Neue Wege zur Vermeidung von Siedlungsabfällen in den Kommunen

Die Grundlagen für die moderne Abfallwirtschaft wurden in Deutschland durch das Bayerische Abfallwirtschaftsgesetz von 1990 und das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz des Bundes von 1996 (jeweils das Jahr des Inkrafttretens) gelegt. Auf dieser Basis ließen sich die Restabfälle in den Gebietskörperschaften Bayerns (Landkreise und kreisfreie Städte, nachfolgend als Kommunen bezeichnet) deutlich zugunsten einer stofflichen oder energetischen Verwertung von Abfällen bzw. Wertstoffen reduzieren (siehe hierzu Abb. 1), auch hinsichtlich ihrer Schadstoffpotenziale. Die Gesamtmenge der Abfälle blieb dabei jedoch unverändert. Das durchschnittliche einwohnerbezogene Gesamtabfallaufkommen liegt in den bayerischen Kommunen seit 15 Jahren bei ca. 500 kg/a (siehe Abb. 17 Hausmüll in Bayern – Bilanzen 2006, BayLfU 2007).

Ziele und Maßnahmen zur Vermeidung von Abfällen sowie Pflichten und Vorbildwirkung der „Öffentlichen Hand“ werden im Bayerischen Abfallwirtschaftsgesetz und im Abfallwirtschaftsplan Bayern in hervorragender Weise genannt, sind aber nicht zwingend rechtsverbindlich. Kaum etwas von dem, was die kommunalen Abfallberater vor Jahren wegen der seinerzeit hohen politischen Bedeutung initiierten, findet sich heute noch im Tätigkeitsfeld der Abfallberatung. Die Zahl der kommunalen Abfallberater in Bayern sank von 285 (1992) auf heute 182. Klimaschutz und dramatisch steigende Energie- und Rohstoffpreise veranlassen zum Umdenken auch bei der Abfallvermeidung und der Effizienzsteigerung von Gütern durch Wiederverwendung. Die klassische Abfallberatung ist diesbezüglich an Grenzen gestoßen, die jetzt über eine Kampagne des BayLfU überwunden werden sollen: Durch eine Vernetzung mit anderen Aufgabenbereichen sind neue integrierte Grundlagen für eine effizientere und nachhaltige Abfallvermeidung zu schaffen. Das BayLfU wird über einen Workshop zusammen mit für diese Problematik aufgeschlossenen Kommunen die Grundlagen für Abfallwirtschaftskonzepte entwickeln, die dann beispielgebend umgesetzt werden. Über die Erfolge und Herausforderungen auf dem Gebiet des nachhaltigen kommunalen Wirtschaftens sollte transparent und nachvollziehbar berichtet werden, um auch die Bürger auf diesem Wege „mitzunehmen“ und vielleicht auch Wirtschaftsunternehmen entsprechend zu beeindrucken.

weitere Informationen zum Thema Abfallvermeidung beim onlinePortal des Bayerischen Landesamtes für Umwelt



Copyright: © Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben
Quelle: Depotech 2008 (November 2008)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 3,00
Autor: Dipl.-Geol. Dr. rer. nat. Ulrich Sylvester Lottner

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