Gemäß Deponieverordnung 2008 kann eine „klassische“ Basisdichtung mit einer geologischen Barriere, einer mineralischen Dichtschicht und einem Flächenfilter mit einem „alternativen“ Dichtungssystem ersetzt werden, wenn der Nachweis der Gleichwertigkeit gelingt. Es wird für eine Baurestmassendeponie gezeigt, dass in der horizontalen Fläche der Basisdichtung die Stärke der mineralischen Dichtschicht von D = 0,5 m auf D = 0,2 m reduziert und in den Böschungen (Neigung > 1 : 2) die gesamte mineralische Dichtung und die geologische Barriere durch Geosynthetische Tondichtungsbahnen (GTD) mit Calzium-Betonit ersetzt werden können. Es werden zwei Varianten für die Herstellung des Basisabdichtungsystems mit der alternativen Abdichtung aufgezeigt.
Die Deponieverordnung (DVO) vom 30.01.2008 lässt im Bereich der Basisabdichtung sowie des Untergrunds (geologischer Barriere) bei bestimmten Deponieklassen und in bestimmten Fällen den teilweisen oder vollständigen Ersatz der regulären mineralischen Dichtschichten durch gleichwertige alternative Dichtungsschichten zu. So sind auf steilen Böschungen mit einer Neigung > 1 : 2 und unzureichend undurchlässigem Untergrund bei Baurestmassen-, Reststoff- oder Massenabfalldeponien s. g. Sonderkonstruktionen erlaubt; ein gleichwertiger Schutz muss gewährleistet sein. Auf diese Weise wird die Errichtung von Deponien an Standorten wie z.B. stillgelegten Kiesgruben u.ä. möglich gemacht, bei denen ansonsten der Einbau von mineralischen Dichtschichten im steilen Böschungsbereich bautechnisch kompliziert bis unmöglich ist.
In der Regel kommen als Ersatz von mineralischen Dichtschichten Bentonitmatten bzw. Geosynthetische Tondichtungsbahnen (GTD) in Frage. GTDs haben sich seit Jahren schon beim Bau von Oberflächenabdichtungssystemen etabliert. Sie werden als Fabrikprodukt mit kontrollierten Eigenschaften geliefert. Die vorhandenen positiven Erfahrungen auch über ihr Langzeitverhalten auf Deponieoberflächen haben vor ca. zwei Jahren für GTDs bestimmter Hersteller in einer Art Zulassung, der sog. „Eignungsbeurteilungen zur Herstellung von mineralischen Dichtungen in Oberflächenabdichtungssystemen von Deponien" durch die AGA Ad-hoc-AG „Deponietechnische Vollzugsfragen" in Deutschland resultiert.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | A. Plankel Newenka M. Alexiew | |
Artikel weiterleiten | In den Warenkorb legen | Artikel kommentieren |
Deponieplanung unter Dichtestress: Ermittlung Deponiebedarf und Standortsuche in der Schweiz
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (12/2024)
Trotz einer raumplanerisch schwierigen Ausgangslage, im dicht besiedelten Kanton Zürich, gelang es, ausreichend neue Deponiestandorte zu finden.
Development of local municipal solid waste management in the Western Transdanubia region of Hungary
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Hungarian municipal solid wastes (MSW) management has developed tremendously over the past 15 years. More than 3,000 landfills and dumps had been closed, just to mention one improvement. However, still, lots of work is necessary to accomplish the EU’s ambitious aim of decreasing landfilling and increasing recycling and composting.
Das Interreg-Projekt COCOON – Erfahrungsaustausch auf dem Gebiet des Deponiemanagements
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Das Landesamt für Umwelt Brandenburg ist Partner in einem Projekt des EU-Interreg-Programms mit der Kurzbezeichnung COCOON. Diese Abkürzung steht für „Consortium for a coherent European Landfill management and mining“.
Planung und Umsetzung von „Deponie auf Deponie“-Vorhaben in Deutschland
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Die Zentraldeponie Hubbelrath übernimmt im Raum Düsseldorf eine wesentliche Entsorgungsfunktion. Da das verfügbare Deponievolumen der Deponieklasse II (DK II) weitgehend erschöpft war, wurde nach vorheriger Durchführung eines Planfeststel-lungsverfahrens zwischenzeitlich mit dem Bau der Süderweiterung begonnen. Geplant ist die Realisierung einer Gesamtdichtungsfläche von ca. 15,4 ha, wovon ca. 4,9 ha sich an den vorhandenen Altkörper anlehnen. Hier wird eine bifunktionale Dichtung errichtet, die sowohl als Oberflächenabdichtung für den unterlagernden Deponiekörper, als auch als Basisabdichtung für den neuen Deponieabschnitt (ebenfalls Deponieklasse II) dient. Auf diese Weise wird ein zusätzliches Ablagerungsvolumen von ca. 2,6 Mio.m³ geschaffen.
Deponie HAMBERG - Errichtung einer Basisabdichtung aus Asphalt
© Universität Stuttgart - ISWA (3/2017)
In den Deponieabschnitten I bis IV ist der vorrangige Einbaubetrieb bereits beendet, die abschließenden Maßnahmen wie die Abschlussprofilierung, das Aufbringen der Oberflächenabdichtung und die Rekultivierung befinden sich aktuell in
Planung.