Fast 100 Jahre nach dem auf dem Gaswerksstandort in München-Moosach die Produktion von Stadtgas aus Kohle begonnen hatte (1907), begann der letzte Schritt der Sanierung dieses Standortes. 2005 wurde Europas größtes Funnel-and-Gate-System in Betrieb genommen. Von 1907 bis 1967 wurde von dem Gaswerk Kohle in Stadtgas umgewandelt. Bis 1975 wurde das Gelände weiter für die Gasverarbeitung genutzt, bevor es endgültig still gelegt und später saniert wurde. Während der Produktionszeit wurden um die 15 Mio. t Kohle verarbeitet. Dabei entstanden ca. 500.000 t Teer und Teeröl als Nebenprodukte, die zu einem nicht unerheblichen Teil in den Untergrund gelangten und diesen kontaminierten.
Seit Mitte 2005 ist in München Europas größtes Funnel-and-Gate-System im Betrieb. Innovative Technik sorgt für die passive Abreinigung von über 350 m³/h mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belasteten Wassers von dem ehemaligen Gaswerksstandort München-Moosach. Das Abströmen von belastetem Grundwasser aus dem 32 ha großen Areal wird dauerhaft verhindert. Gleichzeitig erfolgt eine natürliche Dekontamination von den belasteten Bereichen, welche bedingt durch die Geländesituation und Geologie nicht im Zuge des Rückbaus der Altanlagen entfernt werden konnten. Das Sanierungssystem ist auf eine Lebensdauer von über 50 Jahren ausgelegt, so dass zusätzlich eine wirtschaftliche Nutzung des gereinigten abströmenden Wassers für die Kältenutzung auf dem Stadtwerke-Gelände integriert werden konnte. Die Betriebserfahrung von drei Jahren zeigt die Richtigkeit des Modells für die Funnel-and-Gate Auslegung und die 100 %ige Verfügbarkeit des Sanierungs-systems. Die Kältenutzung und damit die Energieeinsparung bei den Stadtwerken München übersteigt sogar die prognostizierte Menge.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Hagen Peters Dr.-Ing. Frank Tidden Dipl.-Ing. Jörg Weindl Siri Romboy Dr. Michael Koch | |
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Überschnittene Großlochbohrung als Bodenaustauschverfahren bei der Sanierung ökologischer Altlasten
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (3/2016)
Der Austausch kontaminierten Bodens in der grundwassergesättigten Zone stellt hohe Ansprüche an den Tiefbau sowie den Arbeits- und Immissionsschutz. In den letzten Jahren werden zunehmend überschnittene Großlochbohrungen als Sanierungsverfahren angewendet, da diese kleinräumigen Verfahren bis in größere Tiefen anwendbar sind, ohne umfangreiche Verbauarbeiten oder Grundwasserabsenkungen vornehmen zu müssen. Anhand einer erfolgreichen Anwendung dieser Sanierungsmethode auf dem Grundstück einer ehemaligen chemischen Reinigung in Berlin werden Planung und Ausführung dieser Methode erläutert.
Abraumkippen des Braunkohlenbergbaus – ein Problem für die Zukunft?
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2009)
Am Niederrhein entstehen durch den Braunkohlenbergbau bis zum Jahr 2045 Abraumkippen mit einer Gesamtfläche von etwa 300 Quadratkilometern. Nach dem Wiederanstieg des abgesenkten Grundwasserspiegels wird es in deren Abstrom für Jahrzehnte zu hohen Sulfatbelastungen kommen. Die erwartete Ausbreitung der eingetragenen Stoffe ist für langfristige wasserwirtschaftliche Planungen bereits heute von Interesse.
CKW-Sanierung durch großkalibrige Austauschbohrungen und In-situ-Verfahren
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Mitte der 80er Jahre wurden in verschiedenen Grundwasserfassungen des unteren Limmattales (Region Zürich) Belastungen mit Tetrachlorethen (Perchlorethylen), einem chlorierten Kohlenwasserstoff (CKW) festgestellt. CKW wurden/werden teilweise noch immer zur Entfettung insbesondere in galvanischen Betrieben sowie in chemischen Reinigungen eingesetzt. Perchlorethylen (Per) hat für diese Art von Verwendungen den Vorteil, dass es leicht flüchtig (rasches Trocknen) sowie nicht feuergefährlich oder explosiv ist und löste deshalb in den 50er Jahren das bis dorthin verwendete Benzin ab.
In-situ-Sanierung mittels Grundwasser-Zirkulationsbrunnen (GZB)
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
Die Grundwasser-Zirkulations-Brunnen zur In-situ-Sanierung des kontaminierten Grundwassers und der Bodenluft werden seit mehreren Jahren in Deutschland, USA, Holland, Frankreich, Italien, und neuerdings in China und Israel eingesetzt. Besonders erfolgreich werden sie unter erschwerten Bedingungen, wie Überbauung des Geländes oder große Tiefe der Kontamination, angewendet. Durch die Grundwasser-Zirkulation bildet sich im Grundwasserleiter radialsymmetrisch um den GZB eine Reaktionszone, die im Laufe der In-situ-Sanierung mehrfach von kontaminiertem Grundwasser durchströmt wird. Neben der Infiltration von sauerstoffangereichertem Prozesswasser werden mit Hilfe von GZB lösungsvermittelnde Stoffe und biologische Aufbaustoffe in den Grundwasserleiter eingespült.
Hydrodechlorination of PCBs-contaminated soils and groundwaters
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2008)
As in most South American countries, the magnitude of the Chilean contaminated site problem is yet to be established. To date, only two studies have been conducted for the identification and preliminary risk assessment of sites under suspicion of contamination, considering the associated human health and environmental risks. The latter work is a case study in an industrial Region in South Central Chile, the second most important in social and economic terms.