In diesem Beitrag soll ein Projekt vorgestellt werden, welches auf die Entwicklung eines neuen Verfahrens zur In-situ-Sanierung von Standorten abzielt, die mit PAK (polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen) kontaminiert sind. Die Substanzklasse der PAK umfasst aromatische Verbindungen mit mindestens zwei kondensierten Benzolringen. Es sind etwa 280 Kongenere bekannt, deren Sorptionsstärke mit der Ringanzahl der Aromaten steigt.
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) gelangten häufig im Zusammenhang mit Gaswerken, Kokereien bzw. Teer verarbeitenden Betrieben in die Umwelt und weisen eine bedeutende Altlastenrelevanz auf. Im vorliegenden Beitrag wird die Entwicklung eines In-situ-Sanierungsverfahrens vorgestellt, bei dem der mit PAK kontaminierte Untergrund in der ungesättigten Zone mit Hilfe von Pflanzenöl saniert werden soll. Je nach Standortsbedingungen sollen zwei Verfahrensvarianten eingesetzt werden. Bei versiegelten Oberflächen wird das Pflanzenöl über Sonden in den Untergrund eingebracht, wirkt dort als Lösungsmittel für die PAK, wird anschließend wieder gewonnen und rezykliert. Bei nicht bebauten, oberflächennahen Kontaminationen wird das Pflanzenöl in geringeren Mengen zur Erhöhung der Bioverfügbarkeit der PAK eingesetzt, um in Kombination mit Phytosanierung den biologischen Abbau zu maximieren. Erste Versuche im Labor zeigten, dass unter geeigneten Bedingungen mehr als 60 % der PAK aus dem kontaminierten Material extrahiert werden können. Wesentlich für die Anwendbarkeit des Verfahrens sind die gute Verteilbarkeit des Pflanzenöls im Untergrund sowie der rasche biologische Abbau des Öls nach erfolgter Sanierung.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) | |
Seiten: | 4 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 2,00 | |
Autor: | Bernhard Wimmer Dr. habil. Kassem Alef Claudia Delgado Prof. Dr. Martin H. Gerzabek Marion Hasinger | |
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InnoSan: Entwicklung eines biologischen In-situ LCKW-Sanierungsverfahrens
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe (LCKW) sind weit verbreitete Grundwasserschadstoffe mit hohem Gefahrenpotential. Chlorierte Aliphaten wie Perchlorethen (PCE) oder Trichlorethan finden in unterschiedlichen Industriezweigen Anwendung: als Lösungsmittel in der metallverarbeitenden Industrie, in Lackierereien oder der Textilindustrie. Schätzungen des Umweltbundesamtes zufolge sind chlorierte Kohlenwasserstoffe in der Vergangenheit an 50.000 Standorten von Industrie und Gewerbe in nennenswerter Menge eingesetzt worden und sind an über 70 % der Altlasten in erheblicher Menge vorhanden (Siller & Weihs 2008), (Umweltbundesamt 2008). Ihre Toxizität und teilweise Kanzerogenität in Verbindung mit ihrer hohen Mobilität im Untergrund macht sie zu Schadstoffen von hoher Priorität.
Chromatreduktion in der ungesättigten Bodenzone
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Sechswertige Chromverbindungen (Chromate) haben als Schadstoff eine große Bedeutung. Das Schwermetall Chrom wird in vielen industriellen Prozessen genutzt und gelangt dadurch auch in die Umwelt. Es besteht weltweit eine große Anzahl an Altlasten, die als Hauptkontaminanten chromathaltige Verbindungen aufweisen. Die Oxidationsstufen des Chroms reichen von Null bis +6, wobei fast ausschließlich die beiden stabilsten Formen, das dreiwertige und das sechswertige Chrom in der Natur nachgewiesen werden können.
Reinigung schwermetallbelasteter Sedimente durch Bioleaching
© Bayerisches Landesamt für Umwelt (10/2003)
Schwermetallkontaminierte Sedimente können mittels des Festbett- Bioleaching-Verfahrens behandelt werden. Die Sedimente werden durch den Bewuchs mit tiefwurzelnden Pflanzen konditioniert, mit Schwefel gemischt, belüftet und mit Prozesswasser im Festbettreaktor berieselt. Unter optimierten Bedingungen werden die Schwermetalle durch die im Sediment natürlich vorkomenden Thiobacillus-Bakterien mobilisiert, vom Leachat abgetrennt und in einem Metallschlamm konzentriert. Unter Feldbedingungen konnten bis zu 80% der Schwermetalle extrahiert werden.
Mobile Abwasserreinigungsanlage in der Altlastensanierung
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
Hohe Kosten für die Grundwasserreinigung von Altstandorten, die sich üblicherweise bei Sanierungsbeginn ergeben, können durch einen mobilen Anlagenaufbau deutlich verringert werden. Durch ein mobiles und kompaktes Konzept der Reinigungsanlage entfallen die anfänglich hohen Investitionskosten für einen stationären Infrastrukturaufbau. Ein flexibel einsetzbares Container-System kann punktuell und gezielt am gewünschten Ort eingerichtet und mit wenig Aufwand umgestellt werden, was erhebliche Vorteile bei zeitgleichen Bebauungsmaßnahmen der zu sanierenden Flächen bringt. Es wird der konzeptionelle Aufbau einer derartigen mobilen Anlage zur Schwermetallentfrachtung beschrieben. Materienrechtliche Aspekte mobiler Einrichtungen werden in diesem Artikel nicht behandelt.
Aktives Flächenmanagement zur Vorbereitung von Fließgewässerrenaturierung
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2020)
Maßnahmen zur Renaturierung von Fließgewässern benötigen Flächen, die im Regelfall Nutzungen zugeführt sind. Vorausschauendes Flächenmanagement sowie Kooperation und partizipatives Vorgehen sind hier notwendig, um die Belange der Grundstückseigentümer aufgreifen zu können und die benötigten Flächen verfügbar zu machen. Am Beispiel vom Vorpommern wird dieses prospektive und stategische Flächenmanagement vorgestellt.