetzung der Renewable Energy Directive (RED III) in deutsches Recht
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Der europäische Gesetzgeber hat Ende 2023 nach umfangreichen Verhandlungen die Novellierung der Erneuerbare- Energien-Richtlinie beschlossen. Die Änderungen durch die Richtlinie (EU) 2023/2413 (REDIII) sollen den beschleunigten Ausbau Erneuerbarer Energien fördern, um die Treibhausgasemissionen im Energiesektor zu reduzieren.