Üblicherweise werden von Betreibern zwei Schaumarten unterschieden, die sich in der Blasengröße und Hartnäckigkeit unterscheiden. Großblasige Schäume werden als ungefährlich bezeichnet, da sie mit einfachen Mitteln wie Unterrühren oder Zugabe von Pflanzenöl problemlos zu bekämpfen sind. Auf der anderen Seite gibt es Schäume mit kleinen Blasen, die schwierig zu beseitigen sind. Diese Art von Schaum wird von Anlagenbetreibern als „der böse Schaum“ bezeichnet. Wie diese Schäume entstehen und wie sie sich chemisch unterscheiden, ist der Gegenstand unserer derzeitigen Forschung.
Übermäßige Schaumbildung im Prozess der anaeroben Vergärung gehört zu den häufigsten Störungen der biologischen Stufe des Biogasproduktionsprozesses. Besonders betroffen sind Anlagen, die biogene Rest- und Abfallstoffe zur Biogaserzeugung nutzen. Eine Umfrage unter fünfzehn Betreibern von Abfall-Biogasanlagen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen zeigte, dass 80 % der Betreiber Schaum im Biogasreaktor beobachtet hatten, wobei mehr als die Hälfte der Anlagenbetreiber über regelmäßige Probleme mit Schaum klagte. Die Folgen eines Schaumereignisses können je nach Ausmaß der Schaumbildung unterschiedlich ausfallen. Sie reichen von zusätzlichen Ausgaben für Antischaummittel bis zu Reinigungs- und Reparaturkosten bei Konstruktionsschäden. Die Schaumbildung im Reaktor kann vielfältige Ursachen haben. Diese beinhalten eine unvorsichtige Nutzung von risikoreichen Substraten, inadäquates Betriebsmanagement oder technische Fehler und Unfälle. Nicht selten bleibt die direkte Ursache des Schäumens ungeklärt. Obwohl die Schaumbildung im Biogasreaktor ein sehr häufiges Phänomen ist, wurde bis jetzt nur wenig Forschung auf diesem Gebiet betrieben.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock | |
Quelle: | 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012) | |
Seiten: | 6 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Dr.-Ing. Lucie Moeller Dr. Kati Görsch Prof. Dr.-Ing. Andreas Zehnsdorf | |
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