Probenahme und Analytikkonzept zur Sanierung der Sondermülldeponie Kölliken

Die Sondermülldeponie Kölliken wurde im Zeitraum von 1978–1985 in einer ehemaligen Tongrube inmitten der Ortschaft Kölliken betrieben. In diesem Zeitraum wurden ca. 250.000 m³ zum Großteil gefährlicher Abfälle in Gebinden als auch loser Form eingelagert. Eine zunehmende Schadstoffemission bedingte 1985 eine Schließung der Deponie und im Weiteren ein weltweit einmaliges Projekt der Deponiesanierung inmitten bewohnten Gebietes.

Im Rahmen der Sanierung der Sondermülldeponie Kölliken (SMDK) in der Schweiz werden im Zeitraum 2007–2012 ca. 600.000 t im unterschiedlichen Maß kontaminierter Deponieinhalt ausgebaut und einer umweltverträglichen Entsorgung zugeführt. Der Gesamtprozeß von der Bereitstellung der Abfallchargen bis zur Entsorgung in geeigneten Entsorgungsanlagen wird durch ein Deponiemanagementsystem (DMS) dokumentiert. Diese eigens für die SMDK programmierte Software verzahnt über Schnittstellen die Tätigkeiten der am Rückbau beteiligten Lose und ist das Instrument des Bauherren zur lückenlosen Überwachung aller Rückbauaktivitäten. Die ARGE Triage Kölliken (ATK) wurde seitens der SMDK als unabhängiges Instrument zur sanierungsbegleitenden Überwachung installiert. Aufgabe der ATK ist die abfallcharakterisierende Beprobung der zur Entsorgung bereitgestellten Chargen und deren Deklaration auf die vorgesehenen Entsorgungsschienen. Das aufwändige Analysenkonzept mit einer Probenahmedichte von durchschnittlich 2 Proben/t und 1 Analyse/19 t hat einen Anteil von rund 6 % an den Gesamtkosten und sorgt dafür, dass sich das Mengengerüst nicht in Richtung teurer Entsorgungsschienen verlagert.



Copyright: © Wasteconsult International
Quelle: Praxistagung Deponie 2008 (Dezember 2008)
Seiten: 9
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Dr. Lutz Zabel

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