Zur Bewertung nachwachsender Rohstoffe als Substrate für die Biogasgewinnung wird ein objektives, zuverlässiges und leicht bestimmbares Kriterium benötigt. Die Messung der Gasausbeute unter Laborbedingungen mit dem Anspruch auf ein hohes Maß an Genauigkeit und Allgemeingültigkeit hat sich als wesentlich schwieriger erwiesen, als erwartet worden war (Meßner et al. 2009). Als objektives Bewertungskriterium für pflanzliche Biomasse sind die damit bisher erzielten Ergebnisse wenig geeignet.
Die Biogasausbeute hängt vom Gasbildungspotenzial der eingesetzten Substrate und vom Ausschöpfungsgrad dieses Potenzials im Fermentationsprozess ab. Gegenstand der Bewertung der Substrate kann deshalb nur das von der Gestaltung des Fermentationsprozesses unabhängige stoffliche Gasbildungspotenzial sein. Für die Bewertung dieses Gasbildungspotenzials von pflanzlichen Ernteprodukten und von daraus hergestellten Silagen ist ein neuer Parameter vorgeschlagen worden (Weißbach 2008), nämlich der „Gehalt an fermentierbarer organischer Trockensubstanz“ (FoTS). Dieser Gehalt an FoTS lässt sich aus den Ergebnissen relativ einfacher Laboranalysen ermitteln und problemlos in das Gasbildungspotenzial umrechnen. Für die Biomasse von Halm- und Körnerfrüchten kann generell mit einem Gasbildungspotenzial von 420 Litern Methan in 800 Litern Biogas je kg FoTS gerechnet werden.
Copyright: | © Agrar- und Umweltwissenschaftliche Fakultät Universität Rostock | |
Quelle: | 3. Rostocker Bioenergieforum (Oktober 2009) | |
Seiten: | 10 | |
Preis inkl. MwSt.: | € 0,00 | |
Autor: | Prof. Dr. agr. habil. Friedrich Weißbach | |
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