Die Auswahl von Sanierungsmaßnahmen an kontaminierten Standorten ist entsprechend dem gesetzlich verankerten Hauptziel der Altlastensanierung vor allem an ökologischen Gesichtspunkten auszurichten. Um einen optimalen Einsatz wirtschaftlicher Ressourcen zu gewährleisten, sind auch wirtschaftliche Aspekte einzubeziehen. Für den Vergleich von Sanierungsmaßnahmen hinsichtlich ihrer ökologischen und ökonomischen Auswirkungen wird in Österreich derzeit kein standardisiertes Bewertungsinstrument angewendet. Es werden zahlreiche umweltökonomische Bewertungsverfahren vorgestellt und evaluiert, ob diese im Rahmen des künftigen Altlastenmanagements in Österreich standardisiert angewendet werden können. Es zeigt sich, dass ein System auf Basis einer Kosten-Wirksamkeits-Analyse am besten geeignet ist.
Entsprechend dem Hauptziel der Altlastensanierung ist die Auswahl von Maßnahmen an kontaminierten Flächen vor allem an ökologischen Gesichtspunkten auszurichten. Um einen optimalen Einsatz volkswirtschaftlicher Ressourcen gewährleisten zu können, sind auch wirtschaftliche Aspekte in die Abwägungen zur Auswahl von Maßnahmen einzubeziehen. Dies umso mehr, als die finanziellen Mittel zur Altlastensanierung auch künftig begrenzt sein werden, die Anzahl der Sanierungen jedoch erhöht werden soll. Die generelle Zielsetzung geben wortgleich das Umweltförderungsgesetz (UFG 1993) und die Förderungsrichtlinien (FRL 2008) des Bundes für die Altlastensanierung oder -sicherung als „größtmöglichen ökologischen Nutzen unter gesamtwirtschaftlich vertretbarem Kostenaufwand“ vor. Dazu wird im „Leitbild Altlastenmanagement“ (BMLFUW 2009) des Lebensministeriums unter Leitsatz 5 festgestellt: „Zum Vergleich von Maßnahmen hinsichtlich ihrer Nachhaltigkeit sind klare umweltökonomische Kriterien und Methoden notwendig ...“. Um den finanziellen Mitteleinsatz unter den gegebenen ökologischen Anforderungen zu optimieren, ist daher ein klarer Ziel- und Entscheidungsrahmen vorzugeben, der mit entsprechenden umweltökonomischen Bewertungsinstrumenten umgesetzt werden kann. Die umweltökonomische Bewertung von Maßnahmen im Rahmen einer „Variantenstudie“ ist in der Bundesförderung der Altlastensanierung in Österreich bereits seit 20 Jahren obligatorisch verankert und gängige Praxis.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Moritz Ortmann Gernot Döberl | |
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Klassische Sanierungstechnologie unter erschwerten Bedingungen - Fallbeispiel aus dem Sanierungsalltag
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Das Sanierungsprojekt an der Altlast ST22, Ventrex in Graz stellte ein Projekt der Superlative dar. Dies war weniger der inhaltlichen Lösung (kalte Bodenluftabsaugung und Pump&Treat-Anlage) geschuldet, sondern den herausfordernden Rahmenbedingungen bezüglich Finanzierung, technisch möglicher und dem Sanierungsziel folgender Bauumsetzung, Zeitrahmen und Akzeptanz der Maßnahmen durch den Rechtsnachfolger des Verursachers.
Von der Mülldeponie zum Energieberg: Deponiesanierung in Hamburg-Georgswerder
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© Deutscher Fachverlag (DFV) (6/2010)
Currently in China there is proceeding a serious intensification of the environmental law relating to future critical limit values and the obligation of accompanying measures. Also in China the assessment of possible financial relevant features of sites like hazardous waste contaminations and groundwater pollution is becoming more important. Nowerdays, the investigation concerning contaminations of sites in China is becoming necessary and interesting for German investors. Meanwhile, in the course of all-embracing Due-Diligence-examinations for site assessments in China for a German investor the R&H Umwelt GmbH from Nuremberg/Germany (R&H) already has performed several initial site-contamination-investigations including the initial investigation of the building-substance on industrial sites.