Bioenergieregion Rügen – Die Energiewende regional meistern!

Die Bundesregierung hat die Energiewende – die Abkehr von einer zentralen hin zu einer dezentralen und regenerativen Energieerzeugung – beschlossen. Im Jahr 2050 soll dieser Prozess vollendet sein. Die dazu benötigten Strukturen und Potenziale finden sich jedoch nicht in den pulsierenden und wirtschaftsstarken Großstädten, sondern vielmehr im bis dato wirtschaftlich schwachen ländlichen Raum.

Mit dem Bundeswettbewerb „Bioenergie-Regionen“ entstanden in Deutschland in den letzten drei Jahren 25 verschiedene Modellregionen, in welchen nicht nur regionale Netzwerke im Bereich der Bioenergie aus- und aufgebaut sondern auch regionale Wertschöpfungspotenziale in ländlichen Räumen erkannt und genutzt wurden.
Auch die Bioenergieregion Rügen, welche ebenfalls seit 2009 zu den Gewinnern des Bundeswettbewerbs des BMELV zählt, setzt sich im Rahmen ihrer Aufklärungsund Öffentlichkeitsarbeit aktiv für eine nachhaltige und energetische Verwertung von regionaler Biomasse ein.
Die Insel Rügen, wie auch der größte Teil Mecklenburg-Vorpommerns, zählt mit einer Gesamtfläche von rund 977 km² und einer Einwohnerzahl von (nur) 76.526 [Stand 31.12.2010 – Statistisches Amt MV] zum ländlichen Raum. Mehr als die Hälfte der Inselfläche wird landwirtschaftlich genutzt (466,8 km²). Der Waldflächenanteil liegt bei 15 %, von welchem rund 10.000 ha wirtschaftlich genutzt werden. Allein dies zeigt auf, welches Bioenergie-Potenzial hier zu finden ist.
Für eine unabhängige und effiziente Energieversorgung ist ein erfolgreiches Stoffstrommanagement von entscheidender Bedeutung. Insbesondere regionale Restund Abfallstoffe wie z.B. Landschaftspflegematerialien (Baum-, Strauch- und Grünschnitt), Speiseabfälle und Gülle bilden ein enormes Potenzial. Diese Stoffe dürfen nicht aus der Region geschafft, sondern müssen vielmehr in der Region gesammelt, auf- bzw. weiterverarbeitet und anschließend zur regionalen Energieerzeugung verwertet werden. Die positiven Effekte eines nachhaltigen Stoffstrommanagements wirken sich auf Wirtschaft, Handwerk, Natur, Umwelt, Tourismus, Kommunen und die Bürger aus.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012)
Seiten: 6
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Sarah Gehrig

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