Ressourceneffizienz im Recycling am Beispiel Rückgewinnung seltener Metalle

Metalle nehmen eine herausragende Stellung für die Produktion von modernen Informations- und Kommunikationstechnologien sowie Mobilitäts- und Infrastukturtechnologien ein. Die disperse Verteilung in Produkten und die Verwendung recycling-unfreundlicher Metallkombinationen erschweren effiziente Kreislaufführung und führen zu heute niedrigen globalen Recyclingquoten. „Ressourceneffizienz“ im Recycling muss sich künftig nicht nur an massenbezogenen Quoten orientieren, sondern auch ökonomische und ökologische Kriterien in Kauf nehmen

Abfallwirtschaft war schon immer ein Bereich, in dem Technik und Forschung im Einfluss von Politik und politischen Rahmenbedingungen stehen. Diese wirken wiederum auf die private ebenso wie die kommunale Abfallwirtschaft. Wenn heute aber der Wandel der Abfallwirtschaft proklamiert wird, müssen neben der Entsorgungswirtschaft, der Umweltpolitik und den Bürgern neue Akteure mit einbezogen werden. Die Industrie braucht eine sichere Versorgung mit Rohstoffen definierter Qualitäten, um zu produzieren: national, europaweit und international. Insbesondere die Herstellung technisch anspruchsvoller Produkte erfordert zunehmend knappe oder wie im November 2008 von EU Kommissar Verheugen bezeichnete „kritische" Rohstoffe. Für diese Rohstoffe muss, im Dialog mit allen Beteiligten, der in die Zukunft gerichtete Bedarf und die Verfügbarkeit primärer und sekundärer Rohstoffe möglichst genau definiert werden. Auch sehen wir, dass Rohstoffmärkte sowohl für primäre und sekundäre Rohstoffe stark fluktuierend sind. Den derzeitigen Tiefpunkt der Preise bedenkend ist in der langfristigen Betrachtung ein Trend hin zu steigenden Preisen erkennbar. Hier besteht der Bedarf diese ökonomischen Mechanismen zu beschreiben, zu verstehen und in der nächsten Stufe Stoffströme gezielt steuern zu können. Auf der anderen Seite nutzen wir zunehmend neue Rohstoffe und Werkstoffe für Zukunftstechnologien, für die aktuell keine geschlossenen Kreislaufsysteme verfügbar sind oder nicht funktionieren. Dies liegt zum einen daran, dass bislang kein oder wenig Rücklauf dieser Produkte in den Abfallströmen zu verzeichnen ist. Aber auch für Spurenelemente, welche wir schon heute im Abfall finden, beobachten wir offene Kreisläufe mit geringen Recyclingquoten, weil ökonomische Anreize versagen und ein regulatorischer Rahmen fehlt.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2010 (November 2010)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. Vera Susanne Rotter

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