Erfahrungen beim aufwändigsten Deponierückbau Europas Sondermülldeponie Kölliken)

In Kölliken sind in einer stillgelegten Tongrube mitten im Wohngebiet ab 1978 rund 250,000 m3 Sondermüll eingelagert worden. Verantwortlicher Betreiber ist das Konsortium Sondermülldeponie Kölliken, an welchem die Kantone Aargau und Zürich mit je 41 ⅔ % und die Stadt Zürich sowie ein Konsortium der Basler Chemischen Industrie mit je 8 ⅓ % beteiligt sind. Die Einlagerungsbedingungen sowie das Einlagerungskonzept entsprachen dem damaligen Stand der Technik. Aufgrund einer großzügigen Bewilligungspraxis wurde zum Teil jedoch völlig ungeeignetes Deponiegut abgelagert.

Die mitten in einem Wohngebiet liegende Sondermülldeponie Kölliken wurde 1978–1985 durch ein Konsortium (Kantone Aargau und Zürich, Stadt Zürich und Basler Chemische Industrie) betrieben. Zufolge umweltrelevanter Unzulänglichkeiten wurde sie noch vor der vollständigen Verfüllung durch den Gemeinderat geschlossen. Insgesamt wurden ca. 250.000 m3 bzw. 375.000 t Sonderabfälle in Fässern, Säcken sowie lose abgelagert. Seit 1986 wurden durch das Konsortium umfangreiche Erkundungs- und Sicherungsarbeiten im Umfang von rund 100 Mio. € durchgeführt. Da die Deponie weiterhin eine Gefährdung der nahe gelegenen Grundwasserleiter darstellt, soll sie gemäß Verfügung der kantonalen Aufsichtsbehörde bis 2012 vollständig rückgebaut werden. Dazu wurden 2006/2007 drei dichte, im Unterdruck stehende Hallen gebaut. Die Abluft der Hallen wird abgesaugt und über Aktivkohle gereinigt. Im Herbst 2007 wurde mit den Rückbauarbeiten begonnen. Diese sollen Ende 2012 abgeschlossen sein. Die Kosten dafür belaufen sich auf 300 Mio. €.



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2008 (November 2008)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Jean-Louis Tardent

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