Gesetzliche Vorgaben, welche grundlegend und richtungweisend zur Einhaltung der nationalen und internationalen Klimaziele beitragen sowie steigende Kosten für die Entsorgung und Deponierung von Abfällen bewegen Abfallbehandler neue Wege zu gehen um ihre Abfallströme in einem wirtschaftlichen Rahmen den gesetzlichen Anforderungen gemäß zu optimieren. Eine besondere Herausforderung stellen MBA-Schwerfraktionen aus der ballistischen Separation dar, da diese oft noch hohe Anteile an Kohlenstoff, aus schweren massiven Kunststoffen, wie auch Holz- und Organikanteilen aufweisen und somit nicht deponiefähig sind. Aus diesem Grund wurden für eine solche Schwerfaktion des Umweltdienst Burgenland Aufbereitungsversuche mit sensorbasierter Sortierung und einer nassen Dichtetrennung durchgeführt. Die Evaluierung der technischen Umsetzbarkeit zeigte die grundsätzliche Anwendbarkeit sowie die Möglichkeiten jedoch auch Grenzen beider Verfahren auf, aus diesem Grund ist die Evaluierung weiterer Aufbereitungsalternativen vorgesehen.
Die Abfallwirtschaft spielt in der Bekämpfung der Umweltverschmutzung sowie der Reduktion der Einflüsse auf den durch den Menschen verursachten Klimawandel eine entscheidende Rolle. Oberste Ziele der Abfallwirtschaft sind die Vermeidung und Minimierung von Abfällen, sind diese jedoch bereits entstanden, gilt es sie best möglich zu nutzen. Primär ist eine stoffliche Nutzung gewünscht, ist diese technisch wie wirtschaftlich nicht mehr möglich gilt die thermische Nutzung als Ersatzbrennstoff als Methode der Wahl. Nicht mehr nutzbare Abfallströme können unter strengen Auflagen einer Deponierung zugeführt werden. Aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen um Treibhausgasemissionen von Deponien zu vermeiden, gilt ein Deponieverbot für Abfälle mit einem organischen Anteil höher als 5% TOC, sofern sie zuvor keiner Behandlung unterzogen wurden. Neben der thermischen Behandlung wird von der Gesetzgebung auch die mechanisch-biologische Abfallbehandlung (MBA) als geeignetes Verfahren akzeptiert, wobei zu deponierende Abfälle u.a. das Brennwertkriterium mit einem Grenzwert von 6.600 kJ/kg TS einzuhalten haben. In Zusammenarbeit mit einem Abfallbehandler wurde ein Stoffstrom aus dessen MBA-Anlage untersucht, um diesen durch weitere Behandlung – Trennung in eine deponiefähige (niederkalorische und inerte) sowie eine thermisch zu entsorgende oder nutzbare (hochkalorische) Fraktion – optimiert weiter verbringen zu können. Der Fokus der Aufbereitung liegt auf der Erzeugung einer Fraktion, welche die Kriterien der Deponierung einhält. Im Rahmen der Forschungsarbeit soll ein Aufbereitungsverfahren gefunden werden, welches die bisher eingesetzte Technologie, welche nur unzureichende Trennergebnisse lieferte, ersetzt. Da der betrachtete Stoffstrom große Mengen inerter und niederkalorischer Abfallbestandteile, jedoch auch mehr als 50% energiereiche Materialien (wie Kunststoffe, Holz, Textilien, etc.) enthält, stellt dies eine große Herausforderung an das Trennverfahren dar. Um eine verbesserte Auftrennung des Stoffstroms in hoch- und niederkalorische Bestandteile zu erreichen, wurden Versuche mit sensorbasierter Sortiertechnologie durchgeführt.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | B.Sc. Martina Meirhofer Dipl.-Ing. Mag. Simone Pieber Erich Fercher Prof. Dr. Arne Michael Ragoßnig Lydia Brooks | |
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Notwendige Treiber für Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaft
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Abfall wird vielfach als Ressource am falschen Ort bezeichnet. Die österreichische Abfallwirtschaft ist weltweit ein Vorreiter bei der Nutzung dieser Ressource. Das bestehende System (rechtlich, wirtschaftlich, technisch) bietet dabei sowohl positive als auch negative Anreize diese Ressourcen optimal zu verwenden. In dieser Arbeit wird das bestehende System der EU und Österreichs in Hinblick auf Anreize zur Steigerung der Ressourceneffizienz (Kostenwahrheit, steuerliche Aspekte, Eigentumsverhältnisse, Recyclingquoten, Ziele etc.) analysiert. Im Anschluss daran werden die notwendigen Treiber für Ressourceneffizienz definiert. Zum Abschluss werden Vorschläge und mögliche Maßnahmen für eine Messung im Rahmen eines Ressourceneffizienzindikators und zur Verbesserung der österreichischen Ressourceneffizienz präsentiert.
