Die mitten in einem Wohngebiet liegende Sondermülldeponie Kölliken wurde 1978 – 1985 durch ein Konsortium (Kantone Aargau und Zürich, Stadt Zürich und Basler Chemische Industrie) betrieben. Zufolge umweltrelevanter Unzulänglichkeiten wurde sie noch vor der vollständigen Verfüllung durch den Gemeinderat geschlossen. Insgesamt wurden ca. 300.000 m3 bzw. 460.000 Tonnen Sonderabfälle in Fässern, Säcken sowie in loser Schüttung abgelagert. Von 1986 – 2006 wurden durch das Konsortium umfangreiche Erkundungs- und Sicherungsarbeiten im Umfang von rund 100 Mio. Euro durchgeführt. Da die Deponie längerfristig weiterhin eine Gefährdung der nahe gelegenen Grundwasserleiter darstellt, soll sie gemäss Verfügung der kantonalen Aufsichtsbehörde vollständig rückgebaut werden. Dazu wurden 2006/2007 drei dichte, im Unterdruck stehende Hallen gebaut. Die Abluft der Hallen wird abgesaugt und über Staubfilter und Aktivkohlefilter gereinigt. Im Herbst 2007 wurde mit den Rückbauarbeiten begonnen. Diese sollen Ende 2015 abgeschlossen sein. Die Kosten dafür belaufen sich auf ca. 450 Mio. Euro.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Jean-Louis Tardent | |
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Anforderungen an die Alternativenprüfung bei neuen Deponien und Deponieerweiterungen
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Die Standortalternativenprüfung ist Voraussetzung für eine rechtmäßige Deponieplanung und -zulassung. Sie steht bei Klagen von Grundstücksbetroffenen, Gemeinden und Umweltverbänden gegen Deponiezulassungen gegebenenfalls zur Überprüfung durch die Verwaltungsgerichte.
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