Erneuerbare Energien aus Abfällen – Chancen für die Umgestaltung der Abfallwirtschaft

Biogene Abfälle haben mit ca. 100 Mio. Mg organischer Trockensubstanz im Jahr ein hohes energetisches Nutzungspotenzial. Diese Abfälle kommen aus dem Haushalt, Gewerbe, aus der Land- und Forstwirtschaft sowie aus dem Bereich der Klärwerke und von Deponien in Form von Deponiegas. Das Abfallaufkommen beträgt ca. 1,2 Mg oTS pro Kopf und Jahr und entspricht etwa 590 Litern Heizöl, was ca. 12,6 % des deutschen Primärenergiebedarfs ersetzen könnte. Der bisherige Anteil biogener Brennstoffe am Primärenergieverbrauch beträgt zurzeit ca. 2 %.

Die Kosten zur Nutzung von Abfällen für die Herstellung von Strom, Prozessdampf, Heizungswärme sind bereits heute attraktiv und teilweise billiger als Heizöl. Die Stromerzeugung ist in der Regel ohne eine Zuzahlung oder der Unterstützung durch das EEG (Erneuerbare Energiegesetz) nicht preiswerter als Strom aus Importkohle. Vergasungs-, Entgasungs- und weitergehende Umwandlungsverfahren zu Chemierohstoffen, Treibstoffen sind im Vergleich noch nicht wirtschaftlich. Bei steigenden Rohölpreisen wird diese Grenze je nach Preishöhe aber bald unterschritten. Damit ergibt sich über die bisherige Nutzung hinaus eine große Möglichkeit, biogene Abfallstoffe aller Art als Rohstoff für die Energiebereitstellung anzusehen.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 67. Informationsgespräch (September 2006)
Seiten: 12
Preis inkl. MwSt.: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski

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