Nährstoffaufnahme von Mais und Bodenatmung nach Zufuhr von Gärresten im Praxisversuch

Die Entwicklung in der Biogasbranche ist in den letzten 20 Jahren von einer enormen Dynamik gekennzeichnet. In Deutschland gab es 1992 etwa 140 Biogasanlagen. Im Jahr 2011 waren bereits ca. 6000 Anlagen in Betrieb. Die am häufigsten in landwirtschaftlichen Biogasanlagen verwendeten Substrate sind Rindergülle und Silomais.

Um die Auswirkung von Gärresten auf Parameter des Nährstoff- Kreislaufes unter Praxisbedingungen zu untersuchen, wurde ein Feldversuch in Zusammenarbeit mit einem Landwirtschaftsbetrieb im Landkreis Demmin angelegt. In zwei aufeinanderfolgenden Jahren (2009 und 2010) wurden auf einem P-armen schwach lehmigen Sand (Sl2) vergorene Rindergülle (Gärrest) ausgebracht und ihre Wirkung auf die Erträge und Nährstoffaufnahme (N und P) von Mais sowie die Bodenatmung mit einer unvergorenen Rindergülle (Gärgut) sowie mit einer mineralischen Düngungs-Variante (NK) verglichen. Die Bodenatmung wurde in der Vegetationsperiode alle 14 Tage erfasst. Verwendet wurde dazu ein tragbares Feldmessgerät bestehend aus einem Infrarot-Gasanalysator (EGM-4) in Kombination mit einer Bodenatmungskammer.
Ein Effekt der Düngung auf den Ertrag und die Nährstoffaufnahme von Mais konnte in beiden Jahren nur zum Zeitpunkt der Zwischenernte nachgewiesen werden, wobei diese Werte in der mineralischen Variante – vermutlich wegen der fehlenden P-Zufuhr – geringer waren. Gärgut und Gärrest unterschieden sich bezüglich ihrer Wirkung auf den Ertrag und die P-Aufnahme nicht.
Während im ersten Versuchsjahr die CO2-Emmission in allen Varianten einen ähnlichen Verlauf zeigte und durch die Düngung nicht signifikant beeinflusst wurde, führte im zweiten Jahr die Düngung mit dem Gärgut und dem Gärrest zu einer Erhöhung der Bodenatmung (0,413 bzw. 0,415 g m-2 h-1 CO2) gegenüber der mineralischen Variante (0,329 mg g-1 h-1 CO2). Das Gärgut und der Gärrest unterschieden sich bezüglich ihrer Wirkung auf die CO2-Emission nicht, obwohl mit dem Gärrest nur halb so viel organische Substanz wie mit dem Gärgut ausgebracht wurde. Die Bodenatmung hing in beiden Jahren von der Bodentemperatur ab, während die Bodenfeuchte keinen Einfluss hatte.



Copyright: © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock
Quelle: 6. Rostocker Bioenergieforum (Juni 2012)
Seiten: 8
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: M.Sc. Silvia Bachmann
Dipl. agr. Ing. Markus Gropp
PD Dr. habil. Bettina Eichler-Löbermann

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