Die Wiederverwendung verspricht in vielen Produktsegmenten großes ökonomisches und ökologisches Potential. Denn sie findet auf einem sehr hohen Wertniveau statt, und die bereits in das Produkt investierte Wertschöpfung bleibt erhalten. Industriell ist die Wiederverwendung bei Elektr(on)ik-Altgeräten im Gegensatz etwa zu Kfz-Austauschteilen noch wenig verbreitet. Deshalb ist erforderlich, sich mit den Potentialen der Produktaufarbeitung und der erneuten Verwendung zu befassen und einen qualitätsgesicherten Handlungsrahmen zu erarbeiten. Dieser umfasst bindende Richtlinien, rechtliche Rahmenbedingungen und einzuhaltende Mindeststandards.
Jährlich entstehen in der EU ca. 9.000.000 Tonnen Elektro(nik)altgeräte, die vielfältige Belastungen für die Umwelt bedeuten.
Um die betroffenen Kreise in ihrer Arbeit zu unterstützen, wurde 1996 der Richtlinienausschuss „VDI 2343 – Recycling elektr(on)ischer Geräte" gebildet. Dem Ausschuss gehören Fachleute verschiedener Berufsgruppen und Branchen an. Diese Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung bringen sich in die Richtlinienarbeit ehrenamtlich ein. Grundsätzlich soll der Richtlinienausschuss den Entwicklungen der Abfallwirtschaft Rechnung tragen und alle mit der Entsorgung (Verwertung, Wiederverwendung, Beseitigung) von Elektro(nik)altgeräten betroffenen Kreise in ihrer Arbeit unterstützen. Die Konzeption und das Etablieren neuer effizienter abfallwirtschaftlicher Strategien betrifft sowohl ökonomische als auch ökologische Belange. Personen und Institutionen, die sich mit der Organisation und Durchführung der Wieder- und Weiterverwendung von Elektro(nik)altgeräten befassen, bieten sich zugleich neue Marktchancen. Ziel ist es, rechtskonforme Handlungsempfehlungen zu erarbeiten, die alle praktischen Belange berücksichtigen. Zur adäquaten Behandlung der komplexen Detailfragen wurde die Thematik entlang der logistischen Abfolge gegliedert und entsprechende Unterausschüsse gebildet. Die Experten dieser Unterausschüsse bearbeiten die Teilaspekte Logistik, Demontage, Aufbereitung, Verwertung, Vermarktung und ReUse. Die Wiederverwendung bietet eine gesicherte Vorgehensweise mit unbestrittenen ökonomischen und ökologischen Vorteilen. Neben dem Ressourcenschutz durch qualitativ hochwertige Stoffkreisläufe bietet der soziokulturelle Aspekt der Produktwiederverwendung in Bezug auf die gesellschaftliche Entwicklung eine hervorragende Möglichkeit, Lebensbedürfnisse zu erfüllen, sowie Arbeit und Qualifizierungsmöglichkeiten zu schaffen. Deshalb wird in diesem Beitrag der Arbeits- und Diskussionsstand speziell im vielschichtigen Bereich ReUse beleuchtet.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Ralf Brüning Dr.-Ing. Bernd Rosemann Martin Plumeyer Dipl.-Math. Oec. Kerstin Schmidt Dr. Bettina Enderle | |
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Experimentelle Stoffflussanalyse einer Erstbehandlungsanlage für Elektro- und Elektronikaltgeräte zur Untersuchung von Optimierungsmöglichkeiten
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Um schadstoffhaltige aber auch werthaltige Fraktionen, insbesondere die mit einem wesentlichen Anteil an hochfunktionalen Elementen, gezielt aus Elektro- und Elektronikaltgeräten (EAG) abzutrennen und zurückzugewinnen, hat die Erstbehandlung eine wichtige Funktion. Um diesen Prozess auf die besonderen Herausforderungen, die das Recycling von EAG mit sich bringt anzupassen und zu optimieren, ist ein Prozessverständnis notwendig. Durch eine experimentelle Stoffflussanalyse und Untersuchung der Outputfraktionen können der Einfluss der Aufbereitungsaggregate untereinander, aber auch optimierungsbedürftige Prozessschritte ermittelt werden.