Öffentlichkeitsarbeit und Konfliktmanagement bei regionalen Bioenergieprojekten

Sowohl der Ausbau der Erzeugungsanlagen für erneuerbare Energien als auch der damit zusammenhängende Netzausbau betreffen das Lebensumfeld vieler Menschen unmittelbar. In diesem Zusammenhang zeigt sich ein alarmierender Rückgang der Akzeptanz von Erneuerbare-Energien-Anlagen in der Nachbarschaft. Dieser Beitrag beleuchtet die Ursachen und nennt Abhilfemöglichkeiten, die seitens der Investoren vor Ort, der Genehmigungsbehörden und der Kommunalpolitik anzuwenden sind, um die Diskussion zu versachlichen. Hierzu gehören neben einer zielgerichteten Kommunikationsarbeit auch Maßnahmen wie die Erstellung von Standortgutachten, wie sie von deutlich unpopuläreren Vorhaben, z.B. dem Deponiebau, bekannt sind.

Das Energiekonzept der Bundesregierung weist den Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien. In nur acht Jahren, bis 2020, soll der Anteil am Bruttostromverbrauch von derzeit 17 auf mindestens 30 % steigen und anschließend weiter kontinuierlich wachsen. An der Wärmeversorgung soll der Anteil der erneuerbaren Energien statt heute 11 % dann 14 % betragen. Die Erreichung dieser Ziele setzt voraus, dass einerseits der Ausbau der erneuerbaren Energien konsequent und ambitioniert vorangetrieben wird. Andererseits muss unser Energieversorgungssystem auf die hohen Anteile erneuerbarer Energien ausgelegt werden. Beide Maßnahmen resultieren in ungezählten Baustellen vor Ort, denn die Energiewende findet vor unserer Haustür statt, wozu sich immer mehr kritische Stimmen melden: „Doch so sehr die erneuerbaren Energien grundsätzlich unsere Umwelt schützen können, dort wo ihre Nutzung stattfindet, sind sie häufig auch ein Eingriff in dieselbe. Und ein Biomassekraftwerk, so klimafreundlich es in der Gesamtbilanz auch ist, ist zunächst einmal eine Industrieanlage mit Emissionen, die die Umwelt vor Ort betreffen.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012)
Seiten: 5
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Thomas Turk

Artikel weiterleiten Artikel kostenfrei anzeigen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Ansätze zur Ermittlung regionaler Wertschöpfung durch Biomasse am Beispiel der technisch-ökonomischen Begleitforschung im Wettbewerb Bioenergie-Regionen
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2012)
Erneuerbare Energien leisten nicht nur einen Beitrag zur Einsparung von Treibhausgasen und zur Erhöhung der Versorgungssicherheit, sondern haben auch positive Effekte auf die Entwicklung ländlicher Räume z.B. durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und alternativer Einkommensquellen. In diesem regionalen Kontext spielt vor allem die Bioenergie eine bedeutende Rolle, da hier regelmäßig biogene Ausgangsstoffe für den Energieerzeugungsprozess bereitgestellt werden müssen. Im Rahmen des Wettbewerbs „Bioenergie-Regionen“ werden 25 Regionen in Deutschland seit 2009 über einen Zeitraum von drei Jahren durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) gefördert.

Entwicklung des Biokraftstoffsektors im Kontext nationaler und internationaler politischer Rahmenbedingungen
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2012)
Die globale Biokraftstoffproduktion wuchs von 16 Milliarden Litern im Jahr 2000 auf über 100 Milliarden Liter in 2010. Damit werden etwa 3 % des globalen Energiebedarfs im Straßenverkehr abgedeckt. Bereits 2008 erreichte Brasilien beispielsweise einen Anteil von etwa 21 %, die USA etwa 4 % und die EU etwa 3 %Biokraftstoffen im Straßenverkehr.

Regionale Bioenergiekonzepte als Beitrag zur Energiewende
© Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock (6/2012)
Die Bundesregierung ist bestrebt, den Anteil erneuerbarer Energien an der Energieversorgung Deutschland langfristig deutlich zu erhöhen. Im Jahre 2007 wurden für das Jahr 2020 im Zuge des Energie- und Klimaprogramms (IEKP) erstmals durch die Bundesregierung konkrete Ziele für den Ausbau der Nutzung erneuerbarer Energien formuliert. 2010 wurde dann das Energiekonzept veröffentlicht, welches die Leitlinien der Energiepolitik Deutschlands bis zum Jahre 2050 beinhaltet. Beschlüsse des Bundeskabinetts von 2011 als Reaktion auf die Havarie in Fukushima konkretisieren den Weg der Energiewende unter anderem durch den geplanten Verzicht auf die Kernkraft.

Richtungswechsel
© Rhombos Verlag (7/2011)
Auf dem Weg zur Energiewende sind Stolpersteine und Akzeptanzfragen zu berücksichtigen

Erdgas und Bio-Erdgas als Kraftstoff – Energiekonzept der Bundesregierung berücksichtigt Klimaschutzvorteile
© wvgw Wirtschafts- und Verlagsgesellschaft Gas und Wasser mbH (11/2010)
Im Zusammenhang mit dem gesellschafts-, energie- und klimapolitisch geprägten Umbau des Energiesystems werden Energietechnologien zukünftig in noch stärkerem Maße an Kriterien wie Treibhausgasreduktion oder Versorgungssicherheit gemessen. Der bisher fast ausschließlich vom fossilen Energieträger Erdöl geprägte und global im Wachstum befindliche Verkehrssektor stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Vor diesem Hintergrund werden der klimaschonende und weitreichende Energieträger Erdgas sowie das regenerative Pendant Bio-Erdgas zunehmend auch für den Einsatz als Kraftstoff forciert. Der vorliegende Artikel analysiert die damit verbundenen Umwelt- und Klimaeffekte sowie die technischen Entwicklungspotenziale, welche für die Notwendigkeit einer beschleunigten Etablierung im Verkehrssektor sprechen.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...