Im vorgestellten Projekt wird eine Methode zur Prognose des kommunalen Abfallaufkommens auf Gemeinde- und Bezirksebene vorgestellt, die die Abschätzung des Mengengerüsts erleichtert. Wesentliche Neuerungen sind, dass kleine Gebietseinheiten berücksichtigt werden, dass bestehende Prognosen von statistischen Ämtern berücksichtigt werden können und dass wesentliche Einflussfaktoren, wie z.B. abfallwirtschaftliche Maßnahmen, quantifiziert werden können. Die Datenbasis umfasst 542 steiermärkische Gemeinden, 39 sozioökonomische Indikatoren und bis zu 49 Abfallarten über einen Zeitraum von 14 Jahren. Das finale Modell für das kommunale Abfallaufkommen inkludiert die Haushaltsgröße, die Steuerkraftkopfquote und den Anteil der Gebäude mit Heizungen für feste Brennstoffe. Ein Softwaretool wurde entwickelt, um die flexible Anwendung des Modells für Gemeinden und Verbände zu ermöglichen. Im Paper werden Datengrundlagen, Auswertungen und Prognoseergebnisse im Überblick dargestellt.
„Österreich liegt mit 601 kg Abfall pro Kopf und Jahr an siebenter Stelle in der EU." Alle Jahre wieder werden Abfallstatistiken in den Medien rein zahlenmäßig aufbereitet, wie in dieser Pressemitteilung der APA vom März 2010. Manchmal wird versucht, die Unterschiede – auch zeitliche Veränderungen – mit Einzelargumenten zu erklären, wie z.B. mit dem Trend zu Single-Haushalten oder dem Wirtschaftswachstum. Die Abfallentstehung ist jedoch zu komplex, um mit einfachen Ansätzen erklärt werden zu können. Neben dem Entsorgungsverhalten der Bürger sind auch regionale Gegebenheiten, wie z.B. die Sammelinfrastruktur oder Miterfassung von betrieblichen Abfällen zu berücksichtigen.
Gerade die passende Einschätzung der Abfallmengenentwicklung ist relevant für die Kapazitätsplanung von abfallwirtschaftlichen Anlagen. Ein Blick in diverse Abfallwirtschaftspläne zeigt zum Beispiel, dass zur Abschätzung des vergangenen und vor allem zukünftigen Abfallaufkommens wenig fundierte Information vorliegt (Weißenbach et al. 2006). Wenn Prognosen erstellt werden, muss man sich oft auf Trendfortschreibungen beschränken. In Ausnahmefällen werden Expertenabschätzungen konsensbasiert miteinbezogen. Ein Schwachpunkt von fast allen Mengenabschätzungen ist, dass nicht auf bestehende soziodemographische und wirtschaftliche Prognosen zurückgegriffen wird. Ein weiterer Mangel besteht darin, dass Abschätzungen auf entscheidungsrelevanten, kleineren Gebietseinheiten (Bezirke, Verbände, Gemeinden) nur sehr selten durchgeführt wurden.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2010 (November 2010) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Mag. Peter Beigl Dipl.-Ing. Dr. Sandra Lebersorger | |
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Muss die Abfallhierarchie entsorgt werden?
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Mit der Richtlinie 98/2008/EG wurde in Europe eine Prioritätenfolge, die so genannte Abfallhierarchie, für Maßnahmen in Bereich der Abfallwirtschaft festgelegt. Diese fünfstufige Reihung bietet auf den ersten Blick eine einfache und rasche Entscheidungshilfe, welche Behandlungsarten für Abfälle zu bevorzugen bzw. zu vermeiden sind. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass die in der Abfallhierarchie bevorzugen Optionen, Vermeidung und Wiederverwendung, zu wenig zur Anwendung kommen und die Abfallmenge weiterhin ansteigt.
Notwendige Treiber für Ressourceneffizienz in der Abfallwirtschaft
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2014)
Abfall wird vielfach als Ressource am falschen Ort bezeichnet. Die österreichische Abfallwirtschaft ist weltweit ein Vorreiter bei der Nutzung dieser Ressource. Das bestehende System (rechtlich, wirtschaftlich, technisch) bietet dabei sowohl positive als auch negative Anreize diese Ressourcen optimal zu verwenden. In dieser Arbeit wird das bestehende System der EU und Österreichs in Hinblick auf Anreize zur Steigerung der Ressourceneffizienz (Kostenwahrheit, steuerliche Aspekte, Eigentumsverhältnisse, Recyclingquoten, Ziele etc.) analysiert. Im Anschluss daran werden die notwendigen Treiber für Ressourceneffizienz definiert. Zum Abschluss werden Vorschläge und mögliche Maßnahmen für eine Messung im Rahmen eines Ressourceneffizienzindikators und zur Verbesserung der österreichischen Ressourceneffizienz präsentiert.
Der Entsorgungsfachbetrieb im österreichischen Rechtsgefüge
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2012)
Am 04. Mai 2012 wurde eine Verordnung gemäß § 15 Umweltmanagementgesetz über die Einrichtung weiterer nationaler Register für Organisationen, die zu EMAS gleichwertige Umweltmanagementsysteme anwenden (UMG Registerverordnung) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht. Damit wurde ein vom V.EFB lange angestrebtes Ziel erreicht. Es gilt jetzt, vereinsintern unter Einbindung des Ministeriums die Schulungsmaßnahmen für Gutachter, Beirat und die betroffenen Betriebe zu erarbeiten.
Abfallwirtschaft in der VR China – aktuelle Entwicklungen und Herausforderungen
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2012)
In der VR China leben heute ca. 1,35 Mrd. Menschen, was etwa 20 % der Weltbevölkerung entspricht. Mit dem beispiellosen Wirtschaftsaufschwung während der letzten 30 Jahre haben sich der Lebensstandard der chinesischen Bevölkerung, sowie die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen Chinas dramatisch verändert. Der Übergang von staatlich geplanter Wirtschaft zur gesteuerten Marktwirtschaft setzte eine gewaltige Industrialisierung und Stärkung des Dienstleistungssektors in Gang. Die Kehrseite von Massenproduktion und steigendem Konsum sind jedoch gravierende Umweltprobleme und der Raubbau an natürlichen Ressourcen.
Vor diesem Hintergrund engagiert sich die Universität Rostock seit 10 Jahren in China und betreibt u.a. an und mit der Universität Hefei das Deutsche Zentrum der Provinz Anhui. Unter diesem Dach befindet sich auch das Chinesisch-Deutsche-Zentrum für Umwelttechnologie- und Wissenstransfer (CETK). Die Schwerpunkte der Arbeit sind die Unterstützung des Aufbaus eines Umweltingenieurstudiengangs (Bachelor und Master), Studenten- und Wissenschaftleraustausch, Weiterbildung von Entscheidungsträgern, angewandte F&E- sowie Wissens- und Technologietransferprojekte im Bereich Abfallwirtschaft.
Reporting of food waste in the EU – Results of current estimates in Germany
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In February 2019, the German Federal Cabinet adopted the 'National Strategy for Reducing Food Waste', setting a framework for the future direction of this initiative. Among other things, it stipulated that an inter-ministerial "Indicator 12.3 Working Group" should prepare the data bases and methods for nationwide balancing of food waste generation (baseline). Based on existing 2015 data, this status quo analysis will be used as a starting point to agree on milestones for the respective sectors.