Weiterentwicklung der Deammonifikation am Beispiel einer großtechnischen Anlage

Ist es möglich mit einer Kombination aus biologischer Deammonifikation und nachgeschalteter Aktivkohle die Direkteinleitergrenzwerte (Anhang 51 AbwV) bei stark stickstoffhaltigen Wässern sicher einzuhalten?

Die Deammonifikation ist ein in der Abwassertechnik theoretisch bekanntes Verfahren, um kostengünstig die Stickstofffracht zu verringern. In der Praxis gibt es aber noch wenig Erfahrung mit diesem Verfahrensmodell. Als problematisch wird häufig die Tatsache angesehen, dass im Zuge einer reinen Deammonifikation 10 % des zugeführten Stickstoffs als Nitrat übrigbleiben; somit wird es bei Zulaufkonzentrationen >600 mg N/l schwierig, die Direkteinleiterverordnung sicher einzuhalten. Kann also durch die Integration einer Deammonifikation die erforderliche Betriebssicherheit gewährleistet werden? Die Betreiber einer Sickerwasserreinigungsanlage in Gelsenkirchen haben den Spagat gewagt und Ergebnisse erzielt, die der allgemeinen Lesart widersprechen. Die Aufgabe bestand darin, unter Einbeziehung der Deammonifikation selbst nach einer Biologie mit anschließender Aktivkohleadsorption die Einlaufgrenzwerte von <2 mg/l Nitritstickstoff, <70 mg/l Gesamtstickstoff und <200 mg/l CSB einzuhalten. Gerade bei Aktivkohleadsorptionsstufen mit Nitrat im Zulauf kann es bekanntlich durch einen biologischen Nitratabbau zu höheren Nitritwerten im Ablauf kommen. Es konnte aus dem Problem eine Tugend gemacht werden, indem durch unkonventionelle Steuerung der Gesamtanlage eine biologische N-Elimination auch auf der Aktivkohle etabliert wurde, durch die nicht nur der Nitritgrenzwert sicher eingehalten wird, sondern zusätzlich noch Ammonium und Nitrat abgebaut werden.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Praxistagung Deponie 2008 (Dezember 2008)
Seiten: 7
Preis inkl. MwSt.: € 3,50
Autor: Volker Rekers
Dr. Uwe Walter
PD Dr. rer. nat. Dr.-Ing. habil. Martin Denecke
Dipl.-Ing. Ivonne Görtz

Artikel weiterleiten In den Warenkorb legen Artikel kommentieren


Diese Fachartikel könnten Sie auch interessieren:

Bioremediation of wastewater containing azo dyes through two-stage bioreactor and its biodiversity
© Aristotle University of Thessaloniki (6/2009)
A two-stage anoxic–oxic treatment process based on mixed culture of bacteria isolated from textile dye effluent was used to degrade reactive black 5 dye (RB-5). Results showed that major decolorization was achieved during the anoxic process. The time required for decolorization by >90% increased as the concentration of the dye increased. Maintenance of dissolved oxygen (DO) below 0.5 mg L-1 and addition of a co-substrate viz., glucose, facilitated anoxic decolorization reaction remarkably. The study aimed at optimization of conditions for efficient decolorization, biostimulation, enhancement of effectiveness of microbial consortium, tolerance to high salt concentration and non-specific ability towards decolorization of other azo dyes.

Biosorption of zinc from industrial wastewater using bacteria resistance
© Aristotle University of Thessaloniki (6/2009)
In this study in order to determine and investigate the effect of zinc concentration on bacteria resistance threshold, two samples of industrial wastewater(1 and 2) were collected. The concentrations of zinc in samples were 36 and 17 gL-1. In order to access heterotrophic plate count, wastewater samples were cultured on nutrient agar by pour plate method and to count and isolate the Zn resistant bacteria, samples were cultured by spread plate method on PHG-II agar include of 0.5 mML-1 of Zn in three dilution and two replications.

Komposttoiletten als Ausgangspunkt für sichere Düngeprodukte
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2021)
Mobile Toilettenanlagen können Alternativen zur wasserwirtschaftlichen Entsorgung der menschlichen Fäkalien sein. Sie ermöglichen es dabei, Kreisläufe gewässerschonend zu schließen, wenn die aufgefangenen Fäkalien nicht anschließend als Abwasser behandelt werden. Untersucht wurden die Akzeptanz von Komposttoiletten sowie die Möglichkeiten zur Aufbereitung der Inhalte. Sachgerechte Abfallschlüssel und düngerechtliche Vorschriften können so einen stofflichen Kreislauf sichern.

Anaerobe Verwertung von HTC-Abwässern
© Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft - TU Dresden (9/2013)
Im Rahmen dieses Beitrages wird der Stand der Technik zur biologischen und chemisch-physikalischen Aufbereitung der HTC-Prozesswässer dargestellt und hier insbesondere auf die anaerobe Verwertung eingegangen. Ergebnisse zur anaeroben Verwertung der Prozesswässer in einem Festbettreaktor werden beschrieben. Abschließend wird ein patentiertes, physikalisch-thermisches Verfahren zur Behandlung der Prozesswässer beschrieben.

Die Bedeutung von natürlichen Abbauprozessen eines mit Chromat kontaminierten Standorts
© Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft der Montanuniversität Leoben (11/2010)
Der Untergrund des Standorts Ex-Tugir in Rivera (Schweiz) weist eine teils starke und tief reichende Belastung von CrVI und Crtot auf. Die Schadstoffsituation ist sehr komplex: Neben dem Vorhandensein von leicht löslichen Chromaten hat sich durch die spezifischen Standortbedingungen eine schwer lösliche CrVI-Phase (Jarosit) gebildet, welche zu einem beträchtlichen CrVI-Reservoir im Untergrund geführt hat.

Name:

Passwort:

 Angemeldet bleiben

Passwort vergessen?

Der ASK Wissenspool
 
Mit Klick auf die jüngste Ausgabe des Content -Partners zeigt sich das gesamte Angebot des Partners
 

Selbst Partner werden?
 
Dann interessiert Sie sicher das ASK win - win Prinzip:
 
ASK stellt kostenlos die Abwicklungs- und Marketingplattform - die Partner stellen den Content.
 
Umsätze werden im Verhältnis 30 zu 70 (70% für den Content Partner) geteilt.
 

Neu in ASK? Dann gleich registrieren und Vorteile nutzen...