Muss die Abfallhierarchie entsorgt werden?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Mit der Richtlinie 98/2008/EG wurde in Europe eine Prioritätenfolge, die so genannte Abfallhierarchie, für Maßnahmen in Bereich der Abfallwirtschaft festgelegt. Diese fünfstufige Reihung bietet auf den ersten Blick eine einfache und rasche Entscheidungshilfe, welche Behandlungsarten für Abfälle zu bevorzugen bzw. zu vermeiden sind. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die in der Abfallhierarchie bevorzugen Optionen, Vermeidung und Wiederverwendung, zu wenig zur Anwendung kommen und die Abfallmenge weiterhin ansteigt.
Reporting of food waste in the EU – Results of current estimates in Germany
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In February 2019, the German Federal Cabinet adopted the 'National Strategy for Reducing Food Waste', setting a framework for the future direction of this initiative. Among other things, it stipulated that an inter-ministerial "Indicator 12.3 Working Group" should prepare the data bases and methods for nationwide balancing of food waste generation (baseline). Based on existing 2015 data, this status quo analysis will be used as a starting point to agree on milestones for the respective sectors.
Abfallvermeidung durch Lebensmittelweitergabe an soziale Einrichtungen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
In der von der Umweltschutzabteilung der Stadt Wien (MA22) beauftragten Studie „Lebensmittelweitergabe in Wien – IST-Stand und Bedarf bei der Lebesnmittelweitergabe in den sozialen und gemeinnützigen Einrichtungen in Wien“ wurden die Mengen an Lebensmitteln, die derzeit weitergegeben werden, erhoben und wie hoch der Lebensmittelbedarf der sozialen Einrichtungen ist. Anhand der Ergebnisse der Studie wurden Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen abgeleitet um die Verringerung von Lebensmittelabfällen durch die Weitergabe von Lebensmitteln an soziale Einrichtungen zu vertiefen, zu unterstützen, zu optimieren um eine koordinierte Weitergabe von nicht mehr regulär verkaufbarer, jedoch genießbarer Lebensmittel zu gewährleisten.
Die Rolle der Abfallwirtschaft in der Ökobilanz unterschiedlicher Lebensstile – Treibhausgase, Energie- und Flächenbedarf
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Es werden Perspektiven für nachhaltige Lebensstile in einer nachhaltigen Wirtschaft aufgezeigt, wobei auch die Rolle der (zukünftigen) Abfallwirtschaft untersucht wird. Die Lebensstile werden in einer Ökobilanz hinsichtlich der Treibhausgas-Emissionen, dem Primärenergieeinsatz und dem land- und forstwirtschaftlichen Flächenbedarf bewertet. Diese Lebensstile werden mit den derzeitigen durchschnittlichen Lebensstilen in der Steiermark, Österreich, EU 27 und weltweit verglichen. Am Fallbeispiel des heutigen Lebensstiles in St. Margarethen an der Raab/Steiermark, werden konkrete Möglichkeiten zur Umsetzung aufgezeigt. Die Lebensstile werden durch folgende 4 Bereiche gekennzeichnet: 1) Energiebedarf: Strom, Wärme und Mobilität; 2) Nahrungsmittel; 3) Konsum und 4) Abfälle und Reststoffe. Die Ergebnisse zeigen, dass die Umweltauswirkungen der 10 untersuchten Lebensstile sehr unterschiedlich sind, bei den Treibhausgas-Emissionen sind die eingesetzten Energieträger relevant, während beim Flächenbedarf die Art der Nahrungsmittel z.B. Fleisch, wie auch die Kleidung von Bedeutung sind.