Im Fokus der Untersuchungen stand die Förderung des anaeroben mikrobiellen Abbaues des mobilen Schadstoffanteils eines PAK belasteten Standortmaterials in einem simulierten Aquifer. Die Schwerpunkte lagen einerseits in der Etablierung eines PAK-Abbaues unter nitratreduzierenden Bedingungen sowie andererseits in der Erfassung bestimmender Eckdaten des biologischen Sanierungsverfahrens. Dazu wurden von einem ehemaligen Gaswerksstandort Proben aus dem anaeroben Aquifer entnommen und in Bioreaktoren einem mikrobiellen Abbau unterzogen. Es konnte gezeigt werden, dass der Zusatz von Natriumnitrat in geringer Konzentration eine Abnahme der im Grundwasser gelösten PAK bewirkt hat.
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) stellen als permanente Belastung von Böden und Grundwasser ein hohes Gefährdungspotential für Ökosysteme dar. Sie bestehen aus zwei oder mehreren kondensierten Benzolringen und können sowohl einen natürlichen als auch anthropogenen Ursprung aufweisen (Haritash & Kaushik 2009), (Herwijnen 2003). Je nach Anzahl der vorhandenen Benzolringe zeigen PAKs mehr oder weniger hydrophobe Eigenschaften. Mit steigender Ringanzahl nimmt i.d.R. die Wasserlöslichkeit ab, die Kontaminanten werden verstärkt an die Bodenmatrix gebunden (Loibner 2003), (Johnsen et al. 2005). Gleichzeitig erhöht sich mit steigender Anzahl an Benzolringen die Persistenz gegenüber einer mikrobiellen Metabolisierung (Ling et al. 2010), (Shuttleworth & Cerniglia 1995). Aufgrund ihrer (öko)toxischen, kanzero- und mutagenen Eigenschaften sowie ihrer ubiquitären Präsenz, kommt der Behandlung von PAK-Altlasten eine besondere Bedeutung zu, gezielte Maßnahmen zur Risikoreduktion sind erforderlich (Scherr et al. 2009). Für die Minimierung dieser Belastungen stellen mikrobielle Sanierungstechniken eine nachhaltige und kosteneffiziente Möglichkeit dar. Durch gezielte Zugabe der meistens limitierend vorhandenen Elektronenakzeptoren (EA) wird die autochthone Mikroorganismenflora stimuliert und ein biologischer Schadstoffabbau ermöglicht. Sofern aufgrund der geologischen Gegebenheiten durchführbar, sind In-Situ-Techniken unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten sinnvoller als Ex-Situ-Verfahren (Alef 1994).
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Judith Ausserbrunner Johanna Traude Schritter Kerstin Scherr Prof.Dr. Andreas Paul Loibner Paul Schöberl | |
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