Verschiedene Maßnahmen des Gesetzgebers auf nationaler und internationaler Ebene wie Abfallwirtschaftsgesetze oder EU-Direktiven zu Verpackungsabfällen, Altautos oder Elektroaltgeräten haben dazu geführt, dem Thema Kunststoffabfall immer wieder Beachtung zu schenken. Es gibt jedoch keine einheitliche europäische Vorgangsweise, wie die Abb. 1 für die Verwertungswege von Kunststoffabfällen zeigt (Prognos 2008). Im Vergleich mit anderen Abfallströmen liegen die Verwertungsanteile von Kunststoffabfällen mit rund 35 % im untersten Bereich.
Eine steigende Anzahl von Unternehmen der ressourcenintensiven Industrie sieht in der Nutzung von Sekundärrohstoffen bedeutende Möglichkeiten, den Verbrauch von Primärrohstoffen zu optimieren. Im Hochofen A der voestalpine Stahl GmbH werden bis zu 220.000 t Kunststoffe als Reduktionsmittel eingesetzt. Durch die Verwertung von aufbereiteten Kunststoffen im Hochofenprozess werden mehr Primärressourcen und Treibhausgasemissionen eingespart als durch die werkstoffliche Verwertung gemischter Kunststoffe. Die Kunststoffe stammen aus der Aufbereitung von Shredderrückständen, Gewerbe-, Produktions-, Verpackungs- und Haushaltsabfällen. Sie ersetzen im Hochofenprozess 150.000 t Schweröl und entlasten damit die Umwelt um bis zu 550.000 t CO2 jährlich, die bei anderen Verwertungsverfahren entstehen. Das sind beachtliche 0,6 % der gesamten österreichischen CO2-Emissionen. Damit ist der Hochofen ein zentraler Prozess für die Kunststoffverwertung und erfüllt alle Kriterien europäischer Abfallrahmenrichtlinien.
Copyright: | © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben | |
Quelle: | Depotech 2008 (November 2008) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 3,00 | |
Autor: | Dipl.-Ing. Thomas-Heinz Bürgler | |
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Kunststoffe - die jüngste Wertstoffgruppe im Recycling
© HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement (9/2009)
Der verstärkte Einsatz von Kunststoffen in den verschiedenen Lebensbereichen beginnt in der Nachkriegszeit. Ein Highlight, das schon früh, nämlich in den 40er- Jahren, breiten Anklang findet, ist der Nylonstrumpf. Fast zeitgleich hat sich im Bewusstsein der Bevölkerung die Tupperware® verankert. Seit den 60er-Jahren ist der Trend zu Kunststoffen ungebrochen. Kunststoffe sind seither ein unverzichtbarer Bestandteil einer entwickelten Gesellschaft. Sie ersetzen zunehmend Holz, Metalle, Stein, Keramik, Porzellan, Beton und Naturfasern, die häufig die unterschiedlichen Eigenschaften der vorgenannten Materialien in einem Kunststoff vereinen.
Gute Entwicklungschancen
© Rhombos Verlag (1/2008)
Die deutsche Entsorgungswirtschaft verfügt über ein großes Potential für Umwelttechnik und Arbeitsplätze
Brennstoff aus Müll – Stand und Perspektiven
© Veranstaltergemeinschaft Bilitewski-Faulstich-Urban (2/2002)
Das Thema Sekundärbrennstoffe oder Ersatzbrennstoffe ist in aller Munde – oder sollte man sagen – fast in jedem Ofen. Aufbereitung zu Sekundärbrennstoff für Zementwerke, Stahlwerke und Heizkraftwerke. Wir übernehmen Leichtfraktionen aus der Sortierung von Baustellenmisch- und hausmüllähnlichen Gewerbeabfällen, ausgehärtete Kunststoffabfälle, Spuckstoffe, Verpackungen, Teppichreste, Textilien, Sortierreste und anderes. Auch unsortierte Abfälle mit hochkalorischen Anteilen.“ So lautet eine Anzeige in einer einschlägigen Fachzeitschrift.
Erfahrungen mit der biologischen Abbaubarkeit von kompostierbaren Kaffeekapseln
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
In Österreich kommen verstärkt Kaffeekapseln auf den Markt, die als „kompostierbar“ bzw. „biologisch abbaubar“ gekennzeichneten werden. Diese Entwicklung wird von Konsumenten als positiv wahrgenommen, ist jedoch aus abfallwirtschaftlicher und umwelttechnischer Sicht als kritisch zu betrachten. Denn in bisherigen Studien (van der Zee & Molenveld 2020; Rameder 2018; Shrestha et al. 2020), war die Desintegration der zumeist aus PLA bestehenden Kapseln in Labor-versuchen und in der Praxis nach den Anforderungen der EN 13432 nicht in ausrei-chendem Maße gegeben. Die bisherigen Erkenntnisse werden durch die eigenen Ergebnisse der experimentellen Untersuchungen an vier am österreichischen Markt erhältlichen „kompostierbaren“ Kaffeekapseln nur bestätigt. Erfahrungen der österreichischen Abfallwirtschaftsverbände zu dieser Thematik stützen im Wesentlichen die Erkenntnis, dass die derzeitige Entwicklung in Richtung biologisch abbaubare Kunststoffe für das Produkt Kaffeekapsel nach dem derzeitigen Stand der Erkenntnisse und Erfahrungen nicht sinnvoll erscheint.
The circular packaging design guideline and holistic sustainability assessment in circular economy
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2020)
The FH Campus Wien Circular Packaging Design Guideline provide recommendations for circular design for the whole supply chain. Circular design is a necessary prerequisite to achieve the goals of the European Circular Economy Package which requires full recyclability of packaging by 2030. Circular packaging should re-duce resource consumption and environmental impacts of packaging. The assessment of packaging sustainability requires the calculation of direct and indirect environmental impacts and circularity at the same time. A method for holistic sustainability assessment of packaging has been proposed by FH Campus Wien and developed in an ECR-working group (Efficient Consumer Response) with the participation of a number of companies along the whole supply chain (brand owners, retailers, packaging manufacturers and packaging systems).