Aktueller Stand der Kompaktierung von Stroh in Deutschland

Studien über das Strohaufkommen in Deutschland und das sich daraus ergebende Potenzial für eine energetische Nutzung sind zahlreich und verdeutlichen die herausragende Bedeutung im Bereich der halmgutartigen Brennstoffe. Nach heutigem Kenntnisstand ist davon auszugehen, dass etwa 7 bis 13 Mio. t des Strohaufkommens in Deutschland unter Berücksichtigung der Humusbilanz als technisches Potenzial nutzbar sind.

Die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energieträger ist erklärtes Ziel der Europäischen Union. Als Gründe werden im Aktionsplan für Biomasse der EU-Kommission die Erhöhung der Versorgungssicherheit, die Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Volkswirtschaften sowie die Förderung einer umweltverträglichen Energieversorgung genannt. Um die Ziele der EU sowie auf nationaler Ebene der Bundesregierung zu erreichen, ist es notwendig, alle Möglichkeiten der Nutzung von erneuerbaren Energien und nachwachsenden Rohstoffen auszuschöpfen. Dies betrifft, neben der Nutzung von Holz aus der Forstwirtschaft bzw. der holzverarbeitenden Industrie, vor allem Haupt- und Nebenprodukte der Landwirtschaft. Dabei kommen als Energieträger besonders Stroh, Landschaftspflegematerialien, Miscanthus, Getreidereste, etc. für eine energetische Verwertung in Betracht. Aufgrund gesetzlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen stellt sich die Nutzung dieser Biomassen als Brennstoff gegenwärtig schwierig dar. Trotzdem besteht vor allem von Seiten der Landwirtschaft ein hohes Interesse daran, solche Biomassen energetisch zu nutzen, um die Abhängigkeit fossiler Energieträger zu mindern bzw. neue Einkommensquellen zu erschließen.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012)
Seiten: 3
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dipl.-Ing. Thomas Hering

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