Seit Abschluss der erfolgreichen Sanierung der Chemischen Fabrik Marktredwitz (CFM) als ersten großen Quecksilberaltlastensanierungsfall in Europa sind inzwischen mehr als zehn Jahre vergangen. In der CFM, als älteste chemische Fabrik in Deutschland, wurde über einen Zeitraum von fast zweihundert Jahren (1788 bis 1985) Quecksilber zu Herbiziden, Pestiziden und sonstigen quecksilberhaltigen Produkten verarbeitet. Seitdem wurden verschiedene andere Altstandorte der chemischen Industrie in den Neuen Bundesländern insbesondere die fünf Altanlagen der ehemaligen Bunawerke Schkopau und die Chloralkali-Elektrolyseanlagen in Bitterfeld sowie in Westdeutschland die alten Lonzawerke in Waldshut/Tiengen und die Altanlagen von Wacker-Chemie in Nünchritz saniert.
Die in Deutschland bei der Sanierung der Chloralkalielektrolysestandorte in Bitterfeld und Schkopau (Buna) sowie der Chemischen Fabrik Marktredwitz/Franken gewonnenen Erfahrungen werden mittlerweile auch außerhalb Europas bei der Sanierung von Quecksilberaltlasten auf Industriestandorten genutzt. Neben der Deponierung sind weltweit verschiedene Behandlungsvarianten wie Immobilisierung/Verfestigung, nassmechanische und thermische Verfahren zum Einsatz gekommen. Immobilisierungs-, Verfestigungs-, oder Kapselungsverfahren ex-situ verfolgen das Ziel, ein stabiles Auslagerungsprodukt mit möglichst geringer Auslaugung zu erzeugen. Nassmechanische Verfahren sind grundsätzlich für die Reinigung von quecksilberkontaminiertem Bodenaushub und Bauschutt geeignet, sofern diese über zusätzliche Sortierprozesse oder über eine nachgeschaltete thermische Behandlung verfügen. Die Deponierung ist jedoch weiterhin von Bedeutung, um Schadstoffteilströme aus den Behandlungsanlagen aufzunehmen.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dr.mont., Dipl.-Ing., Dipl.-HTL-Ing. Rüdiger B. Richter Frank Stapelfeldt | |
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